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Johann Halbig, später Johann von Halbig[1], (* 13. Juli 1814 in Donnersdorf; † 29. August 1882 in München) war ein deutscher Bildhauer des Klassizismus und Hochschullehrer.

Grabstätte Halbigs in den Neuen Arkaden (NA-14) auf dem Alten südlichen Friedhof in München
Grabstätte Halbigs in den Neuen Arkaden (NA-14) auf dem Alten südlichen Friedhof in München
Halbigs Kruzifix in Bronze für das Zentrum des neuen Teils im Alten südlichen Friedhof in München (1850)
Halbigs Kruzifix in Bronze für das Zentrum des neuen Teils im Alten südlichen Friedhof in München (1850)
kolossale Kreuzigungsgruppe für Oberammergau im Auftrag König Ludwigs II.
kolossale Kreuzigungsgruppe für Oberammergau im Auftrag König Ludwigs II.
Löwe an der Hafeneinfahrt in Lindau
Löwe an der Hafeneinfahrt in Lindau
1865 von König Ludwig I. gestiftetes Denkmal für Claude Lorrain vor der Wallfahrtskirche St. Anna in Harlaching
1865 von König Ludwig I. gestiftetes Denkmal für Claude Lorrain vor der Wallfahrtskirche St. Anna in Harlaching
Johann Halbig, um 1860 (Fotografie: Franz Hanfstaengl)
Johann Halbig, um 1860 (Fotografie: Franz Hanfstaengl)

Leben


Halbig wurde als zweiter Sohn des Ehepaars Joseph und Kunigunde Halbig geboren, sein Bruder war der Bildhauer Andreas Halbig. Er hatte eine harte Kindheit und Jugend, da sein als Künstler tätiger Vater „nicht mit Geld umgehen konnte“.[2] Die Ehe der Eltern wurde 1831 geschieden. Der siebzehnjährige Halbig erhielt wegen Diebstahls eine Freiheitsstrafe und wurde nach einer Flucht aus dem Gefängnis mit Rutenhieben öffentlich gestraft. Daraufhin begab er sich nach München zu seinem älteren Bruder Andreas, der ihn an Ernst Mayer vermittelte, der an der Polytechnischen Schule München lehrte.[3]

Mayer erkannte das künstlerische Talent Halbigs, machte ihn zu seinem Schüler und persönlichen Gehilfen und ließ ihn die Münchener Kunstakademie besuchen. Auch der bayerische König Ludwig I. wurde bald auf ihn aufmerksam. Nach Mayers frühem Tod folgte ihm Halbig 1845 in der Professur für Bossierkunst an der Polytechnischen Schule nach. Ab 1848 hatte er dort Kaspar Zumbusch als Schüler, der später den Korbiniansaltar der Frauenkirche in München gestaltete und ebenso ab 1865 das Königsmonument für Maximilian II., wie auch den Erbauer des Fischbrunnens, Konrad Knoll.

Halbig starb in München im Alter von 68 Jahren am 29. August 1882 an Herzversagen.


Grabstätte


Halbigs Grabstätte befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Grabstelle Neue Arkaden, NA-14, Standort). Sein selbstgestaltetes Grabmal wurde 1943 im Zweiten Weltkrieg duirch Bomben zerstört.


Werk


Halbigs Stil wird als dekorativ und empfindsam, sein Vorgehen als sorgfältig beschrieben. Unter den hervorragenden Münchener Bildhauern schloss er sich als erster den Strömungen des Realismus und des Naturalismus an.

Einige Werke aus den 1830er und frühen 1840er Jahren, die Halbig zugeschrieben wurden, sind tatsächlich laut Johann Michael von Soeltl Werke seines Lehrers Mayer[4]


Ehrungen


Halbig erhielt das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael, den österreichischen Franz-Joseph-Orden und das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens der Württembergischen Krone. Er wurde wohl durch König Ludwig II. nobilitiert. Eine Gedenktafel zu Ehren der Brüder Halbig befindet sich an ihrem Geburtshaus in Donnersdorf.


Literatur




Commons: Johann Halbig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Teilnachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek, zuletzt abgerufen am 23. April 2021.
  2. Mösslein (siehe Literatur), S. 101.
  3. Mösslein, S. 102.
  4. Johann Michael von Soeltl: Die bildende Kunst in München. J. Lentner, München 1842, S. 469–471. (Digitalisat im Internet Archive)
  5. Ernst Eichhorn: Die Eisenbahn in der Kunst – Eisenbahn und Industriekultur (PDF; 2,0 MB). Stand 14. Februar 2012.
  6. Maximilian Mayet: Die Kreuzigungsgruppe – monumentales Geschenk Ludwigs II. (Memento des Originals vom 28. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ludwig.cmswp.de In: Kulturpfad Ludwig II., Staffelsee-Gymnasium Murnau, 31. August 2011.
Personendaten
NAME Halbig, Johann
ALTERNATIVNAMEN Halbig, Johann von
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 13. Juli 1814
GEBURTSORT Donnersdorf
STERBEDATUM 29. August 1882
STERBEORT München

На других языках


- [de] Johann Halbig

[en] Johann Halbig

Johann Halbig, (also Johann von Halbig) (13 July 1814 – 29 August 1882) was a German sculptor of the Classicism school.

[ru] Гальбиг, Иоганн

Иоганн фон Гальбиг (нем. Johann von Halbig; 13 июля, 1814, Доннерсдорф, Бавария — 29 августа 1882, Мюнхен, Бавария) — немецкий скульптор-монументалист академического направления.



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