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Franz Wenzel Schwarz (genannt Wenzel-Schwarz) (* 24. Oktober 1842 in Spittelgrund, Böhmen; † 31. Mai[1] oder 1. Juni[2] 1919 in Dresden) war ein deutsch-böhmischer Historienmaler, Porträtmaler und Glasmaler.[1]

Pulsnitz St.-Nikolai-Kirche Chorfenster, Wenzel Schwarz, 1894
Pulsnitz St.-Nikolai-Kirche Chorfenster, Wenzel Schwarz, 1894

Leben und Wirken


Franz Wenzel Schwarz wurde in Spittelgrund Nr. 3 bei Grottau an der Neiße in Nordböhmen geboren. Er war der zweite Sohn des Feldgärtners Wenzel Schwarz und der Anna Bernert. Er wurde im römisch-katholischen Glaubensbekenntnis in der Pfarrkirche St. Bartholomäus zu Grottau getauft.[3]

Es waren 5 Brüder der 16 Kinder, welche künstlerische Berufe innehatten. Vier waren im Bildhauer-Gewerbe tätig (Franz Schwarz und Joseph Schwarz sowie Anton Schwarz und Adolf Schwarz). Der Bischof von Dresden-Bautzen, ihr Onkel Franz Bernert, finanzierte und förderte ihre Ausbildung und sorgte für ein Studium.

Wenzel Schwarz selbst war Historien-, Porträt- und Glasmaler. Er war ursprünglich zum Priester bestimmt und kam mit 9 Jahren zu seinem Onkel. Wie sich später zeigte, war er jedoch dem Künstlerberufe mehr zugetan. Er studierte erst von 1856 bis 1867 an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden u. a. bei Julius Schnorr von Carolsfeld und wurde 1863 sowie 1865 mit der großen Silbermedaille der Akademie ausgezeichnet. Ab 1869 war er Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler im Künstlerhaus Wien. In den Jahren 1872/1873 studierte er an der Kunstakademie in Antwerpen bei Joseph van Lerius. Insgesamt sieben Jahre studierte er an der Kunstakademie Wien. Er war hier in den Jahren 1867–1872 bei Christian Ruben für zehn Semester für Malerei eingeschrieben und von 1873 bis 1875 für vier Semester bei Anselm Feuerbach für Historienmalerei im Studium. In dieser Zeit erhielt er 1874 den österreichischen Staatspreis des Ministeriums für sein Werk Sängerkrieg auf der Wartburg.

Er arbeitete zudem in München, Brüssel, Brügge und ab 1876 in Dresden. In den Jahren 1882, 1886, 1893 und 1895 reiste er nach Italien, Nordafrika, Spanien und Dalmatien.[4][5][6][7][8]

1876 wird Wenzel Schwarz erstmals in einem Künstlerlexikon erwähnt. Er schuf bis in die Mitte der 1870er Jahre bereits viele Werke die sich trotz der relativen Unbekanntheit gut verkauften.[9] Er malte zahlreiche Porträts, mehrere Bischöfe, Äbte, Gelehrte, höhere Beamte, Fabrikanten sowie viele Kinder- und Frauenporträts. Er war Mitglied der Deutschen und der Dresdner Kunstgenossenschaft.[10] Zudem war er von 1883 bis 1885 und von 1890 bis 1899 Mitglied des „Vereins für Kirchliche Kunst im Königreich Sachsen“.[11] Bis zu seinem 70. Geburtstag hatte er zahlreiche Kirchen in Sachsen und Thüringen mit Gemälden u. a. auch auf Wand und Glas ausgestattet. Seit ca. 1900 bis etwa 1912 schuf er hauptsächlich Genre- und Porträtbilder welche er von Amerika bis nach Russland und in weiten Teilen Europas verkaufte.[7] In der Zeit von 1912 bis 1918 widmete er sich Kopieraufträgen von Gemälden der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.


