Julie Wilhelmine Hagen-Schwarz (* 15.Oktoberjul. / 27.Oktober1824greg. auf dem Gut Klein-Wrangelshof (Väike-Prangli), bei Tartu, Estland; †7.Oktoberjul. / 20.Oktober1902greg. in Tartu) war eine baltendeutsche Malerin.
Julie Hagen-Schwarz. Selbstporträt mit Strohhut (vor 1870)Julie Hagen-Schwarz im Alter
Leben und Werk
Den ersten Unterricht erhielt sie von ihrem Vater, dem Maler August Matthias Hagen (1794–1878). Ihre weitere Ausbildung erfolgte seit 1846 in Dresden bei Friedrich Gonne, was ihr durch ein Stipendium des Dorpater Bildhauers Franz Karl von Villebois möglich wurde.
Durch ein auf drei Jahre bemessenes Reisestipendium des Zaren Nikolaus I. wurde es ihr ermöglicht, von 1851 bis 1854 nach Rom zu gehen, wo sie sich bei dem durch seine Lichteffekte bekannten August Riedel weiter ausbildete und unter anderem ein Genrebild mit dem Titel Eine Frau, am brennenden Kamin ihren Schmuck betrachtend, malte.
Im Jahr 1855 nach Livland zurückgekehrt, vermählte sie sich dort mit dem Astronomen Ludwig Schwarz, dem späteren Direktor der Dorpater Sternwarte. Diesen begleitete sie auf einer dreijährigen Forschungsreise nach Ost-Sibirien. Sie lebte in Tartu, wo sie besonders als Porträtmalerin tätig war. 1858 wurde sie zum Mitglied der Petersburger Kunstakademie ernannt.
Sie war besonders für ihre in der Frühzeit entstandenen Blumenbilder und ihre späteren Porträts zahlreicher baltischer Persönlichkeiten bekannt, z. B. von Karl Ernst von Baer oder Christian Heinrich Pander, malte aber auch Genre und Landschaftsgemälde sowie Sakrales.
Werke (Auswahl)
Porträts
Ein italienisches Mädchen auf ihrem Weg nach Rom (ca.1850)
Porträt eines Italieners (Aquarell, 1850er)
Damenporträt (1863)
Porträt ihres Ehemanns (1870)
Porträt eines jungen Mädchens (1872) Mädchen mit Licht
Porträt eines Mädchens (1887)
Porträt von Hugo Kapp (1888)
Landschaften
Italienische Landschaft mit Esel (zwischen 1851 und 1854)
Grotte in Rom (zwischen 1851 und 1854)
Italienische Landschaft (1867)
Blauberg in der Nähe von Wolmar (1868)
Landschaft mit einem Reisenden
Steinerne Landschaft (1870er–1880er)
Strand von Käsmu (1889–1890)
Literatur
Hagen-Schwarz, Julie Wilhelmine. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S.465 (Textarchiv– Internet Archive).
Hagen-Schwarz, Julie Wilhelmine. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band4: Gies–Hessel. Saur, München [u.a.] 1999, ISBN 3-598-23170-9, S.322 (books.google.de– Eingeschränkte Ansicht).
Hagen-Schwarz, […] Julie Wilhelmine. In: A. Aarna (Hrsg.): Eesti Nõukogude Entsüklopeedia. Band2: E–Herm. Kirjastus Valgus, Tallinn 1970, S.492 (estnisch, books.google.de– Eingeschränkte Ansicht).
Christin Conrad: Kunststudium und Weltgeschehen. Die Briefe der Malerin Julie Hagen aus München 1847–1851. Böhlau, Köln 2020 (Quellen zur deutschen Kunstgeschichte vom Klassizismus bis zur Gegenwart; 8), ISBN 978-3-412-51972-8.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4.Auflage von 1888 bis 1890.
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