Mit elf Jahren wurde Dalou 1849 Schüler der Zeichenschule der Rue de l'école de médecine, wo er von Jean-Baptiste Carpeaux im Zeichnen und im Modellieren nach der Antike unterrichtet wurde. Als dessen „Meisterschüler“ konnte Dalou später auch in Carpeaux' Atelier arbeiten. 1854 wurde Dalou an der Pariser Kunsthochschule aufgenommen und studierte dort Malerei bei Abel de Pujol und Bildhauerei im Atelier von Francisque Joseph Duret.
Dalou arbeitete fortan als Modelleur für Bronzegießer und Goldschmiede, bis er 1862 anlässlich einer Ausstellung der École des Beaux-Arts in Paris (heute ENSBA) mit einer Genrestatue in Gips debütieren konnte. 1870 schuf er die bemerkenswerte, im Salon de Paris prämierte Statue Stickerin. Während des Kriegs trat er der Nationalgarde bei, wurde der Teilnahme am Aufstand der Pariser Kommune beschuldigt und floh nach England, wo seine Arbeiten große Anerkennung fanden.
Dann kehrte er nach Paris zurück und im Salon von 1883 für zwei seiner großen bemerkenswerten Reliefs mit der Ehrenmedaille des Salons ausgezeichnet; Die Sitzung der französischen Deputiertenkammer vom 23. Juni 1789 und eine allegorischeVerherrlichung der Republik. Das erste war eine staatliche Auftragsarbeit für die Nationalversammlung.
Dalou starb Mitte April 1902 in seiner Wohnung[1] an einem Herzinfarkt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Cimetière Montparnasse (4. Division).
Ehrungen
1883 Ritter der Ehrenlegion
1883 schuf der Bildhauer Auguste Rodin eine Büste von Jules Dalou
1889 Offizier der Ehrenlegion
1899 Kommandeur der Ehrenlegion
die Rue Dalou (15. Arrondissement) wurde ihm zu Ehren benannt
die Rue Dalou in Béziers (Département Hérault) wurde ebenfalls ihm zu Ehren benannt
Werkauswahl
Französische Bäuerin, ihr Kind stillend (1873), Victoria and Albert Museum
1870: La Brodeuse (Die Stickerin), 1870 im Pariser Salon ausgestellt
1873: Paysanne française allaitant son enfant (Französische Bäuerin, ihr Kind stillend), lebensgroße Terrakottagruppe, London, Victoria and Albert Museum
1875: La Berceuse (besser bekannt unter dem englischen Titel The Rocking Chair, deutsch: der Schaukelstuhl), Marmorgruppe einer Mutter, die ihr Kind wiegt, 1876 in der Royal Academy of Arts ausgestellt, Privatsammlung des Herzogs von Westminster
1889–1899: Le Triomphe de la République (Der Triumph der Republik), Bronze, Höhe 11 m, Paris, 12. Arrondissement, Place de la Nation
1890: Monument à Eugène Delacroix (Denkmal zu Ehren des Eugène Delacroix), 1890 errichtet, Bronze, Paris, 6. Arrondissement, Jardin du Luxembourg
1891: Bacchantes, Stein, Flachrelief, Paris, 16. Arrondissement, Jardins Fleuristes de la Ville de Paris
1895: Le Progrès entraînant le commerce et l'industrie, Stein, Hochrelief, Paris, 18. Arrondissement, 26, rue de Clignancourt, ehemaliges Kaufhaus Grands Magasins Dufayel
1896: Monument à Jean Leclaire, nach der Zerstörung des ersten Gusses im Jahr 1943 durch eine Kopie aus dem Jahr 1971 ersetzt, Bronzestatue, Paris, 17. Arrondissement, Square des Épinettes
1899: Monument à Alphand (Denkmal zu Ehren Alphands), Paris, 16. Arrondissement, Avenue Foch
Grabfiguren und Porträtbüsten:
1885: Grabfigur des Auguste Blanqui († 1881), Bronze, Paris, 20. Arrondissement, Cimetière du Père-Lachaise, 91. Division
1891: Grabfigur des Victor Noir († 1870), Bronze, Paris, 20. Arrondissement, Cimetière du Père Lachaise, 92. Division
1896–97: Büste des Charles Robert († 1899), Paris, 14. Arrondissement, Cimetière du Montparnasse, 6. Division
Jules Dalou schuf außerdem Madaillons und Medaillen. Kurz vor seinem Tod beauftragte er seinen Schüler Camille Lefèvre mit der postumen Vervollständigung verschiedener seiner Werkmodelle beziehungsweise ihrer Ausführung in Stein oder Marmor.
1907: Monument à Émile Levassor (Denkmal zu Ehren Émile Levassors), Hochrelief, nach Jules Dalous Werkmodell (1898, Höhe 1 m, in den Reserven des Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris) von Gustave Rives (für den architektonischen Teil) und Dalous Schüler Camille Lefèvre ausgeführt und im Jahr 1907 eingeweiht. Paris, 16. Arrondissement, Porte Maillot, Square de l'Amiral-Bruix.[2]
John M. Hunisak: The sculptor Jules Dalou - Studies in Style and Imagery. Garland, New York 1977 (zugl. Dissertation, New York 1975)
Ute Hünigen: Le Triomphe de la République. Das Republikdenkmal von Aimé-Jules Dalou im Kontext der kunstpolitischen und künstlerischen Strömungen der III. Republik von 1870 bis 1899. Hrsg. von Katrin Pollems-Braunfels. München: Hirmer Verlag 2021. ISBN 978-3-7774-3683-8.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4.Auflage von 1888 bis 1890.
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