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Johann Hermann Kretzschmer (* 28. Oktober 1811 in Anklam; † 5. Februar 1890 in Berlin) war ein Maler und Radierer. Kunstgeschichtlich zählt er zur Düsseldorfer Malerschule. In den 1840er Jahren wurde er durch orientalistische Genrestücke und Bildnisse bekannt.

Hermann Kretzschmer
Hermann Kretzschmer

Leben


Kretzschmer kam 1829 nach Berlin, wo ihn Wilhelm Wach unterrichtete. Von 1831 bis 1837 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Wilhelm von Schadow. Erste größere Werke waren Märchenbilder, die in Anlehnung an Theodor Hildebrandt und Eduard Steinbrück entstanden.

Auf Anregung seines Freundes Ferdinand Freiligrath[1] unternahm er eine ausgedehnte Studienreise in den Mittelmeerraum und den Vorderen Orient: 1838 ging er zunächst nach Rom und besuchte 1840 und 1841 Sizilien, Griechenland, Ägypten und Konstantinopel. Seine Reisen finanzierte er teilweise mit Porträts von Würdenträgern. Aufmerksamkeit erregte er mit den Porträts des osmanischen Gouverneurs von Ägypten Muhammad Ali Pascha und des osmanischen Sultans Abdülmecid I. Zuvor hatte es wegen des Bilderverbots im Islam keine Gemälde dieser Herrscher gegeben.

1842 kehrte er nach Düsseldorf zurück, siedelte aber 1845 nach Berlin über. Auf der Basis seiner aus dem Orient mitgebrachten Skizzen, Sammelstücke und Erfahrungen schuf er in den 1840er und 1850er Jahren weitere Bilder des „ethnischen Genres“ und wurde teilweise als „erster Berliner Orientmaler“ bezeichnet.[2] Bald wandte er sich jedoch wieder anderen Themen der Genremalerei zu. 1856 wurde er zum Titularprofessor ernannt.

Kretzschmer war ein Jugendfreund des Komponisten Otto Nicolai.[3] Befreundet war er ferner mit dem Dichter Emanuel Geibel, der ihm ein Sonett widmete.[4][5]

Hermann Kretzschmer starb 1890 im Alter von 78 Jahren in Berlin und wurde auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten.[6]


Werke


Die Kinderwiege (1875)
Die Kinderwiege (1875)
Die Landung des Großen Kurfürsten 1678 (um 1862)
Die Landung des Großen Kurfürsten 1678 (um 1862)

Er schuf ferner Radierungen:


Illustrationen (Auswahl)


Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:


Literatur




Commons: Johann Hermann Kretzschmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Rolf Thomas Senn: In Arkadien. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Eine biographische Landvermessung. Lukas Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86732-163-1, S. 247 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Karin Rhein: Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Entwicklung und Charakteristika. Tenea, 2003, ISBN 3-86504-035-7, S. 65 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Hermann Mendel: Otto Nicolai: eine Biographie. Mendel, Berlin 1866, S. 46 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  4. Karl Goedeke: Emanuel Geibel. 1. Theil, Band 1. Cotta, Stuttgart 1869, S. 162 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  5. An Hermann Kretzschmer, den Maler. In: Emanuel Geibel: Gedichte. 39. Auflage. Duncker, Berlin 1855, S. 145 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  6. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 754.
Personendaten
NAME Kretzschmer, Hermann
ALTERNATIVNAMEN Kretzschmer, Johann Hermann (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 28. Oktober 1811
GEBURTSORT Anklam, Pommern
STERBEDATUM 5. Februar 1890
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Hermann Kretzschmer

[ru] Кречмер, Иоганн Герман

Иоганн Герман Кречмер (нем. Johann Hermann Kretzschmer; 1811—1890) — немецкий художник.



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