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Das Victoria and Albert Museum (oftmals abgekürzt V&A), im Jahr 1852 unter der Bezeichnung South Kensington Museum gegründet, steht an der Cromwell Road in Kensington, West London. Es wurde 1852 eröffnet und beherbergt mittlerweile die größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design der Welt.

Victoria and Albert Museum

Victoria and Albert Museum (2014)
Daten
Ort London
Art
Kunstgewerbe und Design
Architekt Aston Webb[1]
Eröffnung 1852
Besucheranzahl (jährlich) 3,99 Millionen (2013)[2]
Leitung
Tristram Hunt
Website

Geschichte



1851 bis 1900


Das Museum nahm als eine Sammlung von Gipsabgüssen, Gravuren und ein paar Exponaten der Weltausstellung 1851 seinen Anfang. Zusammen mit dem Kunstmäzen Henry Cole schuf Prinz Albert, der Gemahl Queen Victorias, dann ein Konzept für ein Museum, das die „Anwendung der Kunst im Handwerk“ zeigen sollte – als Vorbild für die britische Bevölkerung. Cole, dem ersten Direktor, schwebte ein Museum zu Design und Kunsthandwerk in einem kommerziellen Kontext vor, nicht Kunsthandwerk um des Kunsthandwerks willen. Diese Philosophie wird bis heute vertreten. Das bescheidene Museum mit den hochfliegenden Ideen war zuerst in ein paar Holzhütten untergebracht, dann in den sogenannten Brompton Boilers. Es wurde schnell größer. Studienobjekte für die Studenten wurden zusammengetragen, Schenkungen trafen ein: britische Malerei von John Sheepshanks, die Sammlung Bandinel mit Porzellan und Keramik und die Sammlung Gherardini mit Modellen und Skulpturen. Mehrere Räume wurden Stück für Stück angebaut, so dass der zentrale viereckige Hof samt Osthöfen entstand; die Galerien von Aston Webb wurden von 1899 bis 1909 an der Vorderfront ergänzt. Dennoch mussten später ganze Abteilungen ausziehen, um als Zweigstellen des Victoria & Albert Museum oder unabhängige Museen anderswo zu eröffnen: das Science Museum etwa, das Bethnal Green Museum of Childhood und das Theatre Museum.


1901 bis 2000


Im 20. Jahrhundert expandierte das Museum dann in den angrenzenden Henry Cole-Flügel. Geplant war zunächst ein aufsehenerregender neuer Flügel, The Spiral, nach Entwürfen von Daniel Libeskind. Der Neubau wurde in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, vor allem, weil Kritiker meinten, er füge sich nur unzureichend in den historischen Baukomplex ein. Für Unverständnis sorgten auch die veranschlagten immensen Baukosten in Höhe von 70 Mio. Pfund, die größtenteils aus Mitteln der Staatlichen Lotterie (Heritage Lottery Fund) bestritten werden sollten. Dennoch begannen 2001 die Bauvorbereitungen. 2004 stellte sich heraus, dass die Lotterie die erwarteten Gelder anderweitig zu verwenden gedachte. Da die Museumsleitung keine Möglichkeit sah, die Baukosten aus eigener Kraft aufzubringen, beschloss sie, das Projekt aufzugeben. Dagegen war es nun nötig, die vorhandenen Ausstellungsflächen und Raumkonzepte zu optimieren.


Seit 2001


2011 erhielt das Architekturbüro AL A von Amanda Levete den Auftrag, einen neuen Eingangsbereich des Museums zu planen und asuzuführen. Der Neubau war 2017 fertiggestellt.[3] Eine Sichtmauer um eine Heizkesselanlage wurde abgetragen und die dahinter befindlichen Kolonnaden sichtbar gemacht. Der Hof wurde neugestaltet, unter anderem mit handgefertigten Porzellan-Fliesen. Die Blavatnik Hall, benannt nach dem Sponsor Leonard Blavatnik, bildet eine Eingangshalle und auf dem Hof entstand ein über Eck geführter Pavillon, in dem unter anderem ein Café und der Museumsshop untergebracht sind. Der Haupteingang wurde damit von der Cromwell Road an die Exhibition Road verlegt und ein repräsentativer Vorplatz entstand der Sackler Courtyard.[1]

Im September 2018 eröffnete im schottischen Dundee das V&A Dundee, eine nach dem Entwurf des japanischen Architekten Kengo Kuma gebaute Außenstelle.


