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Franz Joseph Schwarz (* 27. Mai 1841 in Spittelgrund, Böhmen; † 27. Oktober 1911 in Dresden) war ein deutsch-böhmischer Bildhauer.[1][2]

Grabstein Familie Franz Schwarz auf dem Johannisfriedhof Dresden Tolkewitz
Grabstein Familie Franz Schwarz auf dem Johannisfriedhof Dresden Tolkewitz

Leben


Franz Schwarz wurde in Spittelgrund Nr. 3 bei Grottau an der Neiße in Nordböhmen geboren. Er war der erste Sohn des Feldgärtners Wenzel Schwarz und der Anna Bernert. Er wurde im römisch-katholisch Glaubensbekenntnis in der Pfarrkirche St. Bartholomäus zu Grottau getauft.[3] Es waren fünf Brüder der 16 Kinder, welche künstlerische Berufe innehatten. Vier waren im Bildhauer-Gewerbe tätig, wovon neben Franz Schwarz die bekanntesten Anton Schwarz und Adolf Schwarz waren. Sein Bruder Wenzel Schwarz war Historienmaler, Portraitmaler und Glasmaler. Der Bischof von Dresden-Bautzen, ihr Onkel und Taufpate Franz Bernert, finanzierte und förderte ihre Ausbildung und sorgte für ein Studium.[4]

Franz Schwarz war verheiratet mit Antonia Schubert (geb. 1843). Beide hatten drei Kinder sowie fünf Enkelkinder.

Er kam vermutlich 1860 nach Dresden und studierte an der dortigen Kunstakademie.[5] Er wohnte erst in der Flemmingstr. 4, ab 1874 in der Elistenstr. 10 und ab 1876 in der Elisenstraße 37 und ab 1897 in Nr. 49 bis zu seinem Tode 1911. In seinen Atelier, welches auch seinen Namen trug, arbeitete nachweislich auch sein Bruder Joseph Schwarz bei ihm lange Zeit mit.[6] Vermutlich arbeiteten auch die Brüder Anton Schwarz und Adolf Schwarz am Anfang ihrer Bildhauerkarriere im gleichen Atelier. Später gründeten sie ihr eigenes Atelier "Gebrüder Schwarz" bzw. nach dem Tod von Anton 1905 nur noch Atelier "Adolf Schwarz".

Die letzte Ruhestätte von Franz Schwarz befindet sich auf dem Friedhof Tolkewitz in Dresden. Sie ist geschmückt mit einem seiner Werke Maria mit Kind.[7]


Wirken


Franz Schwarz war neben seinen Brüdern Adolf & Anton Schwarz einer der einflussreichen lokalen Bildhauer aus Böhmen in der 2. Hälfte des 19. Jh. Seine Werke sind in Deutschland und Tschechien weit verbreitet gewesen. Einige Werke schafften es bis nach England, Lettland & Russland. Dabei thematisierten seine besten Werke häufig religiöse Motive.[8][9]

Seine bildhauerische Karriere begann sicherlich mit der Figurengruppe Vier Tageszeiten für die Freitreppe der Brühlschen Terrasse nach einem Entwurf von Johannes Schilling, dessen Schüler Franz Schwarz war. Die "Vier Tageszeiten" wurden 1869 auf der Wiener Kunstausstellung mit dem 1. Preis ausgezeichnet. In den "Autographen der sächsischer Bildhauer und Maler" steht über Franz Schwarz u. a. "Er selber modellierte nicht, seine Arbeiten in Marmor etc. sind aber ganz vorzüglich."[10]

Zwischen den Schwarz Brüdern gab es einige Kooperationen. Zum Beispiel stammen einige Entwürfe für Skulpturen von Franz Schwarz vom Bruder Wenzel Schwarz, der als Historienmaler tätig war. Nicht immer ist das Wirken der Brüder dabei eineindeutig zuzuordnen, zumal viele Denkmäler, Quellen und Belege in den beiden Weltkriegen verloren gingen.


