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Isolde Maria Joham (* 28. Mai 1932 in Mürzzuschlag, Steiermark; † 9. Oktober 2022 in Lilienfeld, Niederösterreich[1]) war eine österreichische Malerin und Glaskünstlerin.

Isolde Maria Joham (Juni 2022)
Isolde Maria Joham (Juni 2022)

Leben


Isolde Maria Joham besuchte von 1948 bis 1950 die Modeschule Hetzendorf und studierte dann an der Akademie für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse von Eduard Bäumer. Von 1956 bis 1993 unterrichtete sie an der Akademie für angewandte Kunst, zunächst als Assistentin von Eduard Bäumer im Fach Glasmalerei, ab 1964 als Vertragslehrerin der Klasse für Glasmalerei, -konstruktion und -techniken. Ab 1972 lehrte sie dort als Professorin bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1993.[2] 2021 wurde Joham mit dem Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.[3] Anlässlich des 90. Geburtstages der Künstlerin zeigt die Landesgalerie Niederösterreich 2022 eine umfangreiche Werkschau.[4][5]

1968 heiratete sie den Bildhauer Gottfried Höllwarth. 1973 erwarb das Ehepaar eine Jugendstil-Villa im niederösterreichischen Hainfeld, wo es zuletzt lebte.


Werk


Das Werk Johams besteht aus zwei unterschiedlichen Werkblöcken: von 1956 bis 1980 arbeitete sie vorrangig mit dem Werkstoff Glas, nach 1980 widmete sie sich der realistischen Malerei.[6]


Glas- und Mosaikkunst


Ab Mitte der 1950er Jahre beschäftigte sich Joham intensiv mit dem Medium Glas. Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der Wiener Akademie erschloss sie sich immer wieder neue Dimensionen experimenteller Glaskunst. Sie entwarf Kirchenfenster und komplexe Bildprogramme für Glasfensterzyklen. 1962 schuf sie ein zehn Meter hohes Kirchenfenster im Auftrag der Heilig-Geist-Kirche im oberfränkischen Selb, ein monumentales Wandmosaik („Das himmlische Jerusalem“) aus rund 1,4 Millionen venezianischen Glassteinen für die Herz Jesu Kirche in Selb (1963–1966) und den Glasfensterzyklus in der Säulenhalle des Österreichischen Museums für angewandte Kunst (MAK) in Wien (1969–1970). Parallel zu ihren Auftragswerken entstanden frei geformte Glasobjekte, u. a. die mit Farbglaseinschmelzungen, wie etwa die Werkgruppe der „UFO“-Serie von 1976.


Malerei


Ab Mitte der 1970er Jahre wendet sich Isolde Maria Joham verstärkt der Malerei zu und begann an großen fotorealistischen Gemälden zu arbeiten. An der bloßen malerischen Reproduktion fotografischer Vorlagen ist ihr nicht gelegen, sie nutzte vielmehr die Möglichkeiten der fotorealistischen Malerei, um eigene Bildrealitäten zu erschaffen, in denen Weltraum und Lebensraum, Natur und Technik, Comics und Robotics aufeinanderprallen.

Von 1980 bis 1998 entstanden monumentale Gemälde zu den Themen Natur und Technik, in denen sich industrielle und natürliche Lebensräume gegenüberstehen. Rinderherden galoppieren über die New Yorker Brooklyn Bridge, Kraniche tummeln sich auf Müllhalden, oder Wildpferde bäumen sich vor einem Space-Shuttle auf.[7] Von 1998 bis 2015 beschäftigte sie sich mit Robotern und dem Verhältnis von Mensch und Maschine. Sie thematisiert damit eine Reihe von Zukunftsfragen, die sich aus der Robotisierung menschlicher Fähigkeiten für unsere Gesellschaft ergeben. Auf ihren zahlreichen Reisen nach Russland, Japan, China und Korea interessierte sie sich nicht nur für die traditionellen Kulturen und deren Symbole, sondern die Welt der Manga- und Comic-Kultur. Diese Einflüsse verarbeitete sie in ihren Bildwelten. Ihr Blick auf diese artifiziellen Wesen ist dabei durchaus ambivalent.


Preise und Auszeichnungen



Ausstellungen (Auswahl)



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)



Filme über Isolde Maria Joham



Literatur




Commons: Isolde Maria Joham – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. -: Künstlerin Isolde Maria Joham verstorben. In: orf.at. 13. Oktober 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022.
  2. Gedächtnis des Landes - Personen: Isolde Joham. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  3. auf ots.at vom 5. November 2021 Gerda Ridler gratuliert Isolde Maria Joham zum Kulturpreis 2021; abgerufen am 6. Juni 2022
  4. auf parnass.at vom 27. Mai 2022: Landesgalerie Niederösterreich ISOLDE MARIA JOHAM; abgerufen am 6. Juni 2022
  5. auf wienerzeitung.at vom 27. April 2022: Träume von künstlichen Welten; abgerufen am 6. Juni 2022
  6. noe ORF at/Agenturen red: Künstlerin Isolde Maria Joham wird 90. 28. Mai 2022, abgerufen am 29. Mai 2022.
  7. Cape Canaveral. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  8. auf noel.gv.at K'21 - Kulturpreise des Landes Niederösterreich; abgerufen am 6. Juni 2022
  9. Isolde Maria Joham. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  10. auf derstandard.at vom 2. April 2022: Eine Frau fürs Große: Späte Gerechtigkeit für Isolde Maria Johams Werk; abgerufen am 6. Juni 2022
Personendaten
NAME Joham, Isolde Maria
KURZBESCHREIBUNG österreichische Malerin und Glaskünstlerin
GEBURTSDATUM 28. Mai 1932
GEBURTSORT Mürzzuschlag
STERBEDATUM 9. Oktober 2022
STERBEORT Lilienfeld



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