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Antonio Pisanello (* 1395 in Pisa; † um 1455 in Rom), eigentlich Antonio di Puccio Pisano und manchmal auch als Vittore Pisano benannt, war ein Maler, Zeichner und Medailleur. Insbesondere mit seinen Bildnismedaillen wurde er zum Wegbereiter der Renaissance in Oberitalien.

Pisanello – Porträt des Leonello d’Este (um 1441)
Pisanello – Porträt des Leonello d’Este (um 1441)

Leben


In den Jahren 1425/26 trat Pisanello am Hof von Mantua in die Dienste vom damaligen Herzog Ludovico Gonzaga gestellt. Er war in rasch wechselnder Folge tätig in Venedig, Verona, Rom, Ferrara, Rimini, Mailand, Mantua (Palazzo Ducale) und schließlich in Neapel (1448/9). Sein Schaffen wurde auch angeregt durch Gentile da Fabriano, dessen Fresken er in Venedig (Dogenpalast, Sala del Maggior Consiglio) und in Rom (San Giovanni in Laterano, 1431–32) weiter bearbeitet hat. Auch Michelino da Besozzo hat schon früh Einfluss auf ihn ausgeübt.

Seine umfangreiche Medaillenproduktion ist dem Umstand zu verdanken, dass die Herrscherfamilien der Malatesta (Rimini und Pesaro), Gonzaga (Mantua), Visconti (Mailand) und Este (Ferrara) die Aufträge erteilt haben sowie die an den Höfen lebenden Humanisten ihn mit dieser Aufgabe betraut haben.

In den Jahren 1439/42 hielt während der Feindseligkeiten zwischen Mailand und Venedig er sich in Mantua und Verona auf, das von den Truppen Gonzagas geplündert wird. Wegen seiner Parteinahme wird er in Venedig festgesetzt, kommt aber bald wieder frei.

Besonders erwähnenswert ist, dass der Maler 1445/47 als Hofmaler in Mantua Fresken in der sog. Sala del Pisanello mit Szenen von Krieg und Ritterleben aus der Lanzelot-Epik anfertigte. Im Jahr 1449 hält er sich am Neapolitanischen Hof von König Alfons V. von Aragon auf, der ein mäzenatischer Kunstförderer war; dort erhielt er alle Privilegien eines Künstlers.

Pisanello starb in Rom, vermutlich um den 31. Oktober 1455.


Werk


Szene am Kapelleneingang zur Pellegrini-Kapelle in St. Anastasia, Verona
Szene am Kapelleneingang zur Pellegrini-Kapelle in St. Anastasia, Verona

Pisanello schuf zahlreiche Fresken, die bis auf zwei jedoch alle zerstört sind. Die beiden noch erhaltenen und zum Hauptwerk des Künstlers zählenden Fresken sind in Verona zu sehen und gelten als seine Frühwerke. Es handelt sich dabei um eine Mariä Verkündigung in der Kirche San Fermo Maggiore und den Aufbruch des hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen in der Kirche Sant’Anastasia al Palatino am Eingang zur Pellegrini-Kapelle. Pisanellos Kunstverständnis war das vom Übergang der Spätgotik mit dem Nachklang der höfischen Kultur hin zur Frührenaissance.

Neben zahlreichen Tafelbildern von Heiligenlegenden machte er sich vor allem auch durch seine Tiermalereien bekannt, die sich durch eine große Naturtreue auszeichnen. Berühmter wurde aber der Künstler dadurch, dass er, als einer der ersten, Schaumünzen mit Bildnissen modellierte und in Metall goss. Seine Werke sind in Museen in Bergamo, London, Paris und Wien zu sehen.

Der Codex Vallardi im Pariser Louvre ist ein Sammelband mit Zeichnungen Pisanellos, die in ihrer Qualität vergleichbar sind mit denen Leonardo da Vincis. In diesem findet sich der Großteil seiner erhaltenen Zeichnungen, die scharf und vielfältig die Wirklichkeit mit großer Genauigkeit erfassen. Besonders die Tier- und Bildnisdarstellungen zeigen Pisanello als einen genialen Schilderer des Individuellen.


Literatur


Bildnismedaille von Pisanello, verso Cecilia Gonzaga, (1447)
Bildnismedaille von Pisanello, verso Cecilia Gonzaga, (1447)

Werke (Auswahl)




Commons: Pisanello – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Pisanello, Antonio
ALTERNATIVNAMEN Antonio di Puccio Pisano (wirklicher Name); Pisano, Vittore
KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler und Medailleur
GEBURTSDATUM 1395
GEBURTSORT Pisa
STERBEDATUM 1455
STERBEORT Rom

На других языках


- [de] Antonio Pisanello

[en] Pisanello

Pisanello (c. 1380/1395 – c. 1450/1455), born Antonio di Puccio Pisano or Antonio di Puccio da Cereto, also erroneously called Vittore Pisano by Giorgio Vasari, was one of the most distinguished painters of the early Italian Renaissance and Quattrocento. He was acclaimed by poets such as Guarino da Verona and praised by humanists of his time, who compared him to such illustrious names as Cimabue, Phidias and Praxiteles.

[es] Pisanello

Pisanello, de nombre real Antonio di Puccio Pisano o Antonio di Puccio da Cereto (h. 1395- probablemente 1455), erróneamente llamado Vittore Pisano por Giorgio Vasari, fue un pintor y medallista cuatrocentista italiano. Los humanistas de su época lo aclamaron, lo mismo que poetas como Guarino da Verona. Porcellio le comparó con nombres tan ilustres como los de Cimabue, Fidias y Praxíteles.

[fr] Pisanello

Pisanello, de son vrai nom Antonio di Puccio Pisano, ou Antonio di Puccio da Cereto[1], né à Pise ou Vérone vers 1395 et mort à Rome vers 1455, est un peintre, médailleur et enlumineur de la Renaissance italienne et du Quattrocento, dernier représentant du style gothique international.

[it] Pisanello

Pisanello, pseudonimo di Antonio di Puccio Pisano[N 1] (Pisa o Verona, ante 1395 – Napoli, 1455 circa), è stato un pittore e medaglista italiano, tra i maggiori esponenti del gotico internazionale in Italia. Egli è noto soprattutto per gli splendidi affreschi di grandi dimensioni, sospesi tra realismo e mondo fantastico e popolati da innumerevoli figure, con colori brillanti e tratti precisi; tuttavia tali opere sono in larga parte andate perdute, a causa di incidenti, dell'incuria o di distruzioni volontarie, per via del mutare del gusto, soprattutto nei secoli del Rinascimento e del Barocco.[N 2][1] Nell'arco della sua carriera artistica si dedicò con successo anche all'attività di medaglista, raggiungendo vertici che, secondo alcuni,[2] sono in questo campo insuperati.

[ru] Пизанелло

Анто́нио ди Пу́ччо Пиза́но, или Анто́нио Пизане́лло (итал. Antonio di Puccio Pisano, Antonio Pisanello; ок. 1392—1395, Пиза — вероятно, 1455, Рим) — один из наиболее выдающихся художников эпохи Возрождения и раннего итальянского кватроченто.



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