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Walther Schmarje (* 16. August 1872 in Flensburg; † 6. November 1921 in Berlin; vollständiger Name: Carl Ernst Theodor Walther Schmarje; häufig auch: Walter Schmarje) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur[1].

Walther Schmarje in seinem Atelier  (Foto: Heinrich Zille, ca. 1900)
Walther Schmarje in seinem Atelier
(Foto: Heinrich Zille, ca. 1900)

Leben


Schmarje war der Sohn von Julius Schmarje und trat nach dem Besuch des Realgymnasiums bei dem Bildhauer Börner in Hamburg in die Lehre. Nach dreijähriger Lehrzeit, in der er das Steinmetz-Handwerk und die Gipsarbeit erlernt hatte, ging er 1891 nach Berlin auf die Kunstakademie, wo er zunächst Schüler von Nikolaus Geiger, dann Meisterschüler von Reinhold Begas war. Schmarje war ein Vetter des Malers Karl Storch d. Ä. und befreundet mit der Bildhauerin Anna Magnussen-Petersen. In der Zeit erhielt er von der Akademie mehrmals ehrende Anmerkungen über eingesandte Arbeiten und 1901 den Rom-Preis, ein Stipendium, das es ihm ermöglichte, ein halbes Jahr in Rom Studien zu machen. Nach seiner Rückkehr aus Rom mietete er sich ein eigenes Atelier und arbeitete als freier Künstler.

Am 7. August 1900 heiratete er in Mediasch (Siebenbürgen) die von dort stammende Hermine Mathilde Ipsen († 1951), die er in Berlin kennengelernt hatte. Mit ihr hatte er eine Tochter (1901–1990) und einen Sohn (1912–1943).

1904 wurde er Lehrer, 1908 Professor und Leiter der Bildhauerklasse der Unterrichtsanstalt am Kunstgewerbemuseum Berlin. 1905 lehnte er einen Ruf als Leiter der Hauptklasse für Bildhauerei an die Kunstakademie Königsberg ab.[2] Künstlerisch setzte er sich allmählich durch und verdiente bald mit seiner Kunst so viel, dass er sich ein Grundstück in Berlin-Zehlendorf kaufen konnte, auf dem er sich eine Villa bauen ließ. 1912 bezog er mit seiner Familie dieses von den Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich (Büro Mebes und Emmerich) erbaute Haus.

Im Ersten Weltkrieg diente er als Reserveoffizier bei einem Pionierregiment und kam in Belgien, Frankreich, Mazedonien und Serbien zum Einsatz. In Serbien erkrankte er im Oktober 1917 an Paratyphus. Nach dem Krieg, aus dem er mit stark angegriffener Gesundheit zurückkam, verbrachte er noch zwei Jahre mit vielen Schmerzen und starb 1921 infolge eines Blutsturzes.


Werk (Auswahl)


Von ihm hergestelltes Grabmal seines Vaters Julius Schmarje (1903) auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg[3]
Von ihm hergestelltes Grabmal seines Vaters Julius Schmarje (1903) auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg[3]

Schmarje schuf zahlreiche Werke auf allen Gebieten der Plastik. Darunter befinden sich Büsten, Reliefs, Grabmale, Brunnen, Denkmäler, aber auch Münzen:

Viele dieser Werke – darunter auch das zusammenbrechende und sich wiederaufrichtende Deutschland – sind verschollen.


Literatur



Ehrungen


Berliner Gedenktafel am Haus Milinowskistraße 12 in Berlin-Zehlendorf
Berliner Gedenktafel am Haus Milinowskistraße 12 in Berlin-Zehlendorf

In Berlin-Zehlendorf ist zwischen der Onkel-Tom-Straße im Westen und der Riemeisterstraße im Osten die Schmarjestraße mit den Hausnummern 1 bis 18 nach ihm benannt (Postleitzahl 14169).[5]



Commons: Walther Schmarje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Künstler. Prof. Walter Schmarje. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., abgerufen am 2. August 2021.
  2. Kieler Zeitung 25. November 1905.
  3. Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler, Verlag Hans Christians, Hamburg 1990, Seite 62, Kat. 364
  4. Abb. in: Vom Fels zum Meer, Jg. 34, 1915, Nr44, S. 929.
  5. kaupertmedia: Schmarjestraße 1-18 in Berlin - KAUPERTS. Abgerufen am 5. Oktober 2021.
Personendaten
NAME Schmarje, Walther
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 16. August 1872
GEBURTSORT Flensburg
STERBEDATUM 6. November 1921
STERBEORT Berlin



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