1967 entstanden erste Bilder. Nach dem Schulabschluss arbeitete Gröszer 1967–1969 unter anderem als Laborant bei Günter Tembrock am Institut für Zoologie in Berlin. 1970 machte er das Abitur. 1971 folgte ein Volontariat am Institut für Denkmalpflege Schwerin. Von 1972 bis 1976 studierte er Gemälderestaurierung und Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee[1], unter anderem bei Kurt Robbel; später Aktzeichnen bei Werner Stötzer. 1973 heiratete er die angehende Architektin Anna Colden. Im gleichen Jahr wurde der Sohn Marc Gröszer geboren, der heute als Bildhauer tätig ist. 1974 begegnete Gröszer zum ersten Mal Rolf Biebl und Harald K. Schulze, den späteren Mitbegründern der Künstlergruppe „Neon Real“ (gegründet 1981). 1975 wurde die Tochter Rosa Gröszer geboren, die heute Modedesignerin ist. 1976 wurde Gröszer freischaffender Künstler.
In den 1970er Jahren beschäftigte sich Gröszer mit der Landschaftsmalerei. Hier erprobte er verschiedene Stilmittel wie auch das pleinairistische Arbeiten vor Ort (zum Beispiel in Niederlehme, seit 1973). Daneben erarbeitete er sich druckgrafische Techniken der Radierung, dann der Aquatinta, Kupferstich und ab 1980 die Lithografie.
Seit 1978 experimentierte Gröszer mit Klang- und Kinetik-Objekten und im gleichen Jahr begann er, Super-8-Filme zu drehen. Höhepunkt dieser Umbruchphase bildete 1980 der 70-Minuten-Film Judith und Holofernes, der unter der Mitwirkung von Künstlerfreunden zum Großteil an der Ostseeküste und Berlin entstand.
1979 erarbeitete sich Gröszer die klassische Lasurtechnik, der er sich bis zuletzt verschrieben hat. Von 1980 bis 1983 war Gröszer Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei dem Bildhauer Wieland Förster. Hier begann seine Vertiefung der figurativen Malerei. In diesem Zeitraum entstanden Porträts vor dem Modell, wie Antoinette (1982) oder allegorisch angelegte Figurenkompositionen wie Marin á cholie (I) (1983). Sie zeigen den nicht selten als „neoveristisch“ bezeichneten, ausgeprägten Malstil Gröszers, charakterisiert von Dinggenauigkeit, Zuspitzung und Inszenierungskraft, dem hin und wieder als Augentäuschung Collageelemente eingefügt wurden. Von dieser Zeit an wurde die Bildfigur oftmals lebensgroß im Bildraum verankert. Im direkten Gegenüber mit den Modellen entstanden Figurenbilder, wie die Bildnisse A.P. (1983–1989). Das Selbstporträt hatte seit den ausgehenden 1970er Jahren einen festen Bestand im Schaffen, so Selbstporträt vor roter Tapete (1980) oder Mummenschantz d'enfant (1999/2001).
1986 bestritt der Künstler eine erste größere Werkschau in der Galerie Bodo Niemann in Berlin (West). Seit 1987 unternahm er Reisen unter anderem in die Schweiz, nach Frankreich und Italien. Seit Beginn der 1990er Jahre vertiefte Gröszer das plastische Arbeiten. 1992 wurde das erste große Triptychon mit dem Titel Big Paradise und im Frühjahr 2011 Grand Café (Café Einstein) als drittes großes Triptychon vollendet.
Clemens Gröszer lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Berlin. Zu Lebenszeit aber auch postum widmeten sich zahlreiche Ausstellungen seinem Schaffen. Werke befinden sich in öffentlichen sowie privaten Sammlungen und Museen.
2014 Stadt Schieder-Schwalenberg, Robert Koepke-Haus, „Versuchung“
2015 Cottbus, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus Clemens Gröszer – Konstellationen II
2017 Kunstverein Schloss Wiligrad "Clemens Gröszer – Malerei, Grafik, Zeichnung und Skulptur"
2017 Bad Pyrmont, Schloss-Museum "Clemens Gröszer – Begegnungen"
2018 Berlin, Galerie Schmalfuss „Bis auf die nackte Haut“ (gemeinsam mit Hans Scheib)
2018 Freital, Städtische Sammlungen „Flaneur der Zeiten“
2019 Berlin Zitadelle Spandau, Zentrum für aktuelle Kunst „Clemens Gröszer, Die Portraits“
2021 Aschaffenburg, Schlossmuseum "Clemens Gröszer – Zwischen den Welten" eine Ausstellung der Kunsthalle Jesuitenkirche Aschaffenburg
2022 Kunstmuseum Ahrenshoop "Clemens Gröszer – Bühne des Lebens"
2022/2023 Angermuseum Erfurt "Magie der Wirklichkeit"
Literatur
Neon Real. Rolf Biebl, Clemens Gröszer, Harald Schulze. 3. Ausstellung. Staatliche Kunstsammlungen Cottbus. Cottbus 1990.
Jörg Sperling (Hrsg.): Clemens Gröszer. Gemälde und Handzeichnungen aus den Jahren 1980-1992. Brandenburgische Kunstsammlungen, Cottbus 1992, ISBN 3-928696-37-8. (Mit Texten von Matthias Flügge, Waltraud Broderson, Claus Mewes und Jörg Sperling.)
Clemens Gröszer. Werkauswahl 1975-2005. Philo & Philo Fine Arts, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-86572-517-1. (Mit Texten von Matthias Flügge, Jörg Sperling und Werner Stötzer.)
Clemens Gröszer, Antlitz Verlag für Moderne Kunst Nürnberg, 2012, ISBN 978-3-86984-295-0 (Text von Matthias Flügge)
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