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Richard Semmel (* 15. September 1875 in Zobten am Berge, Niederschlesien; † 2. Dezember 1950 im New York) war ein deutscher Unternehmer und Kunstsammler. Als Jude sah er sich 1933 in Deutschland Anfeindungen ausgesetzt und ging ins Exil. Seine Erben strengten mehrere Restitutionsverfahren an, um die Rückgabe von Kunstwerken seiner Sammlung zu erreichen.


Leben


Landhaus Richard Semmel in Berlin-Dahlem
Landhaus Richard Semmel in Berlin-Dahlem
Gedenktafel Villa Semmel in Berlin-Dahlem
Gedenktafel Villa Semmel in Berlin-Dahlem

Richard Semmel war langjähriger Inhaber des Textilunternehmens Arthur Samulon. Die in der Magazinstraße 15/16 in Berlin-Mitte ansässige Firma produzierte Damenunterwäsche und Kinderbekleidung. Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens ermöglichte Semmel und seiner Frau Clara Cäcilie, geborene Brück, ein Leben in Wohlstand. Das kinderlose Paar ließ sich 1925/1926 nach Plänen des Architekten Adolf Wollenberg auf einem 10.000 Quadratmeter großen parkartigem Grundstück in der Pacelliallee 19/21 in Berlin-Dahlem eine Villa erbauen (Landhaus Richard Semmel, heute Sitz des Botschafters der Republik Irak). Darüber hinaus begann Semmel in den 1920er Jahren mit dem Aufbau einer Kunstsammlung.

Mit der so genannten Machtergreifung durch die NSDAP am 30. Januar 1933 änderten sich die Lebensumstände von Richard Semmel schlagartig. Als Jude und Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei sah er sich Anfeindungen ausgesetzt und erhielt Drohungen. Er hielt sich Ende Januar 1933 zunächst zum Winterurlaub in der Schweiz auf, kehrte anschließend kurzzeitig nach Berlin zurück und verließ im April 1933 Deutschland endgültig. Erste Station seines Exils war Amsterdam, wo er sich für mehrere Jahre aufhielt. Er konnte zahlreiche Kunstwerke in die Niederlande transferieren und ließ diese zur Finanzierung seines Lebensunterhaltes 1933 im Amsterdamer Auktionshaus Frederik Muller & Cie versteigern. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg gelang Richard Semmel mit seiner Frau die Ausreise in die Vereinigten Staaten. Sein Bruder starb während der deutschen Besatzung im niederländischen Durchgangslager Westerbork. Richard Semmel lebte in New York in verarmten Verhältnissen und war auf die Unterstützung von Freunden angewiesen. Er starb dort 1950. Zu seiner Erbin erklärte er Grete Gross-Eisenstädt, eine langjährige Freundin der Familie. Deren Enkelkinder versuchten mehrfach die Restitution von Kunstwerken der Sammlung Richard Semmel zu erreichen. Am 24. Februar 2022 wurde vor seiner ehemaligen Villa in der Pacelliallee 21 eine Gedenktafel enthüllt und zwei Stolpersteine für ihn und seine Frau verlegt.


Die Kunstsammlung Richard Semmel


Der genaue Umfang der Kunstsammlung von Richard Semmel ist nicht genau bekannt. Nach Schätzungen sollen sich mehr als 120 Gemälde in der Sammlung befunden haben.[1] Allein 71 Bilder der Sammlung wurden am 21. November 1933 im Amsterdamer Auktionshaus Frederik Muller & Cie. versteigert.[2] Zu den Schwerpunkten der Sammlung gehörten niederländische Altmeistergemälde und Werke französische Künstler des Impressionismus und Postimpressionismus.[3] Folgende Werke lassen sich eindeutig der Sammlung von Richard Semmel zuordnen:



Commons: Richard Semmel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Angaben zum Umfang der Sammlung auf www.jewishnews.net.au
  2. Angaben zur Auktion der Sammlung Richard Semmel auf www.restitutiecommissie.nl
  3. Angaben zur Art der Sammlung auf www.liveauctioneers.com
  4. Angaben zum Bild auf www.restitutiecommissie.nl
  5. Angaben Gemälde auf www.liveauctioneers.com
  6. Angaben zum Bild auf www.restitutiecommissie.nl
  7. Angaben zum Gemälde auf www.restitutiecommissie.nl
  8. Angaben zum Gemälde und Begründung, warum es nicht zur Restitution kommt auf www.restitutiecommissie.nl
  9. Michael Safi: National Gallery of Victoria takes down painting sold under Nazi duress in The Guardian vom 30. April 2014.
  10. Angaben zum Gemälde auf www.christies.com
  11. Angaben zum Bild auf www.buehrle.ch
  12. Eileen Kinsella: Potential Restitution Claim for Renoir Prompts Preemptive Suit vom 14. September 2011 auf www.artnews.com
  13. Angaben zum Bild auf www.christies.com.
  14. Dan Hinkel: Lawsuit settled over Renoir painting purportedly lost in Nazi persecution Artikel vom 6. Dezember 2011 in der Chicago Tribune
  15. Angaben zum Gemälde auf www.sothebys.com
  16. Informationen zur Provenzienz und zur Versteigerung auf der Internetseite von Christie’s; Informationen zum Erwerb und zur Präsentation im Museum Barberini auf der Internetseite des Museums.
Personendaten
NAME Semmel, Richard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Kunstsammler
GEBURTSDATUM 15. September 1875
GEBURTSORT Zobten am Berge, Niederschlesien
STERBEDATUM 2. Dezember 1950
STERBEORT New York



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