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Unkei (japanisch 運慶; geb. um 1140; gest. 1223) war ein bedeutender japanischer Bildhauer der späten Heian- und frühen Kamakura-Zeit.

Einer der Acht Begleiter
Einer der Acht Begleiter

Leben und Wirken


Unkei war in der schwierigen Übergangszeit vom höfisch-aristokratischen zur feudalen Gesellschaft tätig, die ihm half, sich von älteren künstlerischen Konventionen zu lösen. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt, aber da sein Sohn Tankei 1173 geboren wurde, kann man annehmen, dass er selbst in den 1140er-Jahren geboren wurde.[1]

Unkeis ältestes existierende Werk ist ein Dainichi Nyorai Buddha im Enjō-ji (円成寺) in Nara befindet aus dem Jahre 1176. Obwohl die Statue von der Eleganz eines Jōchō (gest. 1057) ist, die in der späten Heian-Zeit vorherrschte, zeigt sie bereits Unkeis Talent für frische und realistische Wiedergabe. Im Jahr 1183 kopierte Unkei die Lotus-Sutra, deren Rollen aus nicht verbranntem Material des Altars im Tōdai-ji stammten. Diese Arbeit weist auf seine Trauer über den Verlust der Buddha-Figur bei der Zerstörung des Tempels im Jahr 1180.

1186 stellte Unkei eine Skulptur für das Ganjōju-in (願成就院) auf Izu für den Feldherren und Feudalfürsten Hōjo no Tokimasa (北条時政; 1138–1215) her. Drei Jahre später arbeitete er für den in der Kantō-Gegend ansässigen Krieger Wada Yoshimori (1147–1213) und schuf Werke für den Tempel Jōraku-ji (常楽寺) in der heutigen Präfektur Kanagawa.[1] An diesen erhaltenen Werken kann man seinen Stil studieren, der zwar auf klassischen Vorbildern basiert, sich aber durch ein neues Gefühl für Realismus und Gegenwart auszeichnet. Der wilde, expressive Ausdruck dieser Figuren scheint auf Unkeis Zusammentreffen mit den Kriegern seiner Zeit zurückzuführen zu sein.

1195 erhielt Unkei anlässlich der Wiederherstellung des Tōdai-ji den künstlerischen Rang eines „Hōgen“[A 1], und in den folgenden Jahren arbeitete er zusammen mit seinem Vater Kōkei (康慶) und den Schülern seines Vaters, Jōkaku (定覚) und Kaikei (快慶), an den Vier Himmelskönigen für den Tempel. Minamoto no Yoritomo und andere Prominente der Kamakura-Regierung unterstützten das Projekt.

Danach schuf Unkei im Jahr 1197 die Acht Begleiter des Fudō Myōō für den Kongōbu-ji (Kōya-san). Sechs von ihnen sind erhalten und zeigen den nun typischen Unkei-Stil. Im selben und folgenden Jahr war Unkei mit der Reparatur des Heiligtums in der Lehrhalle (講堂, Kōdō) des Tō-ji in Kyōto beschäftigt. Das geschah auf Wunsch von Monkaku (文覚; 1129–1203), ein Priester mit engen Verbindungen zu Yoritomo. Im Jahr 1203 schufen Unkei und Kaikei die beiden großen Tempelwächter (仁王, Niō) im Großen Südtor des Tōdai-ji. Im selben Jahr erhielt Unkei den Rang Hōin.[1]

Von 1208 bis 1212 beschäftigte sich Unkei mit dem Ersatz der Skulpturen im Hokuen-dō des Kōfuku-ji. Von diesen existieren bis heute die Statue der Maitreya und die der Begleiter Seshin (世親) und Muchaku (無著).[1] Diese Figuren, zusammen mit den Tempelwächtern im Großen Südtor, zeigen Unkeis reifen Stil am besten.

Es gibt Hinweise auf weitere Skulpturen für Krieger in der Kantō-Gegend. Unkei arbeitete auch für die Hofaristokratie in Kyōto, jedoch nur soweit, wie diese sich mit dem Bakufu vertrugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unkei sein Leben lang mit der Kriegerklasse der Kamakura-Zeit in Verbindung stand. Auf der Basis der klassischen Bildhauerkunst der Hakuhō-, Tempyō- und Heian-Zeit entwickelte er seinen persönlichen Stil, der dem Geschmack der neuen Klasse entsprach. Viele seiner Skulpturen sind als Nationalschatz registriert. Seine sechs Söhne, Tankei (湛慶), Kōun (康雲), Kōben (康弁), Kōshō (康勝), Unga und Unjo arbeiteten weiter im Stile ihres Vaters.


Bilder



Anmerkungen


  1. Hōgen (法眼) ist eine Auszeichnung unter anderem für Künstler, Hōin (法印) eine höhere Stufe.

Einzelnachweise


  1. Tazawa, Yutaka: Unkei. In: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.

Literatur


Personendaten
NAME Unkei
ALTERNATIVNAMEN 運慶 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Bildhauer
GEBURTSDATUM um 1140
STERBEDATUM 1223

На других языках


- [de] Unkei

[en] Unkei

Unkei (Japanese: 運慶; c. 1150[1] – 1223) was a Japanese sculptor of the Kei school, which flourished in the Kamakura period. He specialized in statues of the Buddha and other important Buddhist figures. Unkei's early works are fairly traditional, similar in style to pieces by his father, Kōkei. However, the sculptures he produced for the Tōdai-ji in Nara show a flair for realism different from anything Japan had seen before. Today, Unkei is the best known of the Kei artists, and many art historians consider him its "most distinguished member".[2]

[es] Unkei

Unkei (運慶, Unkei? 1151 – Kioto, 1223) fue un escultor japonés de la escuela Kei, que floreció en la era Kamakura. Es considerado el más importante de los escultores de Japón; debido a su especialización en estatuas de Buda y otras figuras budistas, confeccionadas con un toque realista, nunca realizado en el país; y por lo tanto es el principal miembro de la escuela Kei.[1]

[fr] Unkei

Unkei (運慶?), né aux alentours de 1151 et mort en 1223, était un sculpteur japonais d’images bouddhiques (busshi) originaire de Nara à la fin du XIIe et au début du XIIIe siècle, appartenant à l’école Kei (慶派, Kei-ha?) de l’époque de Kamakura. Il était le fils de Kōkei (康慶?) et le père de Tankei (湛慶?), également sculpteurs de l’école Kei. Il reprit à la suite de son père la direction de l’école vers 1195 et fut honoré du plus haut titre ecclésiastique pour les sculpteurs bouddhiques, hōin, en 1203. Il travailla pour de nombreux temples dans tout le Japon, ainsi que pour le compte de samouraïs ou du shogun.

[it] Unkei

Unkei (1151 – 3 gennaio 1224) è stato uno scultore giapponese.

[ru] Ункэй

Ункэй (яп. 運慶, 1151 (1151)—1223) — японский скульптор школы Кэй, расцветшей в период Камакура. Скульптор специализировался на изготовлении статуй Будды и других персонажей буддийского пантеона. Ранние работы Ункэя выполнены в традиционном японском стиле и имеют много общего с работами его отца, скульптора Кокэя[en]. Позднее он изготовил статуи для храма Тодай-дзи в Наре, выполненные в реалистической манере, которая выделяет талант Ункэя среди других мастеров Японии того времени. Сегодня Ункэй считается «самым признанным мастером» из числа скульпторов школы Кэй[источник не указан 1655 дней].



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