Werke



Werke bis 1869



Werke ab 1870



Werke ab 1880



Werke ab 1890



Werke mit unbekannten Entstehungsjahr



Literatur




Commons: Franz Schwarz (Bildhauer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. SLUB Dresden: Autographen insbesondere sächsischer Bildhauer und Maler vorwiegend des 19. Jahrhunderts - Mscr.Dresd.App.299. Abgerufen am 7. Juli 2019.
  2. Persönlichkeiten | Freundeskreis. Abgerufen am 13. Januar 2020.
  3. http://vademecum.soalitomerice.cz/vademecum/permalink?xid=09ddd7cea03b9b8d:4e496e4e:12216bae987:-7c3f&scan=82#scan82
  4. Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursions-Klubs 35. In: Vierteljahrs-Zeitschrift für die Durchforschung Nordböhmens. Leipa 1912, S. 235.
  5. Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
  6. Einwohneramt der Königlichen Polizeidirection (Hrsg.): Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Residenz- und Hauptstadt Dresden für das Jahr 1880. G. A. Kaufmann’s Sortiments-Buchhandlung, Dresden 1880, S. 400 (Digitalisat).
  7. Ingrid Roßki: Sächsische Zeitung. Unsere Serie "Wer ruht wo?" / Heute: der Johannisfriedhof an der Wehlener Straße. Dresden 22. April 1999.
  8. Buch "Alte Ansichtskarten aus dem Gebiet von Grottau und Kratzau", PhDr. František Vydra, 2005, Hostivice, S. 73
  9. Karl F. Kühn: Liberec Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg. Brünn/Prag/Leipzig/Wien 1934, S. XXV, XXVI, 87
  10. SLUB Dresden: Autographen insbesondere sächsischer Bildhauer und Maler vorwiegend des 19. Jahrhunderts - Mscr.Dresd.App.299. Abgerufen am 7. Juli 2019.
  11. Daniel Jacob: Skulpturenführer Dresden: Von Aphrodite bis Zwillingsbrunnen. Freital 2010, ISBN 978-3-942098-05-2, S. 19.
  12. Sächsische Zeitung, 25 Januar 1996
  13. Daniel Jacob: Skulpturenführer Dresden: Von Aphrodite bis Zwillingsbrunnen. Freital 2010, ISBN 978-3-942098-05-2, S. 19
  14. Dr. Karl F. Kühn: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg (= Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in der Tschechoslowakischen Republik. Bd. 51), Rudolf M. Rohrer Verlag, Brünn-Prag-Leipzig-Wien 1934, S. 102
  15. Auskunft Domkapitel St. Petri in Bautzen
  16. Katalog der von der Königl. Akademie der bildenden Künste in Dresden alljährlich veranstalteten Kunst-Ausstellung 1870 – Wikisource. Abgerufen am 21. August 2020.
  17. SLUB Dresden: Dresdner Journal : 13.07.1870. Abgerufen am 10. Februar 2022 (deutsch).
  18. SLUB Dresden: Dresdner Nachrichten : 18.07.1869. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (deutsch).
  19. SLUB Dresden: Dresdner Journal : 29.01.1870. Abgerufen am 6. November 2022 (deutsch).
  20. Katalog der von der Kgl. Akademie der bildenden Künste in Dresden alljährlich veranstalteten Kunst-Ausstellung 1871 – Wikisource. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  21. Anton Franz Ressel: Heimatskunde des Reichenberger Bezirkes II - Anhang Böhmisch Aicha und Bösching. Hrsg.: Lehrervereinen des Stadt- und Landesbezirkes Reichenberg. Band 1. Reichenberg 1904, S. 549.
