Franz Thiele (* 9. März 1868 in Friedland in Böhmen; † 23. Mai 1945 in Prag) war ein deutscher Maler, der in Wien und Prag tätig war.
Süditalienische Familie
Leben
Dank der Unterstützung seitens der Familie des Grafen Clam-Gallas studierte Thiele Malerei von 1884 bis 1892 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei August Eisenmenger, Franz Rumpler und Christian Griepenkerl. 1892 erhielt er den Rompreis und verbrachte ein Jahr in Italien. Danach besuchte er Spanien, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland. 1902 wurde er zum außerordentlichen, 1905 zum ordentlichen Professor an der Akademie der Bildenden Künste Prag berufen. Von 1916 bis 1917 diente er als Freiwilliger und war an vielen Fronten als Kriegsmaler tätig. 1927 heiratete er die Malerin Inge geb. Peschka (1903–1993).[1] Er war von 1896 bis 1900 Mitglied in der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) und 1900 bis 1912 Mitglied des Hagenbunds.
1938 trat Thiele in den Ruhestand. Nach der Annexion Tschechiens 1938 schuf er ein Propagandabild mit der Darstellung Hitlers vor einer jubelnden Menge. Thiele war von 1939, 1940 und 1941 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit Gemälden und Plastiken vertreten, darunter Bilder mit Kriegsmotiven, die er im Ersten Weltkrieg geschaffen hatte. Hitler erwarb 1939 und 1940 fünf Bilder und Joseph Goebbels 1939 das Ölgemälde „Helena“.[2]
Nach dem Krieg kam Thiele in ein Internierungslager, wo er starb.
Seine Arbeiten waren vorwiegend Historiengemälde, Landschafts-, Genre- und Tierstudien sowie Porträts, er war aber auch als Bildhauer tätig.
Ehrungen
1886: Goldene Füger-Medaille sowie den Lampi-Preis der Akademie der Bildenden Künste in Wien[3]
1889: mit dem Spezialschul-Preis für Historien-Malerei[4]
Thiele, Franz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band33: Theodotos–Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S.24.
Thiele Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band14, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7794-4, S.296f.(Direktlinks auf S.296, S.297).
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