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Werner Kilz (* 3. Juni 1931 in Burg bei Magdeburg; † 24. September 2007 in Berlin) war ein Schriftsteller und bildender Künstler. Die Berliner Zeitung bezeichnete ihn als „poetische[n] Archäologe[n] der Berliner Mauer“.[1]


Leben


Werner Kilz studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale), dann die Fachrichtung „Bühnenbild“ an der Hochschule für bildende Künste Weißensee in Berlin (Ost) und als Gasthörer an der Hochschule der Künste in Berlin (West).[2][3] 1957 arbeitete er als Redakteur für die Zeitschrift Junge Kunst, die vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend herausgegeben wurde.[1][2][3] Mit zusätzlichen Gelegenheitsarbeiten wie Abtippen fremder Manuskripte und Korrekturlesen[3] hielt er sich finanziell über Wasser.[2] Er gehörte der Künstlergruppe um Alfred Matusche, Norbert Randow, Boris Djacenko, Eveline Kuffel, Manfred Bieler, Henryk Bereska und Jutta Petzold an.[1] Im Oktober 1961 floh er durch die Kanalisation von Ost- nach West-Berlin.[1][2][3][4] Ein Manuskript seines Romans Freibank übergab er seinem Freund Norbert Randow zur Aufbewahrung und späteren Weitergabe in die Bundesrepublik. Randow wurde daraufhin für drei Jahre inhaftiert.[1][3][4] Der 1967 im Insel-Verlag erschienene Roman Freibank oder Das Projekt der Spaltung setzt sich in komplexer Form mit der Teilung Deutschlands auseinander und war der erste deutsche Roman, der die Berliner Mauer zum Thema machte.[4] Hans-Dietrich Sander erklärte ihn in seiner Geschichte der Schönen Literatur in der DDR zum „überragende[n] Roman der Vertriebenen“.[5]

Inzwischen Meisterschüler an der Hochschule der Künste, verlor er doch das Interesse an der Malerei.[3] In den 1980er Jahren, in denen er in verschiedenen Orten Bayerns, aber hauptsächlich in Berlin lebte, gab er die kurzlebige Lyrikreihe Baldhamer Lesebogen heraus.[2] An dem ambitionierten Romanprojekt Geneigte Ebene arbeitete er bis an sein Lebensende.[1][4] Sein Grab, versehen mit einer Bronze von Werner Stötzer,[6] befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.[1]


Werk



Einzelnachweise


  1. Ines Geipel: Der poetische Archäologe der Berliner Mauer: zum Tod des Schriftstellers Werner Kilz: Auf hoher See. In: berliner-zeitung.de. 8. November 2007, abgerufen am 28. Mai 2017.
  2. Karsten Kruschel: Kilz. In: Lutz Hagestedt (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch. 27. Band: Kelterborn – Kippenberger. De Gruyter, Berlin/Boston 2017, ISBN 978-3-11-045298-3, Sp. 536–537 (zeitliche und begriffliche Ungenauigkeiten).
  3. Thomas Loy: Werner Kilz (Geb. 1931). Er aß, trank und schrieb. So vergingen die Jahre. In: tagesspiegel.de. 26. Oktober 2007, abgerufen am 28. Mai 2017.
  4. Termine / Dokumentation 2011. Veranstaltungen. Oktober 2011. In: efeu-ev.de. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  5. Hans-Dietrich Sander: Geschichte der Schönen Literatur in der DDR. Ein Grundriß. 1. Auflage. Verlag Rombach Freiburg, Freiburg 1972, ISBN 3-7930-0100-8, Exkurs: Vertriebene, S. 333.
  6. Termine. Quartal II / 2013. Salon der Erinnerung. Sonntag, 9. Juni, 14 Uhr. In: efeu-ev.de. Abgerufen am 28. Mai 2017.

Literatur




Personendaten
NAME Kilz, Werner
ALTERNATIVNAMEN Schilling, Werner (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und bildender Künstler
GEBURTSDATUM 3. Juni 1931
GEBURTSORT Burg (bei Magdeburg)
STERBEDATUM 24. September 2007
STERBEORT Berlin



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