Heinrich Karl Scholz (* 16. Oktober 1880 in Mildenau, Königreich Böhmen; † 12. Juni 1937 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer und Medailleur.
Denkmal für Walther von der Vogelweide in Duchcov, 1911Steingruppe beim Türkenritthof, 1927/28Relief am George-Washington-Hof, 1932
Leben
Scholz lernte zuallererst Porzellanbearbeitung und Modellieren an der Kunstgewerbeschule in Haindorf und an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Reichenberg. Danach studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Bildhauerklasse Hans Bitterlich und Edmund von Hellmer. In weiterer Folge trat er eine Studienreise nach Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland an.[1]
Während des Ersten Weltkriegs wurde er mit der Planung und Ausführung von 34 Kriegerfriedhöfen und Gedenkstätten in Galizien (Raum Tarnów-Gorlice) beauftragt. Nach Kriegsende lebte und arbeitete Scholz als freischaffender Bildhauer in Wien. Von dort aus arbeitete er jedoch auch an mehreren Großplastiken für seine Heimatregion. Neben der Großplastik schuf er auch mehrere kleine Statuetten und Medaillen, die als Porzellanfiguren oder Bronzeabgüsse noch Jahre nach seinem Ableben vervielfältigt wurden.[2] Viele davon signierte er mit Karl von Mildenau.
1920 wurde Schulz Mitglied des Wiener Künstlerhauses, 1936 dessen Vizepräsident. Im gleichen Jahr wurde ihm der Titel eines Professors verliehen.
Auszeichnungen
1907 Fügermedaille in Gold
1908 Gundel-Preis für Medailleure
1909/12 Kaiser Franz Joseph-Stipendium in Gold
1909 Königswarter-Preis für die Allgemeine Bildhauerschule
1910 Preleuthner-Preis
1920 Dumba-Preis
1925 Großer Kunstpreis der Stadt Wien
Museale Rezeption
Das Wiener Kunsthistorische Museum verwahrt Kleinplastiken und Medaillen von Scholz. Im Heeresgeschichtlichen Museum befinden sich sechs Medaillen von seiner Hand, welche er in den Jahren 1922 bis 1937 angefertigt hatte, darüber hinaus verwahrt das Museum neun weitere Werke (Reliefplaketten, Gedenktafeln und Statuetten).[1]
Werke (Auszug)
Denkmal Walther von der Vogelweide, Dux, Tschechien
Plastiken am Portal der Spinnereischule, Reichenberg, Tschechien
Büste General Eduard Graf Clam-Gallas, Ahnensaal Schloss Frýdlant, Tschechien
Bronzemedaille und Entwurf zum Kriegerdenkmal der Wiener Kapuzinerkirche, gewidmet dem k.u.k. böhmischen Ulanen-Regiment „Alexander II. Kaiser von Rußland“ Nr. 11, Sheperd-Gallery, New York
Reiterstandbild, Karlskirche, Wien
Reliefplakette Wettbewerbspreis des Österreichischen Bundesheeres, 1922, Eisenguss, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Gedenktafel/Relief Für die Verstorbenen des k.u.k. galizischen Infanterie Regiments "Freiherr von Georgi" Nr. 15, 1934, Bronze, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Reiterstatuette Kavallerist, 1918, Bronze/grauer Marmor, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Statuette Skipatrouille, 1928, Bronze, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Steingruppe Türkenritt, 1927/28, Türkenritthof, Wien
Relief George Washington, 1932, George-Washington-Hof, Wien
Literatur
Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 151f.
Scholz, Heinrich Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S.246.
Heinrich Karl Scholz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S.127.
Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 151f.
Heinrich Karl Scholz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S.127.
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