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Carl Maria Seyppel, auch Karl Maria Seyppel, (* 28. Juli 1847 in Düsseldorf; † 20. November 1913 ebenda) war ein deutscher Genre- und Bildnismaler, Karikaturist und Schriftsteller.

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Leben


Der Sohn von Friedrich Wilhelm Seyppel, eines Beamten der Düsseldorfer Städtischen Leihanstalt, und seiner Ehefrau Josefina Dorothea, geborene Tasse[1] trat bereits mit 14 Jahren – durch Vermittlung von Hermann Wislicenus – in die Elementarklasse der Düsseldorfer Kunstakademie ein. Seine Lehrer waren hier Andreas Müller in der Elementarklasse und im Fach Kunstgeschichte, Carl Müller im Antikensaal sowie Rudolf Wiegmann in der Bauklasse. Im November 1866 wechselte er in die Kompositionsklasse unter Karl Ferdinand Sohn. Das 1867 in der Meisterklasse entstandene Bild „Junger Italiener“ gilt als das erste von Seyppel selbständig gemalte Werk.[2] Ebenfalls noch während der Studienzeit entstand 1868 „Der glückliche Fund“.[3] Nach Sohns Tod setzte Seyppel sein Studium bei Julius Roeting und Eduard Bendemann fort. Die Auseinandersetzung mit der älteren niederländischen Malerei verschaffte ihm neben einer gründlichen Technik auch ein feines Tonempfinden. Nur kurze Zeit arbeitete er 1870 im Atelier von Ludwig Knaus. Nach kurzem Einsatz während des deutsch-französischen Kriegs 1870/71 als Krankenpfleger in Lazaretten bei Trier und Metz unternahm er Studienreisen an Rhein und Mosel, nach Westfalen und Oberbayern, in den Schwarzwald sowie nach England und in die Niederlande. 1898 reiste er mit Heinrich Petersen-Angeln und Gustav Adolf Schweitzer nach Paris.[4][5]

Mit seinen Werken war Seyppel regelmäßig in Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Vom Kaiser-Friedrich-Museum in Magdeburg wurde 1887 das Gemälde „In zwei Zügen matt“ angekauft, das er daraufhin 1889 wiederholte. „Der Leierkastenmann“ (1880) gelangte in die Niedersächsische Landesgalerie Hannover; den „Rosenkranzverkäufer“ erwarb das Städtische Museum in Bonn.

Seyppel war zeitlebens in Düsseldorf tätig und war dort 1873 bis 1913 Mitglied und 1898 Präsident des Künstlervereins Malkasten (KVM) sowie Mitglied der akademischen Künstlervereinigung „Orient“. Auch im Vorstand des Düsseldorfer Geschichtsvereins war er engagiert.[6] Seyppel malte Landschaften – u. a. „Straße an der Mosel“(1870), „Mühle am Niederrhein“ (1872), „Windmühle bei Zons“ (1870) – und Bildnisse, insbesondere die von Düsseldorfer Malerkollegen, bevorzugt jedoch humoristische Szenen aus dem Volksleben. Für ein Restaurant schuf er das Wandbild „Die Wolfsschlucht“. Bekannt wurden auch seine auf „Mumienpapier“ gedruckten „altägyptischen“ Humoresken – eine Vorform der „Comics“ – die ab 1882 entstanden. In dieser Zeit stand er mit dem Ägyptologen und Schriftsteller Georg Ebers in Briefkontakt.[7] Mit Texten und/oder Illustrationen beteiligt war er weiterhin an „Vom Storchennest bis zur Schule“ (Kinderbuch, 1881), „Kneipepistel § 11“ (1881), „Mein Buch“ (1884), „Carmen Silva“ (Gedenkblätter der Königin von Rumänien), und „Deutsche Märchen für Jugend und Volk“ (1887). Für den KVM zeichnete er die Bildnisse seiner Malerkollegen, entwarf Theaterplakate für mehrere „Bummelstücke“ – in denen er auch selbst mitspielte – und verfasste humorvolle Gedichte.