Werke



Kunstwerke in Kirchen



Kunstwerke in Museen



Gemälde



Zerstörte oder verschollene Werke



Skulpturen


Zudem erarbeitete er für seinen Bruder Franz Schwarz Entwürfe für dessen bildhauerische Skulpturen. Gezeichnet wurden diese Skulpturen i. d. R. mit „Gebrüder Schwarz“:


Kopieraufträge


Belegt sind folgende Anträge:[46]


Literatur




Commons: Franz Wenzel Schwarz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Franz Wenzel Schwarz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. H. Grimm: Schwarz, (Franz) Wenzel; genannt Wenzel-Schwarz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon. 2003 (biographien.ac.at).
  2. laut Grabstein
  3. Digitales Archiv – Landesarchiv Opava. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  4. Schwarz, Wenzel. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/2, Bogen 33–67: Saal–Zwengauer. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1901, S. 692–693 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Dr. Woldemar: Jahrbuch der bildenden Kunst. Hrsg.: Max Martersteig. Band 2. Dt. Jahrbuch-Ges., Berlin 1903, S. 233 (digitalesammlungen.uni-weimar.de).
  6. Dresslers Kunstjahrbuch : ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und angewandte Kunst. Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, 1907, Rostock, S. 186 (digishelf.de)
  7. Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursions-Klubs 35. In: Vierteljahrs-Zeitschrift für die Durchforschung Nordböhmens. Leipa 1912, S. 235.
  8. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Hrsg.: Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart Berlin und Leipzig. Zweiter Band, 1927, S. 546.
  9. Constantin von Wurzbach: Schwarz, Franz W.. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 32. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1876, S. 291 (Digitalisat).
  10. Das geistige Deutschland am Ende des XIX. Jahrhunderts / 1 Die bildenden Künstler. Druck und Verlag von C.G. Röder, Leipzig, Berlin 1898, S. 638 f.
  11. Jahresbericht des Vereins für Kirchliche Kunst im Königreich Sachsen. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  12. Ludwig Engelmann: Geschichte von Reichenau. Druck und Verlag von Alwin Marx, Buchdruckerei und Zeitungsverlag G.m.b.H., Reichenau, Sachsen 1932, S. 698, 701.
  13. Tom pierwszy: Historia parafii Niepokalanego Poczęcia NMP w Bogatyni. Rzymskokatolicka Parafia p.w. NP NMP, Bogatynia 2000, ISBN 83-912980-0-0, S. 147.
  14. Büchner, Norbert., Zimmermann, Wolfgang.: Klosterkirche St. Heinrich, Katholische Pfarrkirche St. Kunigunde, Pirna. 2., überarb. Auflage. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-5988-8, S. 20.
  15. Kommunales - Kirche St. Kunigunde Pirna, Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Kirchen. Abgerufen am 20. Januar 2020.
  16. Katholische Pfarrei St. Heinrich und Kunigunde Pirna. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  17. Katholische Kirche und Gemeinde Radeberg (Hrsg.): Festschrift zum 125jährigen Gemeindejubiläum. Radeberg August 2008, S. 6 ff.
  18. D. Georg Buchwald: Neue sächsische Kirchengalerie – Der Ephorie Meissen. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig 1902, S. 279 (slub-dresden.de).
  19. Karl-Heinz Barth: Gotthilf Ludwig Möckel - Leben und Werk Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Architektur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Hrsg.): Dissertation. Band 3, 1983, S. 94, 268.
  20. Annette Hörig: Glasmalereien des 19. Jahrhunderts – Sachsen. Hrsg.: Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi, Potsdam, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig 2004, ISBN 3-361-00582-5, S. 211 ff., 356 f., 435 f.
  21. Kirche Großdobritz – Gemeinde Niederau. Abgerufen am 2. Januar 2020 (deutsch).
