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Susanne Rikus (* 1968 in Höxter, Westfalen) ist eine deutsche Künstlerin. Interkulturell agierend, bedient sie sich einer Vielzahl von Ausdrucksmöglichkeiten. Neben Malerei, Fotografie, Gesang, Tanz und Performance konstruiert sie auch begehbare Klangskulpturen und Themenhäuser,[1] wo sie architektonisch neue Blickwinkel auslotet. Im Zentrum ihres Kunstschaffens steht die Auseinandersetzung mit Zeugnissen alter Traditionen und (im)materiellem Kulturgut vor Ort.


Leben und Werk


Nach Susanne Rikus’ Diplomabschluss im Fachbereich Architektur 1992 und dem Ausüben des Berufs folgten Arbeitsaufenthalte in Ländern Europas, auf Hawaii, in Mexiko, Kanada, Chicago und New York. Wenige Monate nach der Verleihung des Kulturpreises des Kreises Höxter 1994 wurde ihre Kunst- und Architekturkarriere durch einen schweren Autounfall unterbrochen. Auf dieser existenziellen Erfahrung gründet seither ihr künstlerisches Werk.[2] Nach einer Tanzausbildung sowie einem Gaststudium in Vancouver (Kanada) und Dozententätigkeit im In- und Ausland (u. a. Chicago Columbia College, Fachhochschule Holzminden-Hildesheim) und Studienreisen durch viele Länder Europas, durch Südafrika und Kanada, lebt und wirkt sie heute zeitweise auf Sardinien[3] oder Hawaii. Seit 1996 führt sie eine eigene Galerie,[4] seit 2014 in den Heckmann-Höfen in Berlin-Mitte.[5]

Susanne Rikus arbeitet vor Ort mit dem uralten und reichen Wissen der jeweiligen Kultur, das sie sich aneignet. Hieraus entwickelt sie teils prozesshaft Schicht um Schicht, teils sehr spontan farbig expressive Malerei mit vielfach thematischen Bezügen. Häufig birgt diese Ästhetik sprengende und zugleich bergende Momente und erzeugt eine starke Energie, die sich in der jeweiligen künstlerischen Form verdichtet. Archetypisches Wissen im Dialog der Kulturen bringt Susanne Rikus außerdem durch Tanz, Musik und Gesang oder Performances körperlich zum Ausdruck.

In einer von der Künstlerin entwickelten Technik, der Transferkunst, lässt sie schließlich die Vergangenheit von der Gegenwart durchdringen. In dem Verfahren transferiert sie Fotografien historischer Orte oder der Natur mit Farbpigmenten auf Leinwand oder einen transparenten Träger wie z. B. Acrylglas. Durch die Weiterbearbeitung mit Farbe befreit Rikus das Motiv und setzt es in einen neuen Sinnkontext. Nichtgreifbares, die Sehnsucht nach den Quellen und ihren lebendigen Fundamenten wird damit in Bildern ausgedrückt. Mit der künstlerischen Fokussierung auf die gemeinsamen Wurzeln der Kulturen im Sinne einer wertschätzenden Anbindung erhofft sich Susanne Rikus mehr gegenseitige Toleranz und Völkerverständigung. Ihre spezifische Betrachtungsweise alter, kultureller Reichtümer und besonderer Orte wie Kultplätze oder Tempelanlagen, die sie dann entsprechend künstlerisch umsetzt, hat sie erst nach ihrem Autounfall entwickelt.

Die Auseinandersetzung mit ihrer Nahtoderfahrung während des Unfalls – die Ärzte gaben ihr keine Hoffnung je wieder künstlerisch arbeiten zu können – machte sie nicht nur überlebensfähig, sondern schenkte ihr auch tiefe Einblicke und Erfahrungen auf einer hohen Bewusstseinsebene. Damit arbeitet sie seither intensiv und möchte damit dem Seelisch-Geistigen in der Kunst auf Grundlage intuitiver Erfahrung mehr Bedeutung verleihen.[6] Susanne Rikus sieht sich der künstlerischen Tradition von Pionierinnen auf jenem Gebiet, wie beispielsweise der schwedischen Malerin Hilma af Klint (1862–1944) verpflichtet (ohne sie vorher zu kennen), die sich zeitlebens der spirituellen Suche gewidmet hat und deren abstrakte Arbeiten ausnahmslos darauf beruhen. Im Kunstbetrieb spielt diese Thematik zunehmend eine Rolle.[7] So äußert eine Journalistin Anfang November 2020 kurz vor dem Lockdown: „(…) in der Galerie von Susanne Rikus Fine Arts treffe ich die Künstlerin persönlich (…). Diesen Ort erlebe ich kurz vor dem Wegschließen der Kulturorte als einen besonderen Kosmos an Bewegung, Energie und Farbe, eine temperamentvolle moderne Offenbarung zur Kulturgeschichte der Menschheit.“[8]


Ausstellungen und Performances (Auswahl)


Seit 1992 hatte Susanne Rikus über 100 Ausstellungen im In- und Ausland[9]


Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen



Einzelnachweise


  1. Susanne Rikus: Häuser für die Liebe. Organische Hüllen für Raum und Beziehung. In: Feng shui Journal. Nr. 4, 2003, S. 3435.
  2. Susanne Rikus über ihre Kunst. Interviews und Statements:
    Interview in den Heckmann Höfen Berlin-Mitte im Januar 2019
    Art in Dialog, mit Kwong Chui Kuen, Hong Kong, 08. April 2019
    Christian Salvesen: Interview mit Susanne Rikus im Rahmen der Kunst-Serie in: Visionen. 10 (2014) S. 66–69;
    Ders.: Vom Mythos der Schöpfung. Susanne Rikus. In: Visionen. 7 (2015) S. 42–45.
  3. Susanne Rikus: Sofia und Orpheus. Lovers between Hawaii and Europe. Books on Demand, 2008.
  4. Art Gallery Susanne Rikus
  5. Heckmann-Höfe Hofstaat gesucht. Auf tagesspiegel.de
  6. Christine Longère: Thema Transformation. Elisabeth Brügger und Susanne Rikus laden ins Atelierhaus ein. In: Neue Westfälische. Nr. 269, 18. November 1999
  7. Gepostet von: Redaktion: Weltempfänger. In: Ausstellungen in München. 19. Januar 2019, abgerufen am 20. Februar 2021 (deutsch).
  8. Anne Schäfer-Junker. In: Berliner Woche. 1. November 2020, online
  9. Laut Artfacts rangiert die Künstlerin weltweit unter den Top 100.000, deutschlandweit unter den Top 10.000, https://artfacts.net/upgrade/analytics/artist//591358
  10. Friderike Damm-Feldmann (Hrsg.): Frauen sehen Europa. Ausstellungs-Katalog. Landkreis Diepholz 1996.
  11. Harald Iding: Susanne Rikus stellt großformatige Acrylbilder und Photographien vor. In: Höxtersche Zeitung 7.11.2002; Martina Schäfer: Sinnliche Körperwelten. In: Neue Westfälische Nr. 258, 7.11.2002
  12. Gesa Snell, Maria Kaluza, Dieter Alfter (Hrsg.): Dialog der Kulturen – Kunst und Kunsthandwerk aus fünf Erdteilen. Ausstellungskatalog. Hameln-Pyrmont 2002.
  13. „Höxter Corvey. Tres artistas alemanes y su regiòn“. Instituto Cultural Peruano Aléman. Lima 2002
  14. Martina Schäfer: Poesie einer Landschaft. Susanne Rikus stellt im Historischen Rathaus aus. In: Neue Westfälische 17.1.2003
  15. Peter Maul (Hrsg.): Paderborn zeigt Flagge. Ausstellungskatalog. Paderborn 2004.
  16. Martina Schäfer: Brücken von Höxter nach Hawaii. Susanne Rikus hat eine zweite künstlerische Heimat gefunden. In: Neue Westfälische Nr. 104, 4.5.2004; Wolfgang Braun: Abschied von der Mönchsmühle. Susanne Rikus will nach Atelierfest für längere Zeit nach Hawaii. In: Höxtersche Zeitung 20.4.2005
  17. Katalog Visioni illuminate Arte nelle Dolomiti. 4. Pleinair Lago di Braies 2004; https://docplayer.org/13724580-Visioni-illuminate-arte-nelle-dolomiti.html
  18. https://www.youtube.com/watch?v=M4Wfr83UWfI&feature=emb_title
  19. Pleinair Pragser Wildsee, auf artfacts.net
  20. https://www.youtube.com/watch?v=wogPN-YGlVY
  21. https://www.potsdam.tv/mediathek/17882/Atelier_Rikus.html
  22. https://www.youtube.com/watch?v=We_2pvz8fwg
  23. Westfalenblatt 20.5.2016: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Hoexter/2378441-Schloss-Corvey-zeigt-erstmals-alle-600-Exponate-der-einzigartigen-Holzpostkarten-Sammlung-Hussong-aus-Dalhausen-Kuenstlergruesse-von-Christo-und-Loriot
  24. „Hawaii“ Malereiausstellung 2.3.-31.3.2019 Art Gallery S.R. Heckmann Höfe Berlin. In: Chasedmagazine. 2 (2019) http://www.chasedmagazine.com/2019/02/ausstellung-hawaii-in-der-art-gallery-susanne-rikus-heckmann-hoefe-berlin-mitte/
  25. https://www.youtube.com/watch?v=mPkOQlp2pwE
  26. Ausstellung „Hawaii – Reise zum Ursprung“ in: Westfalen-Blatt 13.4.2019 https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Hoexter/3738531-Ausstellung-Hawaii-Reise-zum-Ursprung-von-Susanne-Rikus-im-Kreishaus-Kuenstlerin-lebt-in-Berlin-Ein-Hauch-von-Paradies
  27. Gallery Weekend 26.04.2019 – 28.04.2019 https://www.kunstleben-berlin.de/event/zen-rhythmus-fotografien-und-malereien-von-susanne-rikus-gallery-weekend-berlin/
  28. Joyful moments - NOW! - Art Gallery Susanne Rikus, Gallery Weekend Berlin. Abgerufen am 3. März 2021.
Personendaten
NAME Rikus, Susanne
KURZBESCHREIBUNG deutsche Künstlerin
GEBURTSDATUM 1968
GEBURTSORT Höxter, Westfalen



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