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Pierre-François Hugues Baron d’Hancarville (* 1. Januar 1719 in Nancy als Pierre-François Hugues; † 9. Oktober 1805 in Padua) war ein französischer Abenteurer, Altertumsforscher und Kunsthistoriker. Er ist vor allem mit der von ihm beaufsichtigten Veröffentlichung der Vasensammlung William Hamiltons bekannt geworden.

Pierre-François Hugues d’Hancarville. Detail des Gemäldes Charles Townley in his Sculpture Gallery von Johann Zoffany aus dem Jahr 1782
Pierre-François Hugues d’Hancarville. Detail des Gemäldes Charles Townley in his Sculpture Gallery von Johann Zoffany aus dem Jahr 1782

Pierre-François Hugues war Sohn eines Tuchhändlers. Er ging zunächst nach Deutschland, wo er eine militärische Karriere einschlug. Er war Hauptmann am Hof von Mecklenburg und stand später in Diensten Württembergs. Reisen führten ihn in viele Metropolen Europas. Seit den 1750er-Jahren nannte er sich Baron d’Hancarville. Durch sein Auftreten, seine Begabung und seine Eloquenz gelangte er in Kontakt mit den führenden Kreisen Europas. Er begegnete Gotthold Ephraim Lessing und stand in brieflichem Kontakt mit Friedrich dem Großen, Voltaire und Johann Joachim Winckelmann.

Mehrfach kam er mit dem Gesetz in Konflikt. Wegen Schulden und Diebstahl wurde er verfolgt und saß zeitweise in Gefängnissen. 1763 kam er nach Neapel, wo er auf den englischen Gesandten William Hamilton traf. Dieser beauftragte ihn mit der Publikation seiner Vasensammlung. Der erste Band erschien 1767 in Neapel, doch wurde d’Hancarville 1769 wegen seiner Schulden aus Neapel ausgewiesen. Er verließ die Stadt in Richtung Florenz und entwendete dabei bereits fertige Tafeln für weitere Bände von Hamiltons Sammlung. Auch in Florenz holten ihn seine Schulden ein und er wurde erneut eingesperrt. Um seine Schulden zu begleichen, verpfändete er unter anderem diese Tafeln, die Hamilton später auslösen musste. Die weitere Herausgabe der Bände verzögerte sich somit massiv. D’Hancarville ging 1777 nach London, wo er von Charles Townley und Richard Payne Knight unterstützt wurde, 1785 ging er nach Paris. Die Stadt verließ er wegen der Wirren der Französischen Revolution 1792 wieder Richtung Rom. Später ging er nach Venedig. In Italien konnte er seinen Lebensabend als Gelehrter verbringen.

Sein erstes Buch veröffentlichte d’Hancarville 1752; dabei handelte es sich noch um ein Werk über Politik und Moral. Seinen besonderen Ruf erwarb er sich aber mit der Herausgabe des Katalogs der Sammlung Hamilton unter dem Titel Collection Of Etruscan, Greek And Roman Antiquities From The Cabinet Of The Honble. Wm. Hamilton. Trotz der persönlich bedingten Verzögerungen bei der Veröffentlichung gilt dieser Katalog bis heute als ein epochales Werk der Kunstgeschichte und Archäologie. Dank der Qualität und Neuartigkeit der Darstellungen hatte er lange Zeit nachhaltigen Einfluss auf die Antikenrezeption. In späteren Bänden des Katalogs nahm d’Hancarville auch andere Kunstwerke als Vasen auf und versuchte in den Texten sogar eine umfassende kunsthistorische Betrachtung zu geben. Daneben gab er einen Band mit antiken und antikisierenden erotischen Gemmenabbildungen heraus, der mehrfach neu aufgelegt wurde. Die dazugehörigen Texte verfasste er mit einem ironischen Unterton.


Schriften



Literatur




Commons: Pierre-François Hugues d’Hancarville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Hugues d’Hancarville, Pierre-François
ALTERNATIVNAMEN Baron d’Hancarville, Pierre-François Hugues; d’Hancarville, Pierre-François Hugues; Hugues, Pierre-François
KURZBESCHREIBUNG französischer Abenteurer, Altertumsforscher und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 1. Januar 1719
GEBURTSORT Nancy
STERBEDATUM 9. Oktober 1805
STERBEORT Padua

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- [de] Pierre-François Hugues d’Hancarville

[en] Pierre-François Hugues d'Hancarville

Pierre-François Hugues, Baron d'Hancarville (Nancy 1719 - Padua 1805) was an art historian and historian of ideas.



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