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Arnold Hensler (* 23. Juli 1891 in Wiesbaden; † 10. Mai 1935 in Trier) war ein deutscher Bildhauer, der sich auf Denkmal- und Bauplastik spezialisiert hatte.

Quellennymphe, 1932, Lahnmarmor, Reisinger Anlagen, Wiesbaden
Quellennymphe, 1932, Lahnmarmor, Reisinger Anlagen, Wiesbaden

Leben


Schon als Gymnasiast in Hadamar und Oberlahnstein fiel Hensler durch seine zeichnerische Begabung auf. Er studierte seit 1910 an der Kunstgewerbeschule Mainz Architektur, wechselte dann aber zur Bildhauerei. Nach dem Abschluss war er von 1912 bis 1914 Meisterschüler bei Bernhard Hötger in Darmstadt, wo er an dessen Arbeiten für den Platanenhain auf der Mathildenhöhe mitwirkte. Er unterhielt ein offenes Atelier, das zum Treffpunkt der jungen Künstler Darmstadts wurde. Der Maler Carl Gunschmann (1895–1984) war lange als „Untermieter“ in diesem Atelier tätig, der Schriftsteller Hans Schiebelhuth (1895–1944) schrieb dem Silhouettenschneider und Grafiker Ernst Moritz Engert nach München von den Treffen bei Hensler. 1915 ging Hensler nach Berlin, wo er Kontakt zu Georg Kolbe aufnahm. Von 1916 bis 1918 leistete er Kriegsdienst, erst als Sanitäter, dann als Kartograf.

Ab 1918 war Hensler freischaffend in Wiesbaden tätig. Er heiratete 1922 die aus Hamburg stammende Fotografin Annie Möring (1892–1978), die sein Schaffen mit der Kamera begleitete; ab 1926 in eigenem, von dem Architekten Edmund Fabry gebauten Wohn- und Atelierhaus in Wiesbaden-Aukamm, Hedwigstraße 10, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Arnold Hensler gehörte zum Kreis um den Kunstsammler Heinrich Kirchhoff, von dem er eine Bildnisbüste schuf, zur 1925 von Otto Ritschl gegründeten Freien Künstlerschaft Wiesbaden und war 1919 Gründungsmitglied der Darmstädter Sezession. Auch der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst gehörte er an. 1933 wurde er als Professor für plastisches Gestalten an die von dem Glasmaler Heinrich Diekmann (1890–1963) geleitete Handwerker- und Kunstgewerbeschule – Trierer Werkschule für christliche Kunst – berufen. Seine Lehrtätigkeit endete durch seinen frühen Herztod schon 1935.

Bekannt wurde er durch seine Bildnisbüsten und Grabmale, wandte sich aber bald der Denkmal- und Bauplastik zu. Hier arbeitete er zusammen mit den Wiesbadener Architekten Edmund Fabry und Rudolf Joseph (1893–1963), auch mit Martin Weber, den Frankfurter Architekten-Brüdern Hans und Christoph Rummel, Carl Anton Meckel, Alfred Wahl (1896–1979) und Aribert Rödel (1898–1965), sowie dem Gartenarchitekten Friedrich Wilhelm Hirsch. In den Jahren 1928 bis 1930 wurde er bei seinen Arbeiten unterstützt durch den Bildhauer Otto Zirnbauer.[1]


Werk


Arnold Hensler: Täufergruppe (1934), Basilika St. Johann (Saarbrücken)
Arnold Hensler: Täufergruppe (1934), Basilika St. Johann (Saarbrücken)
Ehrenmal für im Ersten Weltkrieg Gefallene des Füsilier-Regiments von Gersdorff Nr. 80 von 1930 in Wiesbaden
Ehrenmal für im Ersten Weltkrieg Gefallene des Füsilier-Regiments von Gersdorff Nr. 80 von 1930 in Wiesbaden

Bildnisreliefs und Bildnisbüsten (Auswahl)



Grabplastik



Denkmalplastik


Kreuzigungsgruppe auf dem ehemaligen Friedhof am Limburger Dom
Kreuzigungsgruppe auf dem ehemaligen Friedhof am Limburger Dom

Der Begriff „Weltkriegs-Totenehrung“ wurde gewählt, da Hensler nur selten „Krieger“ darstellte.

Figurengruppe Mutter und Kind, Kriegerdenkmal auf dem Waldfriedhof Dotzheim, 1928
Figurengruppe Mutter und Kind, Kriegerdenkmal auf dem Waldfriedhof Dotzheim, 1928

Bauplastik


Darstellung vom Schweißtuch der Veronika an der Südseite des Turms der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim
Darstellung vom Schweißtuch der Veronika an der Südseite des Turms der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim
Relief „Ausgießung des Heiligen Geistes“ am Südportal der Heilig-Geist-Kirche in Frankfurt-Riederwald
Relief „Ausgießung des Heiligen Geistes“ am Südportal der Heilig-Geist-Kirche in Frankfurt-Riederwald
Vier weitere Bistumsheilige sollten Bonifatius flankieren, sie kamen zunächst aus Geldmangel, später wegen des Todes von Hensler nicht zur Ausführung.
Nach Abbruch des Gebäudes wurde eine Kopie des Reliefs in Metall an dem an gleicher Stelle errichteten Karstadt-Gebäude angebracht.
Nach Abbruch des Gebäudes wurde die Skulptur in der Eingangshalle des Krankenhauses in Kirchen aufgestellt.

Sakralplastik


Pietà aus Holz in der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim
Pietà aus Holz in der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim

Freie Plastik (Auswahl)



Ausstellungen



Literatur




Commons: Arnold Hensler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. In einem von ihm selbst angelegten Werkverzeichnis vermerkt Otto Zirnbauer unter dem Punkt 1928-1930, Mitarbeit bei Professor Hensler, Wiesbaden folgende Werke: „Ehrenmal Mainz – Bahnverwaltung; Pieta – Heilig-Kreuzkirche Frankfurt/Main; St.Josef – Bad Soden; Kriegerdenkmal Weeze / Niederrhein; [anstelle von Wiederholungszeichen ergänzt: Kriegerdenkmal] Neroberg – Wiesbaden; Quellennymphe Reisingerbrunnen Wiesbaden; Krippe Heilig-Kreuzkirche Frankfurt/Main; Ecce homo [Heilig-Kreuzkirche Frankfurt/Main]; Kriegerdenkmal Bad Kreuznach; St.Konrad Freiburg/Brsg.; Kreuzigungsgruppe – Limburg/Lahn, Dom; Majolika – Altersheim, Patschkau; Porträt Frhr.v.Stein – Bronze; 'Wanderer' – Jugendherberge Limburg/Lahn, Muschelkalk“ (unverändertes Zitat).
  2. Franz Josef Hamm: Martin Weber und Arnold Hensler. Eine Künstlerpartnerschaft. In: Das Münster, Zeitschrift für christliche Kunst und Kulturwissenschaft. 64. Jahrgang, Nr. 1. Schnell & Steiner, 2011, ISSN 0027-299X, S. 1019.
Personendaten
NAME Hensler, Arnold
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 23. Juli 1891
GEBURTSORT Wiesbaden
STERBEDATUM 10. Mai 1935
STERBEORT Trier



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