Johann Baptist Straub (* 1. Juni 1704 (Taufe) in Wiesensteig; † 13. Juli 1784 in München) war ein Rokokobildhauer.
Johann Baptist StraubGrab von Elisabeth Theresa und Johann Baptist Straub auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort48.13066666666711.566416666667Ceres, um 1772, aus dem ehemaligen Palais Törring in MünchenDer Korbiniansaltar von Kloster Ettal mit dem hl. Ulrich und dem hl. Rupert, daneben die Kanzel
Leben
Johann Baptist Straub stammte aus einer Bildhauerfamilie. Auch sein Vater Johann Georg Straub und seine Brüder Philipp Jakob, Joseph und Johann Georg waren Bildhauer. Er lernte zunächst von 1718 bis 1722 in der Werkstatt des Vaters, bevor er weitere vier Jahre im Kreise der Münchner Hofkunst bei Hofbildhauer Gabriel Luidl tätig war. Unter Joseph Effner fertigte er erste dekorative Arbeiten für die Münchener Residenz an. Danach ging er nach Wien, wo er von 1726 bis 1734 im Umkreis von Ignaz Gunst, Christoph Mader, Galli Bibiena, Joseph Emanuel Fischer von Erlach und Raphael Donner lernte und erste größere Arbeiten ausführte, zum Beispiel Madonna, Kanzel, Kirchenbänke, Orgelbekrönung und mehrere Figuren für die Schwarzspanierkirche.
1734 kehrte er auf Einladung des Hofbildhauers Andreas Faistenberger nach München zurück. Er wurde am 7. Juni 1737 von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern zum Hofbildhauer ernannt. Im selben Jahr heiratete er Elisabeth Theresa, Tochter des Hofkupferstechers Franz Xaver Joseph Späth († 20. Dezember 1774)[1]
Straub stattete vor allem in Oberbayern Kirchen und Klöster aus. Meist sind seine Figuren weiß gefasst mit wenigen Vergoldungen. Wichtige Werke Straubs befinden sich in der Residenz in München sowie in Schloss Nymphenburg. Kirchliche Werke sind die Altäre der Klosterkirchen von Andechs und Schäftlarn sowie der St.-Michael-Kirche in Berg am Laim.
Die Grabstätte von Johann Baptist Straub befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld Kirche – Reihe St. Stefan – Platz Nordwand-2) Standort48.13066666666711.566416666667.
Trivia
Der Asteroid (6147) Straub, der 1977 entdeckt wurde, ist nach Johann Baptist Straub benannt.
Werke
1726–1730: mit Johann Baptist Mader die spiralförmigen Reliefs der beiden großen Säulen der Wiener Karlskirche.
1730: Kanzel der Schwarzspanierkirche Wien (in der Pfarrkirche Laxenburg)
1738–1739: Hochaltartabernakel der Klosterkirche St. Anna im Lehel
1739: Nepomukfigur am Josefsaltar, St. Cyriakus (Wiesensteig)
1739–1741: Seitenaltäre und Kanzel der Kirche im Marienmünster Dießen
1741: Tabernakel der Kirche von Kloster Fürstenzell
1743: Hochaltar und Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Michael in Berg am Laim
1745: Rechter Seitenaltar der Frauenkirche in Gauting
1748–1757: Nebenaltäre der Klosterkirche von Kloster Reisach
1750: Altäre der Kirche von Kloster Andechs
1752: Hochaltar der Pfarrkirche von St. Georg in Bichl
1752–1759: Hochaltar der St. Rasso (Grafrath) in Grafrath
1755–1764: Kanzel und Altäre der Kirche von Kloster Schäftlarn
1757–1765: Kanzel und Seitenaltäre der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt von Kloster Ettal
1763: Hochaltarumbau der Kirche Heilig Kreuz von Kloster Polling
1765–1769: Ausstattung der Kirche von Kloster Altomünster
1770–1773: Hochaltar von St. Georg (Bogenhausen)
ca. 1775: Kruzifix, St. Cyriakus (Wiesensteig)
Rokoko-Rahmen von J. B. Straub, Ikone, Klosterkirche St. Anna in München
Kloster Reisach, Skapulieraltar
Hochaltar von St. Georg, München-Bogenhausen
Tabernakel, Klosterkirche St. Anna im Lehel
Literatur
Peter Volk: Johann Baptist Straub. Hirmer Verlag, München 1984. ISBN 3-7774-3650-X.
Wolfgang Winhard:Straub, Johann Baptist. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Bautz, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 24–27.(Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive)
Peter Volk:Straub, Johann Baptist. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S.482(Digitalisat).
Grabstein im Alten Südfriedhof (München). Der Grabstein an der Kirchenwand nahe dem Nordosteingang trägt auch das Sterbedatum von Johann Baptist Straub: 13., nicht 15. Juli 1784.
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