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Hans Vent (* 13. Februar 1934 in Weimar; † 31. Januar 2018 in Berlin[1]) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Hans Vent (2011)
Hans Vent (2011)
Das Grab von Hans Vent auf dem Friedhof Pankow III in Berlin
Das Grab von Hans Vent auf dem Friedhof Pankow III in Berlin

Leben


Bereits während seiner Schulzeit erhielt Hans Vent Mal- und Zeichenunterricht durch seinen Vater Rudolf Vent, einen Landschaftsmaler. Nach dessen Tod begann er 1948 eine Lehre als Bau- und Dekorationsmaler in Weimar und besuchte Abendkurse, unter anderem bei Otto Paetz. In Vorbereitung eines geplanten Hochschulstudiums absolvierte Hans Vent 1951/52 ein einjähriges Studium an der Fachschule für Ausbautechnik und schloss dieses als Industriemeister ab, anschließend arbeitete er als Restauratorenvolontär am Schloßmuseum Gotha.

1953 begann er ein Studium der Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort wurde er bis 1958 von Toni Mau, Kurt Robbel, Bert Heller und Gabriele Mucchi unterrichtet. Ab 1958 war er Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD). Da seine Bilder einen zum Teil abstrakten Charakter haben, wurden sie in dieser Zeit oftmals als formalistisch angegriffen. Nach mehreren Wandbildern widmete sich Hans Vent ab den 1970er Jahren ausschließlich der Malerei, Grafik und Keramik. Ab 1975 hatte er einen Lehrauftrag für Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee inne. Während einer Indienreise 1977 sammelte er zahlreiche Ideen und Anregungen.

1980 wurden seine Arbeiten im Rahmen der Wanderausstellung Zeitvergleich ausgestellt, die von der Kunstzeitschrift ART, der Galerie Brusberg und dem Kulturministerium der DDR in Westdeutschland organisiert wurde. Eine Reise Vents im Rahmen der Ausstellungsreihe nach München wurde aber kurzfristig abgesagt, nachdem sich Günter Grass in seinem Vorwort zum Katalog der Ausstellung Gedanken über die deutsche Teilung gemacht hatte.

1989 erschien ein Werkverzeichnis seiner Druckgrafik, das von Peter Röske herausgegeben wurde. Seit 1990 war Hans Vent Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Er lebte zuletzt in Berlin, wo er Ende Januar 2018 im Alter von 83 Jahren starb.

Vents blaues Mosaikbild „Berliner Leben“ an einer Wand der Berliner Rathauspassagen sowie das Betonglasfenster im ehemaligen Restaurant „Gastmahl des Meeres“ in der Berliner Karl-Liebknecht-Straße wurden nach 1990 beseitigt.[2] Hans Vent hat ein umfangreiches künstlerisches Werk hinterlassen. Um dessen Bewahrung und Erschließung zu sichern, wurde 2019 dem Willen des Künstlers entsprechend durch Peter-Alexis Albrecht unter dem Dach der Cajewitz-Stiftung die Hans-Vent-Stiftung[3] gegründet.


Werke (Auswahl)


Baugebundene Kunst

Gemälde

Gemälde „Menschen am Strand“ (1975) 2,50 m × 5,50 m, von 1976 bis 1995 in der  Galerie im Palast der Republik, heute als Dauerleihgabe im Bestand des DHM
Gemälde „Menschen am Strand“ (1975) 2,50 m × 5,50 m, von 1976 bis 1995 in der Galerie im Palast der Republik, heute als Dauerleihgabe im Bestand des DHM

Mappen-Editionen



Ausstellungen (Auswahl)



Zitate


„Ich habe immer dann aufgehört zu malen, wenn ich gemerkt habe, [dass] durch mehr Dazutun das Bild zu genau, zu naturalistisch wird und damit seinen künstlerischen Sinn verliert.“

Hans Vent

„Für mich hat die rein abbildhafte Darstellung von Arbeitsvorgängen oder die Illustrierung von Geschichtlichem wenig Sinn. Dagegen hat das Seinsmäßige, das Elementare des Menschen immer eine Rolle gespielt.“

Hans Vent

„Häßlichkeit ist kein Programm für mich. Davon bin ich weit entfernt. Ich habe dagegen immer eine Vorstellung von Harmonie gehabt, der ich nachgehe.“

Hans Vent[5]

„Der Künstler weitet die schlichte Gegebenheit einer Strandszene zu einem poetischen Bild des Lebens aus. Sein Grundton ist Bejahung des Einklangs des Menschen mit der Natur durch Bekräftigung sinnlicher Schönheit. Ein duftiger, sensibler und dabei energischer Auftrag leuchtender Farben hält die große Fläche in lebendiger Bewegung. Doch ist das Ganze keine Idylle. Im Zentrum finden wir die stolze Schönheit und Fruchtbarkeit von Frauengestalten, deren leibliche Haltung die Form für geistige Einstellung ist. In ihrer Nachbarschaft existieren noch Menschen, die sich kleinbürgerlich in ihrer Strandburg einzukapseln scheinen. Im Spannungsbogen der Komposition ist die vom Licht umflossene Vision einer ‚dem Meer entsteigenden Venus‘ der kummergebeugten Gestalt einer Einsamen, Alternden konfrontiert. Das Bild ist ein großer Wurf.“

Peter H. Feist zum Bild Menschen am Strand im Palast der Republik[6]

Auszeichnungen



Literatur




Commons: Hans Vent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Künstler Hans Vent mit 83 Jahren gestorben. dpa-Meldung auf Süddeutsche Zeitung, 1. Februar 2018, abgerufen am 25. August 2020..
  2. Peter Michel: Ankunft in der Freiheit. Essays gegen den Werteverlust der Zeit, Berlin 2011, S. 175.
  3. Hans-Vent-Stiftung
  4. http://www.galerie-berliner-graphikpresse.de/berliner-graphikpresse/mappenwerke
  5. Angelika Förster: Hans Vent. S. 28 ff
  6. Peter H. Feist: Gemälde im Foyer. In: Neues Deutschland, 24. April 1976, S. 9.
  7. Kunstpreise der DDR 1979 wurden verliehen. In: Neues Deutschland, 18. Mai 1979, S. 5
Personendaten
NAME Vent, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 13. Februar 1934
GEBURTSORT Weimar
STERBEDATUM 31. Januar 2018
STERBEORT Berlin



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