  22. Kai Wenzel, Birgit Mitzscherlich, Nicole Wohlfarth: Der Dom St. Petri zu Bautzen. Hrsg.: Archivverbund Bautzen. 1. Auflage. Schriftenreihe des Archivverbundes Nr. 4. Archivverbund Stadtarchiv/ Staatsfilialarchiv Bautzen, Bautzen 2016, ISBN 3-929091-97-6, S. 164 ff.
  23. Siegfried Seifert, Sabine Nitzschke: Sächsische Zeitung. Seelsorger König Johanns und seiner Familie – Bischof Joseph Dittrich war ein bedeutender Erzieher und belieberter Prediger. Dresden 21. Juli 2001, S. 14.
  24. SKD – Online Collection. Abgerufen am 9. Februar 2020.
  25. St. Marien Zittau (mit Bild) (abgerufen am 10. Mai 2020)
  26. Falko Bornschein, Ulrich Gaßmann: Glasmalereien des 19. Jahrhunderts - Thüringen. Hrsg.: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und der Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi, Potsdam, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Leipzig 2006, ISBN 3-361-00614-7, S. 95 f.
  27. Neue sächsische Kirchengalerie – Die Diöcesen Bautzen und Kamenz. Strauch, Leipzig 1905, S. 304 (digital.slub-dresden.de).
  28. Dr.H.Sonntag: Meißner Tageblatt. Meißen 19. April 2012, S. 8 (meissnertageblatt.de [PDF]).
  29. Floribundus: Viático de Vagamundo: Naples. In: Viático de Vagamundo. 3. Juni 2012, abgerufen am 22. Mai 2020.
  30. S. Kende <Wien> [Editor]. Aus bekannten Wiener Sammlungen: Gemälde, Aquarelle u. Handzeichnungen des XIX. Jh., Graphik und Kupferstiche, Silber, Zinn, Glas, Porzellan etc., Kunstmobiliar, Standuhren, 1 Bösendorfer-Stutzflügel, Perserteppiche; 24. Mai 1933 (Katalog Nr. 86) (Wien, 1933). Abgerufen am 3. August 2020.
  31. Seite:Katalog Kunstausstellung Kunstakademie Dresden 1870.pdf/33 – Wikisource. Abgerufen am 21. August 2020.
  32. Bild von Wenzel Schwarz (abgerufen am 8. Januar 2018)
  33. Reichenberger Zeitung. 18. März 1933, S. 4 (digitalniknihovna.cz).
  34. Seite:Katalog Kunstausstellung Kunstakademie Dresden 1874.pdf/32 – Wikisource. Abgerufen am 23. August 2020.
  35. Die Kunst für alle. 1886, S. 30 & 350, doi:10.11588/DIGLIT.9417 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 23. Mai 2020]).
  36. Die Kunst für alle. 1887, S. 29 & 190, doi:10.11588/DIGLIT.9418 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 23. Mai 2020]).
  37. Rudolf Dar: Motiverklärung. Hrsg.: Heimatmuseum Grottau. 1933.
  38. Franz Wenzel Schwarz gen. Wenzel-Schwarz – Schloss Ahlden Kunstauktionen. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  39. Maria mit dem Kinde. Abgerufen am 19. November 2021.
  40. Return to the farm by Franz Wenzel Schwarz. Abgerufen am 22. Mai 2020 (englisch).
  41. Franz Wenzel SCHWARZ d’après van BALEN. Scène mythologique. Huile sur&. Abgerufen am 22. Mai 2020 (französisch).
  42. Rudolf Dar: Grenzland Zeitung – Das Heimatmuseum in Grottau. 25. Juli 1936, S. 9 f.
  43. SKD – Online Collection. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  44. Ing. Rudolph Dar: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Jeschken-Isergaues. Der Portrai- und Historienmaler Wenzel Franz Schwarz. Band 27, 1933, S. 117127.
  45. Lausitzer Gebirge – Lindava (abgerufen am 9. Januar 2018)
  46. Copistenbuch der Gemäldegalerie Alte Meister 1912–1930, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Anfrage Mai 2019
Personendaten
NAME Schwarz, Franz Wenzel
ALTERNATIVNAMEN Wenzel-Schwarz
KURZBESCHREIBUNG deutsch-böhmischer Historienmaler, Porträtmaler und Glasmaler
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1842
GEBURTSORT Spittelgrund, Böhmen
STERBEDATUM 31. Mai 1919
STERBEORT Dresden

На других языках


- [de] Franz Wenzel Schwarz

[ru] Шварц, Франц Венцель

Франц Венцель Шварц (нем. Franz Wenzel Schwarz, 24 октября 1842, Градек-над-Нисоу Богемия (ныне Район Либерец, Либерецкого края Чехии) — 31 мая 1919, Дрезден) — немецкий живописец.



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