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Joseph Germain Geefs, auch Jozef Geefs (* 23. Dezember 1808 in Antwerpen; † 9. Oktober 1885 in Antwerpen[1]) war ein belgischer Bildhauer.

Joseph Geefs
Joseph Geefs

Leben


Grab von Joseph Geefs und seines Sohnes Gustave Georges
Grab von Joseph Geefs und seines Sohnes Gustave Georges

Joseph war der zweite Sohn des Bäckers Joannes Geefs (25. April 1779 – 3. Dezember 1848) und der Joanna Theresia Verbruggen (8. November 1775 – 14. Januar 1822). Sein älterer Bruder Guillaume (Wilhelm) Geefs (10. September 1805 – 19. Januar 1883), der als der bedeutendste Vertreter der Familie gilt,[2] und sein jüngerer Bruder Aloys Geefs (1816 oder 1817 – 31. August 1841) waren ebenfalls Bildhauer. Guillaume Geefs war mit der Malerin Fanny Geefs (2. Mai 1807 – 23. Januar 1883 in Schaerbeek) verheiratet.

Aus der zweiten Ehe des Vaters mit Dymphna Vermeulen (24. Juli 1788 – 22. Juni 1843) stammen vier Söhne, die ebenfalls alle Bildhauer waren:

Joseph Geefs und seine Frau Adèle Sylvie Roelandt (23. November 1823 in Gent, starb am 5. März 1911 in Antwerpen)[3], die die Tochter des Architekten Lodewijk Roelandt war, hatten eine Tochter und zwei Söhne:

Joseph Geefs studierte an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königliche Akademie der Schönen Künste) in Antwerpen und an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris. Im Jahr 1836 gewann er den Prix de Rome, 1841 wurde er Dozent für Bildhauerei und Anatomie an der Akademie in Antwerpen. Zu seinen Schülern gehören u. a. Bart van Hove, Joseph Ducaju und Jef Lambeaux.

Von 1880 bis 1885 war er Direktor der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen.

Geefs starb im Alter von 76 Jahren in Antwerpen und wurde in Berchem (Antwerpen) beerdigt. Er ist im selben Grab wie seine Frau Adèle Sylvie und deren Sohn Gustave Georges und dessen Frau Adela Maria Michiels (1855–1934) beigelegt. Das Grabmonument wurde von Josephs anderen Sohn Eugene entworfen.[5]


Ehrungen



Arbeiten



Der Engel des Bösen


Der Engel des Bösen in den Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel
Der Engel des Bösen in den Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel

Im Jahr 1837 wurde Joseph Geefs beauftragt, einen Luzifer für die Kanzel der St. Pauls Kathedrale in Lüttich anzufertigen. Das Thema war der Triumph der Religion über das Genie des Bösen. Das Ergebnis, der Engel des Bösen (L’Ange du Mal, Le Génie du Mal), wurde 1842 fertiggestellt und im folgenden Jahr aufgestellt. Trotz der unverkennbaren Qualität der Arbeit war die Kirchenleitung nicht einverstanden („Dieser Teufel ist zu erhaben“) mit dem Ergebnis. Satan wurde als ein junger Adonis dargestellt, dessen tragische Schönheit sich als eine gefährliche Faszination für Kirchgänger herausstellte. Die gefalteten Fledermausflügel scheinen eine Mandorla zu bilden, anstatt dass man sich davor fürchtet, und sie betonen den verführerischen Körper. Der nach unten gerichtete Blick der Figur unterstreicht den Eindruck. Bischof Cornelis Richard Anton van Bommel ließ die Marmorstatue entfernen und durch eine neue Version von Josephs Bruder Guillaume Geefs ersetzen. Diese entsprach mehr den allgemeinen Erwartungen und ist weniger humanisierend und ohne Zweideutigkeit bezüglich der göttlichen Bestrafung: Ein dunkles Stirnrunzeln und eine Träne, die Nacktheit besser bedeckt, die satanischen Attribute (Hörner, ein Apfel mit Bissspuren, die Fußnägel sind schmal und länglich wie Krallen) deutlicher. Die Augen sind nicht mehr auf seinen eigenen Körper fokussiert und er ist angekettet. Der ursprüngliche Engel wurde an die Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel (erworben 1864) übergeben. Er gilt als ein Höhepunkt der romantischen Skulptur. Joseph Geefs fertigte auch ein weiteres Exemplar der Skulptur „Engel des Bösen“ an. Diese wurde von Prinz Carl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach (30. Mai 1792 in Weimar – 31. Juli 1862 in Liebenstein), in Auftrag gegeben. Sie stand lange Zeit in verschiedenen Räumen des Weimarer Residenzschlosses. Heute befindet sie sich im Depot der Klassik Stiftung Weimar. Die Figur ist signiert und datiert: „Josef Geefs d’Anvers 1842“.


