Florenz Robert Schabbon (* 23. Juli 1899 in Bielefeld; † 23. März 1934 in Berlin) war ein deutscher Maler und Dichter.
Florenz Robert Schabbon (Passfoto)
Leben
Nach einer Lehre als Maler im väterlichen Geschäft und zwei Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg besuchte Florenz Robert Schabbon die Klasse von Ludwig Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld von 1921 bis 1922. Hier lernte er Heinrich Ehrler (Malermeister und Kunstmaler, 1898–1964), seinen lebenslangen Freund und späteren Schwager, kennen. Zu seinem neun Jahre älteren Großcousin Wilhelm Dietrich Schabbon (1890–1962), ebenfalls Kunstmaler und Leiter der Goldschmiedeklasse am Bauhaus[1], bestand ein künstlerischer Austausch.
Von 1921 bis ca. 1923 verfasste er einen Band mit zahlreichen lyrischen Texten und Gedichten. Aufgrund einer Lungenkrankheit, wohl Tuberkulose, verbrachte er einige Zeit in einem Sanatorium in Arosa in der Schweiz.
Schabbon studierte in München unter Franz von Stuck, dann ein Jahr in Italien.[2] Es folgte 1924 bis 1928 ein Studium an der Kunstakademie in Dresden bei Otto Gussmann und Ludwig von Hofmann.
Schabbon im Berliner Atelier
Von Juli 1928 bis 1934 besuchte Florenz Robert Schabbon die Preußische Akademie der Künste in Berlin. 1932 wurde er Meisterschüler bei Max Slevogt.[3] Mit Adolf Kessler und Curt Rothe arbeitete er an Slevogts Golgatha-Fresko[4], einem fast 100 m² großen religiösen Wandbild in der Friedenskirche in Ludwigshafen am Rhein.[5] Die Kirche wurde am 17. Juli 1932 eingeweiht. 1944 wurde die Kirche durch einen Bombenangriff stark beschädigt und das Gemälde vernichtet.
Im Januar 1934 bewarb Schabbon sich um ein Stipendium für die Künstlervilla Villa Romana in Florenz. Die Akademie der Künste urteilte „Aus künstlerischen Gründen sind keine Bedenken gegen die Zulassung Schabbons zu erheben.“ Als entarteter Künstler wurde er aufgrund seiner sexuellen Orientierung diffamiert und vom NS-Regime abgelehnt.[6]
Seine letzte Ausstellung zu Lebzeiten war im Februar / März 1934 u.a. zusammen mit Ernst Barlach und Otto Pankow im Haus Wertheim auf der Freien Kunstschau, Berlin. Der Ausstellungsort wurde danach durch die Nazis geschlossen.
1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Städtischen Kunsthaus Bielefeld nachweislich sein Aquarell Kind und die Zeichnung Frau beschlagnahmt und zerstört.[7] Als verfemte Kunst haben die meisten seiner Werke den Nationalsozialismus nicht überstanden.
Schabbon beging in seinem Atelier in der Kunstakademie Suizid.
Werke (Malerei, Auswahl)
1921: Kniender männlicher Akt in Landschaft (Öl)
1922: Weiblicher Akt in Landschaft (Öl)
1922: Drei Akte (Aquarell)
1928: Liegendes Mädchen mit Katze (Öl)
um 1929: Das rote Kissen (Öl)
um 1930: Frau und Dienerin (Öl)
um 1932: Mädchen in grünem Hut (Öl)
Tanzendes Mädchen mit Rose, 19321932: Tanzendes Mädchen mit Rose
Holzdruck zum Gedicht: Tänzerinnen, 1922, „Aufrauscht das Blut in den Adern jungen Leibes zur Frühe. Schreiten lächelnd in den steigenden Tag der Musik. Und es schwillt der Sang - enthastet und fliegt durch die Lüfte, bis er erschrickt und erschaudert und staunend verstummt. Ausstrecken Hände, scharf blicken, Augen klar leuchten. Lieben Leben, lieben Leiber - Menschen.“ Text Robert Schabbon, ca. 1922
Wettbewerbe
Nominiert zum Großen Staatspreis 1932 der Preußischen Akademie der Künste[8]
Friedrich Gruenagel (Hrsg.):Max Slevogt – Eine Passion. Der Zyklus der Radierungen, das Ecke-homo-Aquarell und das Ludwigshafener Golgatha Fresko. Katzmann-Verlag, Tübingen 1965, S.86.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии