Heinrich Drake (* 15. Februar 1903 in Ratsiek/Lippe-Detmold; † 26. Juli 1994 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.
Heinrich Drake 1969Heinrich Drake (rechts) erhält 1954 den DDR-NationalpreisesGrab von Heinrich Drake auf dem Friedhof Pankow IIIGedenktafel am Haus, Hochlandstraße 13, in Berlin-Rahnsdorf
Leben
Nach einer abgebrochenen Tischlerlehre absolvierte Drake 1918 bis 1921 eine Ausbildung zum Schuhmacher und arbeitete bis 1923 im Beruf. Von 1924 bis 1927 erlernte er das Holzschnitzerhandwerk in Detmold, anschließend studierte er von 1927 bis 1929 bei Karl Albiker an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden um danach als freischaffender Künstler bis 1940 zu arbeiten und bei Georg Kolbe parallel zu studieren.
1939 und 1940 beteiligte Drake sich mit zwei Tierplastiken an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München.[1][2]
1940 erhielt er ein Rom-Stipendium der Preußischen Akademie der Künste, an das sich ein Aufenthalt in Florenz anschloss. 1942 bis 1945 war er in Berlin kriegsdienstverpflichtet.
Nach dem Krieg arbeitete er als Zeichenlehrer an der Lilienthal-Oberschule in Berlin-Lichterfelde und war 1946 Gründungsmitglied der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er bis zur Emeritierung 1969 als Professor und Leiter der Abteilung Plastik wirkte. 1954 wurde ihm der Nationalpreis der DDR verliehen und im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Künste ernannt.[3]
1958 bis 1961 war er Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Deutschen Akademie der Künste. In den 1950er und 1960er Jahren unternahm Drake Bildungsreisen nach China, Vietnam und Georgien. Seit 1975 war er Mitglied der Sektionsleitung Plastik im Verband Bildender Künstler der DDR.
An seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Rahnsdorf, Hochlandstraße 13, erinnert eine Gedenktafel an ihn.
Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Pankow III.
Auszeichnungen
1954: Nationalpreis (DDR) III. Klasse für die plastischen Werke, vor allem seine Karl-Marx-Büste
1965: Nationalpreis II. Klasse, insbesondere für sein Heinrich-Zille-Denkmal
1968: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
1978 und 1989: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
1984: Goethepreis der Stadt Berlin
Werke (Auswahl)
Das frühe Werk von Drake umfasste Porträts in großen und derben ausdrucksvollen Formen (Fritz Cremer, Frauenportrait) und ab 1934 schuf er filigrane Akte und Tierplastiken. Nach 1945 befasste er sich mit Großplastik (Karl Marx-Büste), um ab den 1950er Jahren vielseitig zu gestalten. Der Landesverband Lippe zeigt einige seiner Werke zusammen mit Werken des Bildhauers Karl Ehlers in einer Dauerausstellung im Schloss Brake.
1929/30: Zebra, Silber, Detmold Landesmuseum
1930: Fritz Cremer, Bronzebüste
1930: Giraffe von 1930 und 1934/35: Shetlandpony; 1956 ausgeformt in Meißner Porzellan
1931: Frauenportrait, Bronze
1936: Jüngling, Bronze, in der Nationalgalerie Berlin
1936: Stier, Bronzeguss 1956, Standort Michael-Brückner-Straße 1/Ecke Sterndamm, Grünanlage vor dem S-Bahnhof Schöneweide[4]
1936/37: Zwei Fohlen, Bronzestatue, 1954 mindestens in zwei Exemplaren abgegossen: Aufstellung 1954–1956 im FEZ, An der Wuhlheide 197; Zweitguss 1956 im Tierpark Berlin[4]
1938: Jaguar, Bronzeguss in der Fa. Seiler und Siebert in Schöneiche bei Berlin[5], mehrere Nachgüsse
1938: Pony und Hochlandstier in Warnemünde, 1961 hier aufgestellt, der Ponyhengst wurde als Zweitguss hergestellt und befindet sich in Berlin-Johannisthal, Springbornstraße 250, auf dem Schulhof einer Grundschule[4]
1938: Hochllandstier: Zweitguss 1956, 1957 aufgestellt im Tierpark Berlin[4]
1949: Junge Frau, Bronze, Berlin (in der Schwimmhalle des Sportforums); Zweitguss in der Elbeschwimmhalle Magdeburg[6]
1953: Pantherkatze Granit, Berlin-Köpenick, im Luisenhain[4]
1954: Karl Marx-Büste, Granit, Berlin-Friedrichshain, am Strausberger Platz
1956: Prof. Wuken-ming, Bronze
1957: Jaguar (Zweitguss), 1958 aufgestellt im Amalienpark in Berlin-Pankow[5]
Drake, Heinrich. In: Ludger Alscher (Hrsg.): Lexikon der Kunst. Architektur, bildende Kunst, angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie. Band I, Das europäische Buch, Berlin 1984, ISBN 978-3-88436-107-8.
Kurzbiografie zu:Drake, Heinrich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band1. Ch.Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
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