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Julius Amatus Roeting (* 13. September 1822 in Dresden; † 21. Mai 1896 in Düsseldorf) war ein deutscher Historien- und Porträtmaler.

Julius Roeting, Gemälde von Carl Friedrich Lessing
Julius Roeting, Gemälde von Carl Friedrich Lessing

Leben


Schon als Kind zeigte Roeting großes Zeichentalent und half mit zwölf Jahren an einer Darstellung eines Löwen für einen Theatervorhang. Er studierte an der Dresdner Kunstakademie bei Eduard Bendemann und siedelte am Ende der 1850er Jahre nach Düsseldorf über, wo er seine Ausbildung fortsetzte. Nach Theodor Hildebrandts Pensionierung übernahm er die technische Malklasse der Düsseldorfer Kunstakademie. Er leitete die Klasse für figürliches Malen. Er selbst fertigte einige große Historienbilder, so beispielsweise 1851 einen „Columbus vor dem Collegium in Salamanca“ oder 1866 von der „Grablegung Christi“.[1] 1854 malte Roeting in Krefeld das Porträt des Peter de Greiff und lernte dort seine spätere Frau Maria Werner kennen. Am 1. September 1854 fand die Hochzeit in aller Stille statt, da de Greiff am Tage vorher einen Schlaganfall erlitten hatte. 1855 hielt Roeting sich für kurze Zeit gemeinsam mit dem Maler Ludwig Knaus in Paris auf, dessen Porträt er dort malte. Noch im gleichen Jahr verlieh ihm König Maximilian II. Joseph von Bayern das Ritterkreuz 2. Klasse des Ordens vom Heiligen Michael. 1856 ging er nach London, um dort ein Porträt des Lord Fartly zu malen. Er sollte auch den Lordkanzler malen, hatte aber zu großes Heimweh und reiste ab. Er verlegte sich bald gänzlich auf die Porträtmalerei und schuf eine große Anzahl von Bildnissen. Sein Porträt von Ernst Moritz Arndt wurde vielfach reproduziert.

1866 wurde Roeting mit der großen Goldenen Medaille für Kunst ausgezeichnet. 1868 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Karl Ferdinand Sohn zum Professor ernannt. 1878 beantragte das Kuratorium der Akademie, dass Professor Roeting im neuen Gebäude der Kunstakademie für seine Malklasse ein Atelier erhielte.[2]

Roeting starb am 21. oder am 22.[3] Mai 1896 nach viertägiger Krankheit an einer Lungenentzündung. Zu diesem Zeitpunkt standen fünf angefangene, fast fertige Porträts in seinem Atelier, welches sich in seinem Haus in der Klosterstraße Nr. 25 befand.[4]

Roeting war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und Wiener Kunstakademie sowie des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten. In Dresden war er Mitglied der Freimaurerloge Zum goldenen Apfel. Er war der Schwiegervater des Düsseldorfer Malers Max Volkhart sowie Großvater der Bildhauerin und Wachsbossiererin Claire Volkhart und des Konstrukteurs und Rennfahrers Kurt C. Volkhart. Sohn Ernst Roeting wurde Architekt und betätigte sich auch als Bildhauer.


Werk


Von seinen Historienbildern, die sich durch ein kräftiges und gesättigtes Kolorit und einfache, breite Behandlung auszeichnen, sind hervorzuheben:

Bedeutenderes leistete Roeting in Bildnissen, namentlich in männlichen, die durch überraschende Ähnlichkeit, lebenswahre Auffassung und leuchtende Farbe allgemeine Anerkennung gefunden haben. Zu den besten seiner vielen Porträts gehören die von Emanuel Leutze (1847), Wilhelm von Schadow und Carl Friedrich Lessing (1852, Alte Kunsthalle zu Düsseldorf) und Ernst Moritz Arndt (1859).

Gattin des Künstlers (Maria Roeting, geb. Werner, als Braut), 1855
Gattin des Künstlers (Maria Roeting, geb. Werner, als Braut), 1855
Max Volkhart, 1881
Max Volkhart, 1881
Ernst Roeting (Bruder des Malers), 1855
Ernst Roeting (Bruder des Malers), 1855
Pastor Kohlbrügge (1853)
Pastor Kohlbrügge (1853)

Schüler (Auswahl)



Literatur




Commons: Julius Roeting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Adolf Rosenberg: Geschichte der modernen Kunst. Grunow, Leipzig 1889, S. 392–393 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Düsseldorf, 28. October 1878, in Verzeichnungseinheit Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, Regierung Düsseldorf Präsidialbüro BR 0004, Nr. 1603, Neubau der Kunstakademie
  3. Nekrologe. In: Kunstchronik. Neue Folge, 7. Jahrgang, Nr. 27. E. A. Seemann, Leipzig 28. Mai 1896, Sp. 434 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Roeting, Julius, Prof., Klosterstraße 25, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1896, S. 754 uni-duesseldorf.de
  5. Porträtgemälde Emanuel Leutze, Öl auf Leinwand, 1850, im Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
  6. Julius Amatus Roeting. Abgerufen am 11. Juni 2020 (niederländisch).
Personendaten
NAME Roeting, Julius
ALTERNATIVNAMEN Roeting, Julius Amatus (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 13. September 1822
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 21. Mai 1896
STERBEORT Düsseldorf

На других языках


- [de] Julius Roeting

[en] Julius Roeting

Julius Amatus Roeting (13 September 1822, in Dresden – 21 May 1896, in Düsseldorf) was a German painter.

[fr] Julius Roeting

Julius Amatus Roeting (né le 13 septembre 1822 à Dresde, mort le 21 mai 1896 à Düsseldorf) est un peintre saxon.



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