Werke für Grabmäler


Für das Grab des Architekten Louis Van Overstraeten (17. Mai 1818 in Löwen – 24. Juli 1849 in Gent) schuf Joseph Geefs ein Engelsrelief. Louis Van Overstraeten war mit Mathilde Roelandt verheiratet und war somit ebenfalls ein Schwiegersohn von Lodewijk Roelandt. Das Grab von Louis Van Overstraeten in Gent befindet sich auf dem Friedhof Campo Santo in Sint-Amandsberg.[6]

Für das Grabmonument der Familie Nottebohm auf dem Begraafplaats Berchem in Antwerpen schuf er zwei Flachreliefs.[7]


Weitere Werke (Auswahl)



Bildergalerie



Literatur




Commons: Joseph Geefs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Civil registry, Belgium, Antwerp, death 1885, record nr 4095
  2. Biographie von Guillaume Geefs bei Web Gallery of Art.
  3. Grabstättenbeschreibung Joseph Geefs, im Archiev voor nationale Bewegingen.
  4. "Belgique, Anvers, registres d’état civil, 1588-1913", Antwerpe, Geboorten 1844–1845, België Staatsarchief (Belgium State Archives), Brussels.
  5. Grab von Joseph Geefs (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  6. Campo Santo: op zoek naar beroemde beentjes.
  7. Auguste Nottebohm. In: schoonselhof.be. Abgerufen am 6. September 2021 (niederländisch).
  8. Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt (22.1841) (uni-heidelberg.de). In: Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt, herausgegeben von Dr. Ludwig von Schorn. 1841, abgerufen am 24. Februar 2021.
  9. Félix Stappaerts: La colonne du Congrès à Bruxelles: notice historique et descriptive du monument. J. Van Buggenhoudt, Gent 1860, S. 8 (books.google.de).
  10. Besondere Glückwünsche für die Mitglieder des Zoos Antwerpen; 65 Jahre Geschichte in Bildern (1850–1914).
  11. Berchem, Sint-Willibrorduskerk (PDF; 3,4 MB), Detailbeschreibung von Rudi Mannaerts und Jan Vanes, 2017. S. 27.
  12. ‘Calvarie’ aus Holz, weiß bemalt; Die Gruppe steht an der Westseite vorne am Turm, Maria hat ein Schwert durch ihre Brust
  13. im Museum der Schönen Künste in Antwerpen.
  14. im Katalog von Lempertz.
  15. Geefs, Joseph. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 321 (Textarchiv – Internet Archive).
  16. Inventaris Vlaanderen.
  17. Inventaris Vlaanderen.
  18. Agentschap Onroerend Erfgoed 2021: Rusthuis. In: inventaris.onroerenderfgoed.be. Abgerufen am 6. September 2021 (niederländisch).
  19. Herdenkingmonument van burgemeester Van Geelhants,Everaert. Abgerufen am 6. September 2021 (niederländisch).
  20. Kapel Onze-Lieve-Vrouw der Polders. In: inventaris.onroerenderfgoed.be. Abgerufen am 6. September 2021 (niederländisch).
Personendaten
NAME Geefs, Joseph
ALTERNATIVNAMEN Geefs, Joseph Germain (vollständiger Name); Geefs, Jozef
KURZBESCHREIBUNG belgischer Bildhauer
GEBURTSDATUM 23. Dezember 1808
GEBURTSORT Antwerpen
STERBEDATUM 9. Oktober 1885
STERBEORT Antwerpen

На других языках


- [de] Joseph Geefs

[en] Joseph Geefs

Joseph Germain or Jozef Geefs (23 December 1808 – 9 October 1885) was a Belgian sculptor. Also his six brothers Guillaume Geefs, Aloys Geefs, Jean Geefs, Théodore Geefs, Charles Geefs and Alexandre Geefs were sculptors.[1]

[es] Jozef Geefs

Joseph Germain "Jozef" Geefs (Amberes, 23 de diciembre de 1808 - Bruselas, 9 de octubre de 1885) fue un escultor belga.[2]

[fr] Joseph Geefs

Joseph Geefs, né à Anvers le 23 décembre 1808 et mort à Anvers le 9 octobre 1885, est un sculpteur belge.

[it] Joseph Geefs

Joseph Geefs (Anversa, 23 dicembre 1808 – 9 ottobre 1885) è stato uno scultore belga. Anche i suoi fratelli Guillaume Geefs e Jean Geefs erano scultori.

[ru] Гефс, Йозеф

Йозеф Гефс, Жозеф Жермен Гефс (нидерл. Jozef Geefs, фр. Joseph Germain Geefs; 23 декабря 1808 (1808-12-23), Антверпен, — 9 октября 1885, там же[4]) — бельгийский скульптор; брат Виллема (Гийома) Гефса[5].



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