1893 stellte Seyppel in der Düsseldorfer Kunsthandlung von Eduard Schulte sechs „Parodien auf eine vor kurzem erfolgte norwegische Ausstellung“ aus, darunter „Mitternachtsonne, davor ein Kopf, mit lichtdurchschienenen Ohren“, „Das gelobte Land“, „nach Krefeld“ und „nach Duisburg“.[8] Anlass war die Ausstellung von Werken des norwegischen Malers Edvard Munch, die nach dem Abbruch der Ausstellung in Berlin 1892 in Düsseldorf gezeigt worden war. Sie hatte eine Auseinandersetzung innerhalb der Künstlerschaft ausgelöst und schließlich zur Abspaltung der Freien Künstlervereinigung meist jüngerer Künstler vom KVM geführt. Seyppel teilte offenbar die konservativen Auffassung der älteren Generation.

Verheiratet war Seyppel mit Helene, geborene Brunstering. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Sein Bildnis für die Künstlergalerie des KVM schuf sein Sohn, der Düsseldorfer Maler Hans Seyppel.


Archivalien



Werke (Auswahl)


Werke (weitere und ergänzend zu den bei Boetticher genannten):

Literarisches:


Literatur


Karikatur (1878).



Commons: Carl Maria Seyppel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Carl Maria Seyppel – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Adreßbuch Düsseldorf 1847: „Friedrich Wilhelm Seyppel, Taxator der Leihanstalt, und Josefina Dorothea, Modehandlung: Alleestr. 429 ½“
  2. Ankauf für die Kölner Dombaulotterie; erwähnt in den Lebenserinnerungen (1922).
  3. Das geistige Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Enzyklopädie des deutschen Geisteslebens in biographischen Skizzen. Band 1: Die Bildenden Künstler. C.G. Röder, Leipzig, Berlin 1898, S. 652 f.: 1868 in der Malklasse von C. F. Sohn (jedoch ohne „Korrektur“) an der Düsseldorfer Akademie gemalt.
  4. Tageszeitung Rheinische Post. Jahrgang 66, Nr. 23 D-N, S. C5: Der „Wibbel“ gehört zur Familie.
  5. U. Schulte-Wülver: Petersen-Angeln. Maler der Nord- und Ostsee (1850–1906). Heide 1993.
  6. Zeitschrift für den Düsseldorfer Geschichtsverein. Nr. 1, 1882.
  7. Brief an Georg Ebers, Düsseldorf 1882, in: Kalliope-Verbund (online)
  8. Kunstchronik. Neue Folge 4, 25. Mai 1893, S. 426: Permanente Kunstausstellung Ed. Schulte, Düsseldorf.
  9. b.: Kunst-Ausstellung. X. in: Neue Preuß. Ztg. 245/19.10.1876): „Mehr beißend als ironisch ist die Satyre der Pendants“, Nr. 677–78, „Zwei Schneider“ von Seyppell in Düsseldorf. „Ein ganz verkommenes Subject von Schneider sitzt auf seinem Tisch und bringt mit widrigem Lachen und erhobenem Schnapsglas ein Hoch aus, wem? – besagt das hinter ihm an die Wand geheftete Plakat: ‚Socialdemokraten-Volksversammlung in der Centralhalle. Programm: 1) Auflösung der Ehe. 2) Abschaffung der Steuern und der stehenden Heere. 3) Gleichstellung des Capitals. 4) Vernichtung der Bourgeoisie. – Das Comitee.‘ Sein Pendant, der zu vernichtende Bourgeois, dagegen sitzt behaglich im bequemen Schlafrocke und – schneidet froh Coupons.“
  10. Auktion Lempertz, Köln, 15. Februar 1909, Nr. 174; Sammlung J. Bloos, Düsseldorf;
    Seyppel, Carl Maria. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/2, Bogen 33–67: Saal–Zwengauer. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1901, S. 744 (Textarchiv – Internet Archive). – Nr. 34: „Rumpelkammer im Kloster“
Personendaten
NAME Seyppel, Carl Maria
ALTERNATIVNAMEN Seyppel, Karl Maria
KURZBESCHREIBUNG Maler, Karikaturist, Schriftsteller
GEBURTSDATUM 28. Juli 1847
GEBURTSORT Düsseldorf
STERBEDATUM 20. November 1913
STERBEORT Düsseldorf

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- [de] Carl Maria Seyppel

[en] Carl Maria Seyppel

Carl Maria Seyppel, also Karl Maria Seyppel, (28 July 1847 – 20 November 1913) was a German genre and portrait painter, caricaturist, and writer, based in Düsseldorf.



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