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Das Schlafzimmer in Arles oder Vincents Schlafzimmer ist der Titel von drei Ölgemälden und zwei Zeichnungen in Briefen, die der niederländische Maler Vincent van Gogh zwischen 1888 und 1889 im sogenannten Gelben Haus in Arles schuf.

Schlafzimmer in Arles (Erste Version)
Vincent van Gogh, 1888
Öl auf Leinwand
72× 90cm
Van Gogh Museum, Amsterdam
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Bildbeschreibung


Das Zimmer ist sehr einfach eingerichtet, ein Bett, zwei Stühle und ein Tisch. Alles wirkt sehr rustikal und fast kahl. Es befindet sich keine Person im Zimmer. Die Bilder zeigen, wie der Maler lebte und welche Freundschaften er pflegte. An den Wänden hängen drei Porträts (darunter ein Selbstporträt) und ein Spiegel.

Die Farben sind, typisch für Gogh, sehr dick und grob aufgetragen, mit dicken schwarzen Trennlinien dazwischen. Obwohl der Maler meinte, es solle ein Bild sein, auf dem das Auge Ruhe findet, springt der Blick immer wieder zwischen den starken Kontrasten hin und her. Der Duktus folgt der Form der Gegenstände, dadurch kommen verschiedene Richtungen ins Bild. Das Parkett flieht nach hinten, die Bettkante schwingt auf und ab. Die Profilleisten der Tür fügen sich nicht in die Linien des Fluchtpunktes ein und das Bett ragt in den Türrahmen hinein, was allerdings nicht auf Nachlässigkeit des Malers beruht. Auch die Deutung als Anzeichen für Van Goghs beginnenden Irrsinn kann hier ausgeschlossen werden: Katasterpläne der Stadt Arles zeigen, dass das im Zweiten Weltkrieg beschädigte und später abgerissene Gelbe Haus und auch das Schlafzimmer Vincents einen nicht rechtwinkligen Grundriss hatten.

Über dem Bett hängen die Porträts von Eugène Boch und Paul-Eugène Milliet.

Das Bild sollte der Gegensatz zu Van Goghs "Das Nachtcafé" sein, welches einen scharfen Kontrast zwischen Rot und Grün hat. Hier benutzte der Maler die Komplementärfarben ockergelb und violett, die beruhigender sind als die Signalfarben.

Die verschiedenen Gemälde befinden sich im Amsterdamer Van Gogh Museum, im Pariser Musée d’Orsay und im Art Institute of Chicago, eine der Skizzen in der Pierpont Morgan Library.


Farbveränderungen


In zahlreichen Briefen hat van Gogh bei den verschiedenen Gemälden immer von der verwendeten Farbe Violett (Lila) geschrieben. Die drei Gemälde geben bei heutiger Betrachtung aber blaue bis hellblaue Wände wieder. Im Frühjahr 2016 gab ein Team vom Art Institute of Chicago nach jahrelangen Untersuchungen den vermutlichen Grund für die unterschiedlichen Farbbeschreibungen bekannt: durch Lichteinwirkung seien die Farben verblasst und insbesondere das Violett zu einem Blau reagiert. Eine Labormitarbeiterin hatte blaue Farbpartikel aus dem Chicagoer Bild untersucht und entdeckte nach dem Umdrehen, dass deren Rückseiten noch violett waren. Untersuchungen an den beiden anderen Versionen des Gemäldes bestätigten dieses Ergebnis.

Neben chemischen Prozessen innerhalb und zwischen den Farbmischungen und der natürlichen UV-Strahlung des Sonnenlichts wird die Museumsbeleuchtung als weiterer Hauptverursacher dieses Effekts angenommen.[1] Einige Forscher warnen bereits vor bestimmten LED-Lichtern. Schon zu Beginn des Jahres 2013 wurde bekannt, dass sich das Lieblingsgelb van Goghs je nach Farbmischung durch Lichteinstrahlung auf verschiedenen Bildern (u. a. Ufer der Seine [1887, Van Gogh Museum]) in Braun- und Grüntöne verändert hatte.[2]


Trivia


Das Bild in der Version wie es im Musée d'Orsay hängt, spielt eine wichtige Rolle im Film Nobody und wird dort dem Privatbesitz eines russischen Oligarchen zugeschrieben. Im Verlauf des Films wird das Bild vom Hauptdarsteller entwendet und auf der Flucht als Diebesgut mitgenommen.


Literatur




Commons: Vincents Schlafzimmer in Arles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Schlafzimmer in Arles: Forscher entdecken wahre Farbe von Van-Gogh-Gemälde, Spiegel Online vom 15. Februar 2016, abgerufen am 6. August 2016
  2. Warnung vor LED-Leisten: Licht verfärbt Gemälde von van Gogh, Spiegel Online vom 4. Januar 2013, abgerufen am 6. August 2016

На других языках


- [de] Vincents Schlafzimmer in Arles

[en] Bedroom in Arles

Bedroom in Arles (French: La Chambre à Arles; Dutch: Slaapkamer te Arles) is the title given to each of three similar paintings by 19th-century Dutch Post-Impressionist painter Vincent van Gogh.

[es] El dormitorio en Arlés

El dormitorio en Arlés es un cuadro de Vincent Van Gogh que representa el dormitorio del pintor durante su estancia en la ciudad francesa de Arlés, un motivo sobre el que pintó tres cuadros casi idénticos. El primero se conserva en el Museo Van Gogh de Ámsterdam, comenzó a ser realizado en octubre de 1888 y se deterioró en una inundación ocurrida durante la hospitalización del pintor. Cerca de un año después, realizó el que hoy se encuentra en el Art Institute de Chicago; casi al mismo tiempo hizo otra, hoy en el Museo de Orsay, para su familia en Holanda y que es la única de tamaño más reducido.

[fr] La Chambre de Van Gogh à Arles

La Chambre de Van Gogh à Arles est une peinture à l'huile sur toile de 72 × 90 cm. Elle a été réalisée par le peintre Vincent van Gogh en 1888. Elle se trouve au musée Van Gogh à Amsterdam.

[it] La camera di Vincent ad Arles

La camera di Vincent ad Arles è il nome di tre dipinti del pittore olandese Vincent van Gogh, realizzati tra il 1888 ed il 1889 e conservati rispettivamente presso il Van Gogh Museum di Amsterdam, l'Art Institute of Chicago ed il museo d'Orsay di Parigi.

[ru] Спальня в Арле

«Спальня в Арле» (фр. La Chambre à Arles; нидерл. Slaapkamer te Arles) — серия из трёх картин нидерландского живописца Винсента Ван Гога, написанная им в период 1888—1889 годов. Художник изобразил одну из комнат, которые снимал в правом крыле жёлтого дома на площади Ламартин в Арле. Помимо картин, существуют два варианта в эскизах в письмах брату Тео и Гогену. Одной из отличительных особенностей серии является то, что художник изображает на полотнах другие свои работы. Примечательно, что в письмах к Тео Винсент писал, что стены на картине «бледно-фиолетовые», однако со временем кармин в составе фиолетового выцвел, и теперь оттенок стал ближе к голубому[1].



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