Adolf Kessler (* 16. Mai 1890 in Godramstein; † 8. Oktober 1974 in Landau in der Pfalz) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Dieser Artikel befasst sich mit dem Maler Adolf Kessler. Zum Bankier siehe Adolf Wilhelm Kessler.
Leben
Adolf Kessler absolvierte von 1903 bis 1906 eine Lehre als Dekorationsmaler in Landau in der Pfalz. Von 1907 bis 1910 studierte er an der Kunstgewerbeschule München bei Julius Diez und Karl Wahler und von 1910 bis 1914 an der Kunstakademie München bei Angelo Jank. Er wurde ebenfalls durch Max Slevogt gefördert.
Von 1915 bis 1918 nahm Adolf Kessler im 2. Bayrischen Ulanenregiment am Ersten Weltkrieg teil. Von 1920 bis 1921 schloss er seine Studien an der Münchner Kunstakademie ab. 1922 heiratete er Lili Wackernagel, die Tochter des Basler Historikers Rudolf Wackernagel. 1923 wurde sein Sohn Rudolf geboren, seine Frau starb.
1922 war er Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler. Von 1924 bis 1926 erhielt er Aufträge in der Schweiz und unternahm Studienreisen in die Niederlande, nach Frankreich und Italien. 1927 heiratete er in zweiter Ehe Madelon Schünemann, die Tochter einer Bremer Kaufmannsfamilie. 1928 wurde seine Tochter Anna Maria Elisabeth geboren und 1931 sein Sohn Karl Konrad Hans. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein Werk von Adolf Kessler beschlagnahmt.[1]
Gedenktafel in Landau-Godramstein
1953 war Adolf Kessler Gründungsmitglied der Pfälzer Künstlergenossenschaft. 1955 bekam er die Ehrenbürgerwürde von Godramstein verliehen[2] und 1960 verlieh ihm die Stadt Annweiler am Trifels anlässlich seines 70. Geburtstags ihre Ehrenbürgerwürde. 1967 starb seine zweite Frau Madelon. 1973 wurde ihm die Max-Slevogt-Medaille durch den damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Helmut Kohl in Ludwigshafen verliehen.
Grabstätte von Adolf Kessler und Familie, Landau-Godramstein
Werke
1913: Mitarbeit bei den Wandbildern in Auerbachs Keller in Leipzig
1927: Fresko am Postwohngebäude in Neustadt an der Haardt
1928: Fresken in der Friedhofshalle Landau
1929–1930: zwei Landschaftsbilder für den Passagierdampfer Europa
1930: Illustration des Buchs „Pfälzer Sagen“ von Friedrich Wilhelm Hebel
1931: vier Fresken in der Erlöserkirche in Ludwigshafen-Gartenstadt
1932: Mitarbeit an dem großen Fresko von Max Slevogt in der Friedenskirche in Ludwigshafen-Friesenheim (1944 kriegszerstört)
1933: Altarbild in der evangelischen Kirche in Gawaiten, Kreis Goldap in Ostpreußen
1933: Illustration der Jahresgabe „Arbeiter - Bauern - Soldaten“ für die Mitglieder der Notgemeinschaft Pfälzer Kunst (mit Otto Dill, Albert Haueisen und Hans Fay)
1933–1934: zwei Fresken in der evangelischen Kirche in Godramstein
1987: „Stilstreit und Führerprinzip. Künstler und Werk in Baden 1930–1945“, Badischer Kunstverein in Karlsruhe
Auszeichnungen / Ehrungen
1939: Westmark-Preis für bildende Kunst in Saarbrücken
1955: Ehrenbürgerwürde von Godramstein
1960: Ehrenbürgerwürde der Stadt Annweiler
1973: Max-Slevogt-Medaille
Literatur
Keßler, Adolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S.209.
Keßler, Adolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts.Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.41.
Hans von Malottki: Adolf Kessler. (= Das Neue Kunstarchiv, Heft 12.) Verlag Karl Graf, Speyer 1961.
Hans Blinn, Wilhelm Weber: Adolf Kessler. Leben und Werk. Verlag Pfälzer Kunst, Landau 1990, ISBN 3-922580-27-0.
Daniela Christmann: Die Moderne in der Pfalz. Künstlerische Beiträge, Künstlervereinigungen und Kunstförderung in den zwanziger Jahren. Kehrer Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 3-933257-06-9.
Daniela Christmann, Britta E. Buhlmann (Hrsg.): „Es kommt eine neue Zeit!“ Kunst und Architektur der zwanziger Jahre in der Pfalz. Pfalzgalerie, Kaiserslautern 1999, ISBN 3-89422-102-X.
Ariane Fellbach-Stein: Kunstpolitik in der Pfalz 1920–1945. Bezirksverband Pfalz, Institut für pfälzische Geschichte, Kaiserslautern 2001, ISBN 3-927754-38-2.
Martin Papenbrock:Kessler, Adolf. In: „Entartete Kunst“, Exilkunst, Widerstandkunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945. Eine kommentierte Bibliografie. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1996, ISBN 3-932124-09-X, S.477, doi:10.1466/20061106.93.
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