August Johann Holmberg (* 1. August 1851 in München; † 7. Oktober 1911 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Maler. Ab 1900 war er Direktor der Neuen Pinakothek.
Holmberg war der Sohn eines Juweliers. Er schrieb sich am 10. Oktober 1867 im Alter von 16 Jahren in die Antikenklasse der Akademie der bildenden Künste seiner Heimatstadt ein und erlernte dort die Bildhauerei.[1] Zwei Jahre später gab er diese zugunsten der Malerei auf und wurde Schüler des Malers Wilhelm von Diez.
Nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges kehrte Holmberg an die Akademie nach München zurück. Unterstützt und gefördert durch seine Lehrer, konnte er zwischen 1875 und 1878 mehrere Studienreisen durch Deutschland, Italien und Frankreich unternehmen. Längere Aufenthalte machte er in Paris und Rom, um die alten Meister zu studieren.
Um 1878/1879 ließ sich Holmberg als freischaffender Maler in München nieder. Er beteiligte sich an vielen Kunstausstellungen und auf einer großen Bilderschau der Kunstakademie Düsseldorf wurde sein Werk mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Spätestens ab 1905 war er als Konservator in der Alten Pinakothek in München tätig, er war zudem Galeriedirektor der Neuen Pinakothek, die von ihm 1905 die Werke Junger Gelehrter und Prinzregent Luitpold ausstellte.[2]
Holmberg war ein Sammler von Antiquitäten, Bildern etc. Als er im Alter von 60 Jahren 1911 in München starb, übergab man den gesamten Nachlass der Galerie Helbing, welche diesen dann am 30. und 31. Mai 1912 verauktionierte.
Holmbergs Schaffen spannt sich vom Genre- bis zum Historienstück. In dem Nachruf des Münchener Altertumsvereins wurde seine Kunst mit folgenden Worten beschrieben:
„Er hat Stillleben von so grosser Intimität der Anschauung und technischer Meisterschaft gemalt, dass sie einem de Heem an Schönheit kaum nachgaben, vor allem aber Interieurs mit einzelnen oder doch wenigen Figuren bedeutsam durch die ungewöhnlich sorgsame Beobachtung der Lichtwirkung und die liebenswürdige Ausführung der Details. Intensive Hingabe bis zum Letzten war ein Charakteristikum von Holmbergs Kunst und eine grosse Gediegenheit der Zeichnung gehörte dazu. Mit Vorliebe bevölkerte er seine Innenräume mit Klerikern, zumeist solchen in farbigen Soutanen, Kardinälen und Prälaten. Die Räume verstand Holmberg, der ein leidenschaftlicher Kenner und Liebhaber von Altertümern war, vortrefflich echt in altertümlichem Stil auszustatten und seine ungewöhnliche Kunst im Stillebenmalen gab diesen Interieurs mit ihren vielen Einzelheiten besonderen Wert.“[3]
Holmberg war Mitglied des Münchner Altertumsvereins, in dessen Vorstand er auch tätig war. Er widmete sich hier insbesondere der Kleinkunst sowie der Geschichte der Numismatik. Er war Mitglied der Numismatischen Gesellschaft und als Konservator der historischen Sammlung der Münchner Künstlergenossenschaft tätig, in der er mit Baron Thure von Cederström an der Zusammenstellung der Sammlung arbeitete. Sowohl als Direktor der Neuen Pinakothek, als auch als erster Konservator der Alten Pinakothek hat er sich verdient gemacht.[3]
Personendaten | |
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NAME | Holmberg, August |
ALTERNATIVNAMEN | Holmberg, August Johann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1. August 1851 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 7. Oktober 1911 |
STERBEORT | München |