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Anton Paul Heilmann (* 30. Mai 1850[1] in Neumarkt am Wallersee, Kaisertum Österreich; † 21. Juli 1912 in Mödling, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer akademischer Maler und Illustrator. Er ist vor allem für seine Aquarelle und Zeichnungen alpiner Landschaften bekannt.

Roseggers Geburtshaus in Krieglach (Aquarell, 1910)
Roseggers Geburtshaus in Krieglach (Aquarell, 1910)

Leben


Selbstbildnis am Meer, handgezeichnete Postkarte von „Onkel Heilmann“ (1903)
Selbstbildnis am Meer, handgezeichnete Postkarte von „Onkel Heilmann“ (1903)

Heilmann kam im Salzburger Flachgau zur Welt. Aus seinem Leben sind nur wenige biografische Details bekannt.[1] Sein Vater Anton Heilmann war k. k. Finanzwach-Oberaufseher und Sohn eines Oberaufsehers in Bad Ischl. Mutter Julia Anna (geb. Frauenlob) stammte ebenfalls aus einer Beamtenfamilie. Die Familie lebte im sogenannten Glasererhaus, in dem der Neumarkter Gendarmerieposten untergebracht war. Heilmanns malerisches Talent zeigte sich wahrscheinlich schon in jungen Jahren. Eines seiner ersten Werke Vögel am Feigenbaum entstand 1864 und ist von einem gewissen Custos Anton Ziegler gegengezeichnet, der möglicherweise in einem Lehrer- oder Prüferverhältnis zu ihm stand. Die Ortsangabe Linz lässt auf seinen damaligen Wohn- oder Ausbildungsort schließen. Später besuchte Heilmann die Kunstgewerbeschule Wien unter Friedrich Sturm und studierte an der Wiener Akademie Landschaftsmalerei unter Eduard Peithner von Lichtenfels. In der Folge arbeitete im Atelier der Hoftheatermaler Brioschi, Burghart und Kautsky und war als Dekorationsmaler für diverse Ausstellungen tätig.[2][3]

Die Motive seiner Werke lassen verschiedene Reisen durch die Länder der Monarchie erkennen. So sind Zeichnungen aus dem Banat, Dalmatien, dem Friaul, Istrien, Mähren und dem Trentino bekannt. Bereits als 18-Jähriger war er im Salzkammergut unterwegs, wie Skizzen aus Ischl und Hallstatt belegen. 1882 heiratete er wahrscheinlich seine Frau Betty, wie es eine Notiz „Auf der Hochzeitsreise“ auf einer Farbstiftzeichnung aus besagtem Jahr vermuten lässt. Aus Textbeiträgen Heilmanns, etwa für den Deutschen und Österreichischen Alpenverein, geht hervor, dass er auch anspruchsvolle Bergtouren mit Führern unternahm und Skizzen und Zeichnungen wie auch Aquarelle vor Ort anfertigte. Nachdem er lange in Wien gelebt hatte, verbrachte er seine letzten Jahre in Mödling, wo er auch Ausschussmitglied der Alpenvereinssektion war. 1912 erlag er im Alter von 62 Jahren laut Nachrufen unerwartet einem Schlaganfall.[1]


Werk


Anton Paul Heilmann hinterließ ein thematisch sehr vielseitiges Werk. Während er in jungen Jahren hauptsächlich großformatige Dekorationsgemälde und Ölbilder anfertigte, wandte er sich bald kleinformatigen Aquarellen und Zeichnungen zu. Seinen Schwerpunkt legte er auf die Landschaftsmalerei, wobei er insbesondere der Darstellung von Berglandschaften einen hohen Stellenwert einräumte. Außerdem malte er Jagdszenen sowie Gesamt- und Detailansichten von Städten und Dörfern sowie von Schlössern und Almhütten. Daneben agierte er als „Bildreporter“ für einige der auflagenstärksten Zeitschriften, darunter die Leipziger Illustrirte Zeitung. Die Qualität seiner Aquarelle findet in Künstlerlexika ausdrückliche Erwähnung, die ihn mit anderen Malern jener Zeit wie Edward Theodore Compton, Tony Grubhofer und Zeno Diemer vergleichen. Selbstgezeichnete Postkarten, die er an eine gewisse Rosina Seyrl auf Schloss Starhemberg schickte, unterfertigte er mit „Onkel Heilmann“.[1]

Zahlreiche Bilder entstanden im Auftrag von Mitgliedern des Kaiserhauses. Ein Sammler seiner Werke war Johann II. von Liechtenstein. Viele seiner Auftragswerke landeten im Besitz der Stadt Wien oder in den Archiven der Verlage und Vereine, für die sie angefertigt wurden. Heilmanns umfangreicher künstlerischer Nachlass kam vermutlich um 1975 auf den Markt. Seither tauchen seine Aquarelle und Zeichnungen, seltener auch Ölbilder, immer wieder bei Auktionen auf. Die meisten seiner Werke befinden sich daher in Privatsammlungen, einige wenige im Besitz des Salzburg Museums (SMCA) sowie drei Aquarelle im Schubert-Museum in Wien.[1]


Werke (Auswahl)


Die aufgelisteten Werke befinden sich bis auf einige Ausnahmen (SMCA) in Privatbesitz. BA steht für Bildausschnitt.[1]

Datierte Werke

Undatierte Werke

Werke in Publikationen


Literatur




Commons: Anton Paul Heilmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Peter Matern: Anton Paul Heilmann, ein Salzburger Maler und Illustrator. In: Salzburg Archiv. Band 30, 2005, S. 161–176.
  2. Heilmann, Anton Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 274.
  3. Nikolaus Schaffer: Anton Paul Heilmann. In: Adolf Haslinger, Peter Mittermayer (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon. Salzburg 1987, S. 239.
Personendaten
NAME Heilmann, Anton Paul
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Maler und Illustrator
GEBURTSDATUM 30. Mai 1850
GEBURTSORT Neumarkt am Wallersee
STERBEDATUM 21. Juli 1912
STERBEORT Mödling



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