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Jan Laß, eigentlich Johann Franz Albert Laß, auch Jan Lass (* 30. Januar 1890 in Kappeln, auf der Halbinsel Angeln, Schleswig-Holstein; † 4. November[1] 1958 in Kiel) war ein norddeutscher Landschaftsmaler und Grafiker.


Leben


Jan Laß wurde als Sohn des Malermeisters Peter Heinrich Carl Laß und der Anna Mathilde Minna Albrecht im Haus Schmiedestraße 10 in Kappeln geboren[2]. Er war Jüngster unter 10 Geschwistern. Die Familie stammte aus einer der Gründerfamilien des Fischerdorfes Maasholm.


Ausbildung


Von 1905 bis 1909 erlernte Jan Laß das Malerhandwerk. Neben der Lehre besuchte er als Abendschüler die Kunstgewerbeschule in Flensburg. In Hamburg, als Malergeselle tätig, setzte er seine künstlerische Ausbildung ab 1911 an der Kunstgewerbeschule in Altona fort. Im August 1914 wurde er als Soldat zum Ersten Weltkrieg eingezogen und 1915 in Frankreich verwundet. 1916 bestand er die Meisterprüfung und wurde zum Malermeister.


Schaffensperioden


Nach Kriegsende entwickelt er mit Hans Leip das Projekt „Hamburger Puppenspiele“.[3] Nach seiner Ausbildung und Tätigkeit als Zeichenlehrer an einer Knabenschule in Altona war er ab 1920 in der Ohlendorfsallee 6 in Altona als freischaffender Künstler tätig und trat der Hamburgischen Künstlerschaft bei. Für seine Altonaer Schaffenszeit waren monumentale Figurenkompositionen zu christlichen Themen und zu dem Genre der modernen Industriegesellschaft kennzeichnend. Besonderen Anklang fanden seine Hafenansichten und Darstellungen von Arbeiterfiguren. Berühmt wurde seine „Arbeitermadonna“, eine „idealistische Synthese von religiösen und sozialen Bildinhalten“, die an ein Jugendheim in Köln verkauft wurde.

Sommer 1921 entwarf er für seinen Onkel, den Zigarrenhändler Wilhelm Laß ein Notgeld-Ersatzwertzeichen zu 50 Pfennig. Am 29. September 1921 erließ jedoch der Regierungspräsident eine Verfügung zur Bekämpfung des Überhandnehmens von Bons. Die Polizeiverwaltung von Kappeln gab am 22. Oktober 1921 schließlich bekannt: „Der Zigarrenhändler Wilhelm Laß hat nach eigenen Angaben 5.000 Gutscheine a` 50 Pfennig herstellen und in Verkehr bringen lassen. Auf Anordnung des hiesigen Amtsgerichts sind sämtliche Gutscheine beschlagnahmt. Gegen Laß wird ein Strafverfahren eingeleitet.“[4][5]

1921 bis 1923 folgten längere Aufenthalte auf Föhr und Sylt. Sie ließen Jan Laß zum eigentlichen Thema seiner Kunst finden, zur Landschaft Norddeutschlands, insbesondere der Küsten Schleswig-Holstein. Auf Wanderausstellungen durch Schleswig-Holstein fixierten eine Folge ausgezeichneter Aquarelle, „Sylt im Winter“, sowie eine Reihe von Ölgemälden seinen guten Ruf als Landschaftsmaler. Er wurde Mitglied der Künstlergruppe De Warft und später Mitglied der Künstlergruppe Niederelbe.

Jan Laß zog 1934 mit seiner großen Familie nach Angeln, in ein abgelegenes Haus am Langsee bei der Gemeinde Süderfahrenstedt, dessen landschaftliche Anmut ihn immer wieder zu neuen malerischen Darstellungen reizte.

Von 1936 bis 1938 nahm Laß Aufträge für Wandmalereien in Kasernen an. Die Themenwahl blieb begrenzt auf die historische Vergangenheit. Die Wandmalereien späterer Jahre in öffentlichen Gebäuden bewegen sich im Grenzbereich zwischen Traditionellem und Zeitgemäßen. Seine Arbeiten in der Domschule Schleswig sind erhalten, wie auch sein Kachelwandbild Balkenträger (auch Bauarbeiter) von 1932 in der Fritz-Schumacher-Schule in Hamburg-Langenhorn. Ein Jahr zuvor standen dort seine einfarbigen Lithografien Düne I, Schleswig, Düne II, Fabrikhof, Balkenträger und Feierabend für die Mitglieder der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg-Langenhorn zur Wahl, wie auch Werke von drei anderen Künstlern (Wahl 26, III. Quartal 1931).[6]

In den Jahren 1943 und 1944 suchte er in großfigurigen Kompositionen Gewalt, Leid und Zerstörung des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten.

Jan Laß starb 1958 in einem Kieler Krankenhaus und wurde bei der Kirche von Böklund begraben.

Seit 2012 erinnert an Jan Laß ein Gedenkstein, der an dem Weg zu dem abgelegenes Haus am Langsee steht. In dem Haus selbst lebt und wirkt seit 2004 der Maler und Autor Karl-Heinz Morscheck.[7]


Ausstellungen (Auswahl)


Gemeinschaftsausstellungen

Posthum

Gemeinschaftsausstellungen

Einzelausstellungen


Werke (Auswahl)


In der Sendung Lieb & Teuer wurde im August 2013 eine Hügellandschaft in Temperafarben auf einer Holzfaserplatte vorgestellt, die er anlässlich eines Besuchs bei einem Freund im Sauerland 1957 gemalt hatte.[14]


Illustrationen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Laut Biografien der Landschaft Angeln 4. November, laut Der neue Rump 5. November, laut Vollmer, Band 6 und Heydorn 6. November
  2. Taufbuch Kappeln. Jahrgang 1890, Nr. 55.
  3. Rüdiger Schütt (Hrsg.): Tage- und Nächtebuch der Hamburger Puppenspiele - Expressionistisches Marionettentheater in Hamburg. 2005.
  4. Hans-Peter Wengel: Das Notgeld von Kappeln, PDF-Datei von kappeln.de
  5. Abbildung Notgeld Laß auf hannhome.de
  6. Jan Laß. In: Lieselotte Kruglewsky-Anders (Hrsg.): 50 Jahre Griffelkunst-Vereinigung – Kunstpädagogik im Geiste Lichtwarks. Edition Griffelkunst Hamburg, Hamburg 1977, S. 60, 126.
  7. Gedenkstein für einen großen Künstler, 24. Juli 2012, shz.de
  8. Informationen und Fotos des 1942 in München ausgestellten Gemäldes
  9. Ausstellung 1950
  10. SLUB Dresden: Dritte deutsche Kunstausstellung Dresden 1953. Abgerufen am 8. April 2022 (deutsch).
  11. Ausstellung März 1954, Galerie Eduard Henning. In: Ivonne Fiedler: Kunst im Korridor: private Galerien in der DDR zwischen Autonomie und Illegalität. Ch. Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-726-7, S. 344.
  12. Ausstellungsinformation, Flensburg
  13. Kunsthaus Hänisch – Jan Laß und sein vielseitiger Himmel. In: Schlei Bote. shz.de, 18. Januar 2016.
  14. Details zur Sendung auf programm.ard.de
  15. Abbildungen der Umschlagsillustration
Personendaten
NAME Laß, Jan
ALTERNATIVNAMEN Lass, Jan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler
GEBURTSDATUM 30. Januar 1890
GEBURTSORT Kappeln, Angeln, Schleswig-Holstein
STERBEDATUM 4. November 1958
STERBEORT Kiel



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