Hermann von Trenkwald (* 24. Mai 1866 in Wien; † 11. Juni 1942 in Perchtoldsdorf) war ein österreichischer Kunsthistoriker.
Hermann von Trenkwald, Sohn des Malers Josef Mathias von Trenkwald, besuchte das Theresianum bis zur Matura 1886. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften, 1886/87 in Jena, von 1887 bis 1890 in Wien. Ab 1890 studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Geschichte an der Universität Wien, wo er 1894 promoviert wurde. Darauf war er zunächst als Volontär an den Berliner Museen tätig, von 1895 bis 1897 als Kustos des Kaiser Franz Josef-Museums für Kunst und Gewerbe in Troppau und von 1897 bis Anfang 1918 als Direktor des Kunstgewerbemuseums in Frankfurt am Main, unterbrochen durch den Kriegsdienst ab 1915. Im September 1918 wurde er Vizedirektor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien, 1925 dessen Direktor. Aufgrund von Beanstandungen in einem Rechnungshofbericht wurde er 1927 vorzeitig pensioniert. Neben seiner Museumstätigkeit war er seit 1921 künstlerischer Leiter der Wiener Gobelin-Manufaktur. In seinem „Ruhestand“ eröffnete er eine „künstlerische Fachberatung“ in Wien und war im Kunsthandel tätig.
Thematisch beschäftigte er sich vor allem mit Textilien (Teppiche, Gobelins), Keramik und Glas.
Trenkwald beantragte am 18. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.150.639),[1] im selben Jahr war er Mitglied der Kunstkommission der Vermögensverkehrsstelle, der zentralen „Arisierungsbehörde“ im besetzten Österreich.[2] Zwischen 1937 und 1941 verhandelte er um die letztendlich vergebliche Überführung des Testament Martin Luthers von Budapest nach Deutschland.[3]
Personendaten | |
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NAME | Trenkwald, Hermann von |
ALTERNATIVNAMEN | Trenkwald, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1866 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 11. Juni 1942 |
STERBEORT | Perchtoldsdorf |