  22. Anton Franz Ressel: Heimatskunde des Reichenberger Bezirkes II - Anhang Böhmisch Aicha und Bösching. Hrsg.: Lehrervereinen des Stadt- und Landesbezirkes Reichenberg. Band 2. Reichenberg 1905, S. 691.
  23. Umelecké sbírky Franze Schmitta a rodiny Blaschku v Ceském Dubu, Lenka Tvrzníková, Vedoucí diplomové práce: doc. PhDr. Marie Mžyková, CSc., 2008, S. 47 & 67, Link: https://theses.cz/id/1xjsxo/51440-133141010.pdf
  24. SLUB Dresden: Autographen insbesondere sächsischer Bildhauer und Maler vorwiegend des 19. Jahrhunderts - Mscr.Dresd.App.299. Abgerufen am 7. Juli 2019.
  25. Umelecké sbírky Franze Schmitta a rodiny Blaschku v Ceském Dubu, Lenka Tvrzníková, Vedoucí diplomové práce: doc. PhDr. Marie Mžyková, CSc., 2008, S. 47, Link: https://theses.cz/id/1xjsxo/51440-133141010.pdf
  26. Fünf weitere Länderfiguren nach Restaurierung wieder in der Neuen Galerie. In: Neue Galerie. 5. Mai 2014, abgerufen am 5. Juli 2019 (englisch).
  27. Lausitzer Gebirge – Lindava (abgerufen am 9. Januar 2018)
  28. Auf dem Lindenauer Friedhof. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  29. Gabriel Püschmann: Die Lukaskirche zu Planitz : die Geschichte einer Kirche von 1872 bis 2006. 3. Auflage. S. 15, 28.
  30. Klotz, Hermann: Neue sächsische Kirchengalerie - Die Ephorie Zwickau. Leipzig, S. 189 (Online).
  31. "Eduard Robert Henze in Annaberg-Buchholz – Seine Denkmale in Annaberg-Buchholz mit einem vorläufigem Werkverzeichnis der Plastiken und Zeichnungen.", Peter Rochhaus, Wissenschaftlicher Aufsatz, 2014, Grin-Verlag, München, S. 26
  32. Gruft 41 - Frankfurter Hauptfriedhof. Abgerufen am 24. Juli 2019.
  33. Ernst Hermes: Der Dom zu Halberstadt. Luis Koch Verlag, Halberstadt 1896, S. 50 f. (digitale-sammlungen.de).
  34. http://www.tuepedia.de/wiki/Hölderlin-Denkmal
  35. "Eduard Robert Henze in Annaberg-Buchholz – Seine Denkmale in Annaberg-Buchholz mit einem vorläufigem Werkverzeichnis der Plastiken und Zeichnungen.", Peter Rochhaus, Wissenschaftlicher Aufsatz, 2014, Grin-Verlag, München, S. 26
  36. Dresdner Nachrichten. 22. August 1884, S. 3 (slub-dresden.de).
  37. SLUB Dresden: Dresdner Journal : 24.08.1884. Abgerufen am 20. Februar 2022 (deutsch).
  38. Dresdner Nachrichten. 13. August 1885, S. 3 (slub-dresden.de).
  39. Lausitzer Gebirge – Lindava (abgerufen am 9. Januar 2018)
  40. Auf dem Lindenauer Friedhof. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  41. Loschwitzer Friedhof – Historie. Abgerufen am 7. Juli 2019.
  42. Foto von Franz Schwarz mit Pilger Skulptur im Atelier
  43. Dresdner Nachrichten. 6. Dezember 1887, S. 9 (slub-dresden.de).
  44. Sauppe, Moritz Oskar: Neue sächsische Kirchengalarie - Die Diöcese Zittau - Die Parochie Reichenau. Hrsg.: Strauch. Leipzig 1904, S. 63 (slub-dresden.de).
  45. Hermann Henning: Der Frauenfriedhof in Zittau - Eine Wanderung darüber zur Herbstzeit im Jahre 1921. Hrsg.: Julius Booch. Werdau 1922, S. 38.
  46. Ulrich Rosner: St. Johannis Zittau. Hrsg.: Deutscher Kunstverlag GmbH. 2000, S. 16.
  47. Thorsten Pietschmann: Zittau - Architektur und Kunst. Cybela Verlag GmbH, Oybin-Lückendorf 2015, S. 88.
  48. Freundeskreis der Johanniskirche Zittau, Gerhard Große (Hrsg.): Sankt Johannis Zittau: Eine kulturhistorische Dokumentation. Graphische Werkstätten Zittau, 2016, S. 88.
  49. Heinz, Kaden, Lange, Teichmann: Miniaturen zur Geologie Sachsens GeoKommunen. Hrsg.: Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden - Museum für Mineralogie und Geologie. 1. Auflage. Druckhaus Dresden GmbH, Dresden 2009, S. 21.
  50. September 2015 | Freundeskreis. Abgerufen am 13. Januar 2020.
  51. Dr. Siegfried Seifert, Michael Dittrich: Die Kirchen der Pfarrei Mariä Heimsuchung Zittau. 1. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-386-4, S. 11 ff.
  52. Heimatkunde des Reichenberger Bezirkes I, 1904, Anton Ressel, S. 549
  53. Dr. Karl F. Kühn: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg (= Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in der Tschechoslowakischen Republik. Band 51). Rudolf M. Rohrer Verlag, Brünn-Prag-Leipzig-Wien 1934, S. 81, 82, 87.
  54. Neuste Nachrichten. Dresden 15. Juli 1894, S. 1 (slub-dresden.de).
  55. SLUB Dresden: Dresdner Journal : 24.02.1897. Abgerufen am 20. Februar 2022 (deutsch).
  56. Dresdner Neueste Nachrichten (Hrsg.): Todesanzeige. Dresden 18. März 1904.
  57. Dresdner neuste Nachrichten (Hrsg.): Todesanzeige. Dresden 28. Oktober 1911.
  58. Heinz, Kaden, Lange, Teichmann: Miniaturen zur Geologie Sachsens GeoKommunen. Hrsg.: Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden - Museum für Mineralogie und Geologie. 1. Auflage. Druckhaus Dresden GmbH, Dresden 2009, S. 19.
  59. Januar 2020 | Freundeskreis. Abgerufen am 13. Januar 2020.
  60. Reichenberger Zeitung. 6. Juli 1911, S. 4 (digitalniknihovna.cz).
  61. Dr. Karl F. Kühn: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg (= Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in der Tschechoslowakischen Republik. Bd. 51), Rudolf M. Rohrer Verlag, Brünn-Prag-Leipzig-Wien 1934, S. 99
  62. Hermann Henning: Der Frauenfriedhof in Zittau - Eine Wanderung darüber zur Herbstzeit im Jahre 1921. Hrsg.: Julius Booch. Werdau 1922, S. 38.
  63. Moritz Oskar Sauppe: Neue sächsische Kirchengalarie – Die Diöcese Zittau – Die Parochie Reichenau. Hrsg.: Strauch. Leipzig 1904, S. 611, 621 (slub-dresden.de).
  64. Ludwig Engelmann: Geschichte von Reichenau. Druck und Verlag von Alwin Marx, Buchdruckerei und Zeitungsverlag G.m.b.H., Reichenau, Sachsen 1932, S. 698, 701.
  65. Rudolf Dar: Grenzland Zeitung - Das Heimatmuseum in Grottau. 25. Juli 1936, S. 9 f.
Personendaten
NAME Schwarz, Franz
ALTERNATIVNAMEN Schwarz, Franz Joseph (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsch-böhmischer Bildhauer
GEBURTSDATUM 27. Mai 1841
GEBURTSORT Spittelgrund, Böhmen
STERBEDATUM 27. Oktober 1911
STERBEORT Dresden

На других языках


- [de] Franz Schwarz (Bildhauer)

[it] Franz Schwarz

Franz Joseph Schwarz (Spittelgrund, 27 maggio 1841 – Dresda, 27 ottobre 1911) è stato uno scultore tedesco di origine boema.



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