Rudolf Wilhelm Walther Großmann, auch Grossmann, (* 25. Januar 1882 in Freiburg im Breisgau; † 28. November 1941 ebenda) war ein deutscher Maler und Graphiker.
Rudolf Großmann wuchs in künstlerischem Milieu auf. Sein Großvater war der badische Hofmaler Wilhelm Dürr, seine Mutter Bildnismalerin. Er studierte zunächst von 1902 bis 1904 in München Medizin und Philosophie und ging dann für fünf Jahre nach Paris, unter anderem als Schüler von Lucien Simon.[1] Dort widmete er sich zunächst, unter dem Einfluss von Paul Cézanne, der Landschaftsmalerei. Mit Jules Pascin reiste er nach Belgien und Holland. Weitere Studienreisen führten ihn nach Nord- und Südfrankreich und nach Wien, Budapest und Stockholm.
1910 blieb er eine Weile in Berlin, um dann – zum Teil mit seinem Freund Hans Purrmann – weiter zu reisen: ins Engadin, nach München, zum Tegernsee, nach Italien.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland lebte Großmann in Berlin und betätigte sich fortan als Graphiker, u. a. mit Buchillustrationen und Porträts von Berühmtheiten, letztere erschienen unter anderem im Simplicissimus. 1928 wurde er Professor an der Kunsthochschule Berlin.[2][3] Großmann war Mitglied der Berliner Secession und des Deutschen Künstlerbundes.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1934 als Professor abgesetzt, und er zog sich nach Freiburg zurück. Großmanns Werke wurden von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ mehr als 500 seiner Arbeiten aus einer Vielzahl von Museen und öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt. Ein Teil davon wurde vernichtet.[4] Drei seiner Werke wurden in der NS-Propagandaausstellung Entartete Kunst gezeigt.[2]
Lovis Corinth: Porträt des Malers Rudolf Großmann (Tafelbild, Öl, 1924; WV Berend-Corinth 965; 1937 als „entartet“ aus dem Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden beschlagnahmt; nach 1945 im Bestand der Stiftung Insel Hombroich, Neuss)[5]
Neue Abteilung der Nationalgalerie Berlin im Kronprinzenpalais, Kupferstichkabinett Berlin, Kunsthalle Bremen, Schlesisches Museum der Bildenden Künste Breslau, Kunsthütte Chemnitz, Städtische Kunstsammlung Chemnitz, Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau, Städtisches Kunst- und Gewerbemuseum Dortmund, Kupferstichkabinett Dresden, Gemäldegalerie Dresden, Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf, Museum für Kunst und Heimatgeschichte Erfurt, Museum Folkwang Essen, Städelsches Kunstinstitut Frankfurt/Main, Städtische Kunstsammlung Freiburg im Breisgau, Städtische Kunstsammlung Gelsenkirchen, Deutsche Graphikschau Görlitz, Kunstsammlungen der Universität Göttingen, Kunsthalle Hamburg, Provinzialmuseum Hannover, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Wallraf-Richartz-Museum Köln, Kunstsammlung der Stadt Königsberg, Staatliches Meisteratelier Königsberg, Kaiser Wilhelm-Museum Krefeld, Museum der bildenden Künste Leipzig, Museum Behnhaus Lübeck, Kaiser Friedrich-Museum Magdeburg, Städtisches Museum Mainz, Städtische Kunsthalle Mannheim, Staatliche Graphischen Sammlung München, Bayrische Staatsgemäldesammlung München, Städtische Galerie Nürnberg, Museum für Kunst und Kunstgewerbe Stettin, Württembergische Staatsgalerie Stuttgart, Stadtmuseum Ulm, Schlossmuseum Weimar, Nassauisches Landesmuseum Wiesbaden und Städtische Bildergalerie Wuppertal-Elberfeld.[6]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Großmann, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Großmann, Rudolf Wilhelm Walther (vollständiger Name); Grossmann, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Graphiker |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1882 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |
STERBEDATUM | 28. November 1941 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |