Die Plastik Der Denker (französischLe Penseur) zählt zu den Hauptwerken des Bildhauers Auguste Rodin und entstand zwischen 1880 und 1882.
Der Denker vor dem Musée Rodin in Paris
Die Plastik
Der Boxer Jean Baud
Das Original ist im Besitz des Musée Rodin in Paris, eine Kopie steht am Grab des Künstlers in Meudon. Die Plastik hat eine Höhe von 72cm, besteht aus Bronze und wurde fein patiniert und poliert.
Das Werk wurde 1902 auf eine Höhe von 181cm vergrößert. Die monumentale Version wurde zum ersten Werk des Künstlers im öffentlichen Raum.
Modell für diese Plastik, wie für weitere Arbeiten Rodins, stand der muskulöse französische Preisboxer und Ringer Jean Baud, der meist im Rotlichtmilieu auftrat. Die Plastik soll Dante Alighieri darstellen, den genialen Schöpfer der Göttlichen Komödie. Durch Rodins lange Beschäftigung mit dessen Werk und so auch mit den Grenzen von Himmel und Hölle war der Bildhauer in eine schwere Existenzkrise geraten. Das Höllentor, ein aus Dantes Inferno entwickeltes Portal für das Musée des Arts décoratifs – ein Staatsauftrag, der 1880 aufgegeben wurde – beschäftigte ihn bis an sein Lebensende. Er schuf dafür 186 Figuren, von denen einige auch frei standen. So auch Der Denker, der in starker Anspannung, muskulös und verinnerlicht über das Tun und Schicksal der Menschen nachsinnt. Dieses und viele weitere Werke Rodins waren wegweisend für die Moderne und verkündeten ein neues Zeitalter dreidimensionalen künstlerischen Schaffens.
Munch: Rodins Denker (im Park der Lindeschen Villa mit der Familie im Hintergrund)
Der Lübecker Arzt Max Linde ließ sich 1904 eine Kopie der Monumentalversion gießen und stellte sie im Garten seiner Villa auf. Dort malte Edvard Munch sein Gemälde Rodins Denker im Garten von Dr. Linde, das sich heute im Behnhaus befindet. Der Abguss ging indes später an das Detroit Institute of Arts.[2]
Charlie Chaplin zeigt in seinem Film Der große Diktator die Venus von Milo und RodinsDenker mit der Abwandlung, dass die linken Arme zum Hynkel-Gruß emporgestreckt sind.[3] Mit dieser Anspielung auf den Hitlergruß thematisiert Chaplin die Einbindung der Kunst in die NS-Propaganda.[4]
Im Film Nachts im Museum 2 treffen die Protagonisten auf eine Statue des Denkers, die zum Leben erweckt wurde. Auf eine Frage antwortet er lediglich: „Ich denke … ich denke … ich denke“. Später im Film flirtet er mit einer Statue der Aphrodite.[5]
In Sterben für Anfänger wird die Statue zitiert, als Alan Tudyk nackt in „Denkerpose“ auf einem Hausdach sitzt.[6]
In Midnight in Paris hat die damalige französische Präsidentengattin Carla Bruni einen Cameoauftritt als Fremdenführerin, indem sie im Garten des Musée Rodin einer amerikanischen Besuchergruppe die Skulptur des Denkers erläutert.
Im Musikvideo der Sängerin Ariana Grande „God Is a Woman“ sitzt sie in der Pose der Denkers, während sie von kleinen wütenden Männern angegriffen wird. Sie werfen in sie Wörter, die sie aus dem Buch nehmen, auf dem sie stehen. Diese prallen jedoch von der Sängerin ab, als sie diese erreichen.
Im Rahmen des in Mannheim ins Leben gerufenen Projekts Stadt.Wand.Kunst zur Bemalung von Häusern in der Stadt mit großflächigen Wandgemälden (sog. Murals) durch nationale und internationale Künstler aus der Streetart-Szene wurde Rodins Denker aufgegriffen und im Wandbild „The Modern Thinker“ umgesetzt.
Claudia Clausius: The gentleman is a tramp. Charlie Chaplin’s comedy. P. Lang, New York 1989, ISBN 0-8204-0459-4, S. 127.
Anette Insdorf:Indelible Shadows. Film and the Holocaust. Third Edition Auflage. Cambridge University Press, Cambridge/New York/Port Melbourne/Madrid/Kapstadt 2003, Black Humor, S.61 (englisch, Digitalisat[abgerufen am 14.April 2013]).
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