art.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Axel Hinrich Murken (* 2. Dezember 1937 in Gütersloh) ist ein deutscher Arzt, Medizin- und Kunsthistoriker.


Leben und Wirken


Axel Hinrich Murken bestand an der Friedrich von Bodelschwingh-Schule in Bielefeld-Bethel am 18. Februar 1958 das Abitur. Danach leistete er sein Wehrpflichtjahr von 1958 bis 1959 bei den Pionieren in Hannover-Bothfeld ab. Er studierte von 1959 bis 1973 Medizin, Kunstgeschichte und Archäologie in Hamburg, Bonn und Münster. An der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster legte er am 24. Juli 1965 sein Medizinisches Staatsexamen ab und ist dort im gleichen Jahr zum Dr. med. promoviert worden. 2001 wurde er an der Universität Bonn mit einer kunsthistorischen Untersuchung zum Werk des Surrealisten Edgar Ende zum Dr. phil. promoviert.

Nach zweijähriger Medizinalassistenz in verschiedenen Krankenhäusern und im Institut für Humangenetik in Münster erhielt er am 5. Juni 1968 die Approbation als Arzt. Nach Tätigkeit als Assistenzarzt am Städtischen Krankenhaus Halle (Westf.) und in den Krankenanstalten Sarepta in Bielefeld von 1968 bis 1969 begann er am 1. April 1969 eine wissenschaftliche Laufbahn als Medizinhistoriker. Zunächst war er als Assistent an der Universität Düsseldorf tätig, wo er sich 1973 für das Fach "Geschichte der Medizin" habilitierte. 1971 absolvierte er ein dreimonatiges Stipendium der Fritz Thyssen Stiftung in den USA.

Von 1975 bis 1981 nahm er eine Professur am Institut für Theorie und Geschichte der Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wahr. Von 1974 bis 1982 vertrat Murken als Lehrbeauftragter die Unterrichtsfächer „Geschichte der Medizin“ und „Medizinische Terminologie“ am Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen. Anschließend bis zu seiner Pensionierung 2003 war er Professor und Direktor des Institutes für Geschichte der Medizin und des Krankenhauswesens am Universitätsklinikum Aachen.

Murken ist Sohn des Gynäkologen Dr. med. Diedrich Murken (1893–1958) und von Elisabeth Murken, geb. Goebel (1908–1998). Er ist verheiratet mit der Kunsthistorikerin und Malerin Christa Murken und hat drei Kinder, darunter den Künstler Julian Murken.


Aktivitäten


Murken ist Autor zahlreicher Bücher und Beiträge zur Medizin- und Krankenhausgeschichte sowie zur Kunstgeschichte, darunter das Standardwerk Lehrbuch der Medizinischen Terminologie. Er war Mitglied der Gründungsversammlung des von Joseph Beuys angeregten Vereins "Freie Internationale Hochschule für Kreativität und Interdisziplinäre Forschung e.V.", die am 27. April 1973 im Atelier von Beuys am Drakeplatz stattfand.[1][2] 1976 gründete er gemeinsam mit Christa Murken den Verlag Murken-Altrogge und ist dort Herausgeber der Reihen Studien zur Geschichte des Krankenhauswesens und Studien zur Medizin-, Kunst-, und Literaturgeschichte. Von 1979 bis 2009 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte. Von 1977 bis 1993 war er Gründungsmitglied und Vorsitzender der "Gesellschaft der Freunde und Förderer für ein Deutsches Krankenhausmuseum".

Von 1972 bis 2010 hat er das Journal Historia Hospitalium herausgegeben. Er ist Stifter des Christian-Heyden-Preises zur Förderung der Baukultur im Kreis Gütersloh.

Ein Hauptinteresse Murkens gilt neben der Krankenhaus- und Medizingeschichte der Spiegelung der Heilkunde in der Malerei. Weiterhin gilt seine wissenschaftliche Arbeit der Kunstgeschichte und der Outsider Art, vor allem in ihren Bezügen zu Leid, Schmerz und Heilung. Er verfügt über bedeutende Sammlungen zum Werk von Joseph Beuys (Heilkräfte der Kunst)[3][4], die sich zu wesentlichen Teilen seit 2006 im Museum Wiesbaden befindet, und zur Malerei Edgar Endes.[5]

Seine etwa 4.000 Bände umfassende Sammlung zum medizinischen Kinder- und Jugendbuch seit 1800 hat er 2002 dem Bilderbuchmuseum in Troisdorf gestiftet. Murken ist Mitautor des von Wolfgang U. Eckart und Christoph Gradmann herausgegebenen Ärztelexikons, das 2006 in dritter Auflage erschien.[6]


Publikationen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Gerda Kaltwasser, Hochschule für Kreativität. Ein attraktiver Plan von Joseph Beuys vor der Verwirklichung. In: Rheinische Post, 28. April 1973.
  2. Christiane Locher, Promintente Unterstützung für die Freie Akademie. Jetzt kämpft Beyus als "Gründungsrektor". In: Neue Ruhr Zeitung, Nr. 98, 28. April 1973.
  3. Jörg Daur (Hrsg.): Joseph Beuys. Sammlung Axel Hinrich Murken. Petersberg 2018, ISBN 978-3-7319-0648-3
  4. Catrin Lorch: Dr. Murkens gesammelte Schmerzen. Joseph Beuys als Heilkraft für die Kunst der Gegenwart: Eine Ausstellung in Düsseldorf. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. Februar 2006.
  5. Axel Hinrich Murken und Arne Reimann (Hrsg.), Edgar Ende. Melancholie und Verheißung. Mit einem Verzeichnis der Werke von Edgar Ende, bearbeitet und herausgegeben von Axel Hinrich Murken, Unna 2018, Seite 34–181.
  6. Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann: Ärzte Lexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart. 3. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2006, ISBN 3-540-29584-4.
Personendaten
NAME Murken, Axel Hinrich
ALTERNATIVNAMEN Murken, Axel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Medizinhistoriker und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 2. Dezember 1937
GEBURTSORT Gütersloh



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии