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Die marmorne Kanzel im Dom von Siena, eines der bedeutendsten Werke der Bildhauerkunst des Mittelalters und Markstein am Beginn der Gotik in Italien, schuf Niccolò Pisano mit Hilfe seines Sohnes Giovanni und des Arnolfo di Cambio in den Jahren 1266–1268.

Die Kanzel im Dom von Siena
Die Kanzel im Dom von Siena

Geschichte


Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts arbeiteten die Sieneser an einem Um- und Erweiterungsbau ihrer Kathedrale. Um 1260 war das Querhaus errichtet und das Langhaus in gotischen Formen neu eingewölbt worden. In diesem Jahr hatte Niccolò als erstes für ihn nachweisbares Werk die Kanzel des Baptisteriums in Pisa fertiggestellt. 1265 holte die Dombauhütte ihn nach Siena und schloss mit ihm einen Vertrag über die Anfertigung einer Kanzel, der Umfang (sieben Reliefs statt fünf wie in Pisa), das Material (Sieneser Marmor), und die Bezahlung für ihn und seine Schüler festlegte. 1543 wurde die Kanzel aus dem baulichen Zusammenhang mit den damaligen Chorschranken, die abgerissen wurden, gelöst. Für die freie Aufstellung war ein neuer, jetzt in Renaissanceformen gestalteter Treppenaufgang erforderlich.


Aufbau


Auf einem profilierten Sockel (der zu den Veränderungen von 1543 gehört) erhebt sich, getragen von einer Mittelsäule und acht an den Ecken, die von einer Brüstung aus großen Relieffeldern umgebene Plattform. Jede zweite Säule ruht auf Löwensockeln, gotische Dreipassbögen leiten zum Kanzelkorb über. Die Skulpturen und Reliefs sind aus weißem Marmor, die Säulen aus Granit, Porphyr und grünem Marmor.


Bildprogramm


Um den Fuß der Mittelstütze gruppieren sich Personifikationen der Sieben freien Künste und der Philosophie. Sieben Felder mit Szenen aus dem Leben Jesu umziehen die Brüstung:

Die Kanten zwischen diesen Feldern sind mit stehenden Figuren der Evangelisten und Propheten besetzt. Zwischen den beiden Weltgerichtstafeln Christus als Richter. Die Muttergottes gilt als älteste vollplastische Marienstatue der italienischen Kunst.[1]


Stil


Niccolos Stil, wie er an der sieneser Kanzel erscheint, ist geprägt sowohl von der Reliefkunst auf antiken Sarkophagen, als auch von der gliederhaften Struktur, die in der französischen Gotik ihren Ursprung hat. Gegenüber der Pisaner Kanzel sind die Reliefs in Siena anekdotischer angereichert, die Körper beweglicher und der Faltenstil nähert sich noch mehr gotischer Schönlinigkeit an, während das antike Stilvorbild zurücktritt.


Einzelnachweise


  1. Elisabeth Wünsche-Werdehausen: Toskana. 2017, S. 160.

Literatur




Commons: Kanzel im Dom von Siena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Kanzel im Dom von Siena

[it] Pulpito del duomo di Siena

Il pulpito del duomo di Siena fu realizzato da Nicola Pisano e dalla sua bottega tra il 1265 e il 1268. È stato per lungo tempo attribuito a suo figlio Giovanni Pisano; ma recenti scoperte documentarie ne hanno ormai comprovato la realizzazione ad opera di Nicola Pisano, con la collaborazione del suo giovane figlio Giovanni Pisano, del giovane Arnolfo di Cambio, di Goro e dei fratelli Lapo e Donato di Ricevuto. È una delle opere scultoree più importanti del Duecento italiano, se non la più importante in assoluto nella storia della scultura italiana di questo secolo.



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