Besucherentwicklung (Auswahl)


Im Jahr 2019 besuchten rund 3,99 Millionen Menschen das Museum.[2]

Im Verlauf der COVID-19-Pandemie war das V&A Museum bis zur Wiedereröffnung im August 2020 rund fünf Monate geschlossen.[4]


Direktoren (Auswahl)



Sammlungen



Überblick


Das Museum besitzt eine Unmenge Kunstgegenstände aus vielen Ländern und Erdteilen. Die Kunst umfasst Skulpturen, Glas, Schmuck, Kirchengegenstände, Waffen, Kleidung (wie Doc-Martens-Stiefel), Musikinstrumente, Metallarbeiten, Glasmalerei, Keramik, Möbel, Architekturmodelle, Fotografien und Malerei (wie Gemälde von John Constable) und vieles mehr.


Besondere Stücke (Auswahl)


Das V&A beherbergt auch die nationale Skulpturensammlung mit Gian Lorenzo Berninis Neptun und Tritonbrunnen sowie Antonio Canovas Drei Grazien. Das Museum besitzt überdies einen Teil des ältesten erhaltenen Teppichs der Welt: der größere und gut erhaltene Perserteppich des Ardabil-Teppich-Paares. Zu den erwähnenswerten Kuriosa gehören das Große Bett von Ware sowie Tipus Tiger.


Abgusshöfe


Einer der eindrucksvollsten Teile des Museums sind die Abgusshöfe, die aus zwei großen zweistöckigen Räumen bestehen. In ihnen stehen hunderte Gipsabgüsse von Skulpturen, Friesen und Grabmälern. Der eine Saal wird von einer originalgroßen Nachbildung der Trajanssäule dominiert, die in zwei Teilen gezeigt wird. Der andere zeigt Nachbildungen verschiedener Werke der italienischen Renaissance einschließlich des David von Michelangelo. Frühere Interpretationen der biblischen Figur David von Donatello und Verrocchio sind ebenfalls ausgestellt.


Angeschlossene Sammlungen


Das Museum verwaltet auch das Museum of Childhood in Bethnal Green. Früher wurde auch Apsley House vom Museum betreut.

Das eigene Theatre Museum in Covent Garden wurde aufgelöst; die Theatersammlung ist seither im Stammhaus ausgestellt.


Umgebung und Verkehrsanbindung


In der Nähe des Museums befinden sich das Natural History Museum und das Science Museum. Die nächstgelegene Station der London Underground ist South Kensington, die durch einen Fußgängertunnel direkt mit dem Kellergeschoss des Museums verbunden ist.


Galerie




Commons: Victoria and Albert Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erweiterung des Victoria-and-Albert-Museums, abgerufen am 20. April 2021.
  2. Besucherzahlen laut ALVA (Association of Leading Visitor Attractions) (Zahlen von 2020 und 2021 sind bedingt durch die COVID-19-Pandemie nicht repräsentativ) englisch, abgerufen am 19. März 2022
  3. Genug für den Flügel in FAZ vom 25. April 2016, Seite 15.
  4. Fine art and face masks: London's Victoria and Albert Museum reopens. In: Reuters. 5. August 2020, abgerufen am 5. August 2020 (englisch).
  5. Direktor des Victoria and Albert Museums in London, in: Vossische Zeitung, 19. August 1905.
  6. monopol Magazin für Kunst und Leben vom 13.1.2017: Nachfolge von Martin Roth. Londoner V&A-Museum beruft neuen Direktor, abgerufen am 14. Januar 2017.

На других языках


- [de] Victoria and Albert Museum

[en] Victoria and Albert Museum

The Victoria and Albert Museum (often abbreviated as the V&A) in London is the world's largest museum of applied arts, decorative arts, and design, housing a permanent collection of over 2.27 million objects.[4] It was founded in 1852 and named after Queen Victoria and Prince Albert.

[es] Museo de Victoria y Alberto

El Museo (de) Victoria y Alberto o Museo Victoria and Albert (oficialmente, Museo Victoria y Alberto, Museo Nacional de Arte y Diseño; en inglés, The Victoria and Albert Museum, National Museum of Art and Design), a menudo abreviado como V&A, es un museo de Londres, dedicado fundamentalmente a las artes decorativas y a las bellas artes. Se encuentra en la esquina entre Cromwell Gardens y la Exhibition Road, en South Kensington, en la zona Oeste de Londres. Cuenta con grandes recursos para los estudiantes de diseño ya que contiene la colección nacional británica de artes aplicadas.



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