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János Nádasdy (* 19. Juli 1939 in Szigetszentmiklós, Ungarn) ist ein bildender Künstler, der Grafiken, Objekte, Installationen und Aktionskunst schuf.

János Nádasdy (links) mit Hannovers ehemaligem Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg während der Vernissage der Retrospektive Niemandsland auf Schloss Landestrost im Juni 2014
János Nádasdy (links) mit Hannovers ehemaligem Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg während der Vernissage der Retrospektive Niemandsland auf Schloss Landestrost im Juni 2014
János Nádasdy im privaten Atelier vor einem Werk der Serie „Einmannbunker“
János Nádasdy im privaten Atelier vor einem Werk der Serie „Einmannbunker“

Nádasdy lebt und arbeitet in Hannover im Stadtteil List.[1]


Leben


János Nádasdy besuchte in Budapest das Fachgymnasium für Bildende Künste und Kunstgewerbe („Képzö- és Iparmüvészeti Szakközépiskola“, Török Pál Straße). Nach dem gescheiterten Ungarnaufstand 1956 emigrierte er über Wien nach Montevideo in Uruguay, wo er sein in Ungarn begonnenes Studium der Kunst fortsetzte in der Escuela Nacional de Bellas Artes. 1962 kehrte er nach Europa zurück. 1964 wurde er als politischer Flüchtling in der BRD nach der Genfer Konvention anerkannt. 1966 bis 1970 studierte Nádasdy freie Malerei und freie Grafik bei Herbert Ribitzki und Herbert Jaeckel in der Werkkunstschule Hannover. Von 1971 bis 1996 war er als Kunsterzieher am Hannover-Kolleg/Abendgymnasium Hannover tätig.

János Nádasdy 1970 in der Aktion „Wohnsperre“ während des ersten Altstadtfestes, (hier am Leibnizufer vor dem Niedersächsischen Landtag)
János Nádasdy 1970 in der Aktion „Wohnsperre“ während des ersten Altstadtfestes, (hier am Leibnizufer vor dem Niedersächsischen Landtag)
Denkmal für Kurt Schwitters und Karl Jakob Hirsch am Hohen Ufer; 1980, 1987 und 1990
Denkmal für Kurt Schwitters und Karl Jakob Hirsch am Hohen Ufer; 1980, 1987 und 1990
„… Gewidmet den Bürgern...“, 1991
„… Gewidmet den Bürgern...“, 1991
Infini solitude, Serigrafie auf Leinwand, 140 × 100 cm, 1993
Infini solitude, Serigrafie auf Leinwand, 140 × 100 cm, 1993
2001: Waldfrieden 2000 Nr. III auf dem Hof des Hannover-Kollegs/Abendgymnasiums in Döhren
2001: Waldfrieden 2000 Nr. III auf dem Hof des Hannover-Kollegs/Abendgymnasiums in Döhren

Bekannt wurde er 1970 mit seiner Straßenkunst-Aktion „Wohnsperre“ auf dem ersten Altstadtfest in Hannover.

Später machte Nádasdy in Hannover Gedächtnis-Entrümpelungen in der Leine in den Jahren 1977, 1980, 1987, 1990, die er in seinem Denkmal für Kurt Schwitters und Karl Jakob Hirsch am Hohen Ufer zwischen Marstallbrücke und Leineschloss verarbeitete.

Letztlich führten die Aktionen schon 1979 zur Benennung des Kurt-Schwitters-Platzes vor dem Sprengel Museum Hannover.[2]

János Nádasdy ist Mitglied


Werke


Falschfahrer, 2010 in der Gemeinschaftsausstellung Klanggärten – Kunst am Baum mit der Gruppe 7 am Vierthaler Teich, Hannover-Waldhausen
Falschfahrer, 2010 in der Gemeinschaftsausstellung Klanggärten – Kunst am Baum mit der Gruppe 7 am Vierthaler Teich, Hannover-Waldhausen
2012: Installation Regenwald in der Gemeinschaftsausstellung Wintergärten V – H2O in der Güntherstraße, Hannover-Waldhausen
2012: Installation Regenwald in der Gemeinschaftsausstellung Wintergärten V – H2O in der Güntherstraße, Hannover-Waldhausen

János Nádasdy wendet sich in seiner Arbeitsweise unterschiedlichen bildnerischen Techniken, Verfahren und Materialien zu. Stilfragen interessieren ihn nicht. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Aufmerksamkeit stehen inhaltlich die durch den Menschen verursachten Deformationen in der modernen Gesellschaft. Beispiele sind seine Müllkippenladschaften, Lithografien aus den 1970er Jahren, seine Bunker-Serien und Bitumen-Arbeiten


Grafische Werke


Der Künstler schuf in den 1970er Jahren großformatige Farbstiftzeichnungen zum Thema Umwelt, wie zum Beispiel Niemandsland (1973), Seestück (1974), Strategische Landschaft (1974), Seestück II (Untergang eines Öltankers, 1979), Dohle (1981), Sonnenuntergang (Autokino, 1980), Renovierung (1982). Parallel dazu begann er – nach einer Dänemarkreise, später in die Bretagne – Anfang der 1970er Jahre mit seinen Bunkerbildern, für die er eine eigene Siebdrucktechnik entwickelte. Seine Bildserien sind: Alle Revolutionäre sind Papiertiger / WC-Mappe mit 16 Radierungen (1969), Mauer (1980), Radierung, Verschollen – das Merzbild 1919 (1986–1989), Herz stark luxiert – Operation Herz / Bilder aus dem OP (Allgemeines Krankenhaus St. Georg in Hamburg, „Seriemonotypien“, eigenes Druckverfahren, 1996–1999), Mauerblumen – Berliner Ansichtskarten (1980–1989), Lenin in Erklärungsnot – Budapest 1956 (2002–2006).


Aktionen und Objekte in öffentlichen Raum (Auswahl)


Ein erstes großes Werk war die Aktion Wohnsperre anlässlich der Eröffnung des ersten Straßenkunstprogramms in Hannover 1971 (Altstadtfest (Hannover)). Später folgten Leine-Entrümpelungen für die Benennung des Kurt-Schwitters-Platzes vor dem Sprengel Museum Hannover mit dem Denkmal für Kurt Schwitters und Karl Jakob Hirsch in Hannover Am Hohen Ufer. Seine Großplastik Waldfrieden 2000 von 1990 vor der Stadthalle in Hannover wurde mutwillig zerstört und auf Veranlassung des damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen Gerhard Schröder vor dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst 1991 wieder aufgebaut. „Waldfrieden 2000 Nr.. III“ steht seit 1996 im Hof des Hannover-Kollegs/Abendgymnasium in Hannover-Döhren. Weitere Aktionen wie z. B. „Täter -Opfer“ (Memento 2001, 100 Meter langer roter Stoffband über die Leine) und „Klanggärten“ (Falschfahrer 2010, Auto im Baum) und „Regenwald“ 2012, in der Ausstellung Wintergärten V – H2O mit der Gruppe 7.

Bilder und Objekte mit Bitumen seit 1995: Die Schattenseite des Mondes, 1995, Krimi, 2002, Nachrichten, 2008, Luftaufnahme einer Landschaft, 2008. Seit 2009 Glasscherben-Bilder Ikonostas.


Ausstellungen (Auswahl)



Schriften (Auswahl)



Literatur (Auswahl)



Filme



Siehe auch




Commons: János Nádasdy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. N.N.: János Nádasdy (siehe Literatur)
  2. siehe auch: Ernst Nündel: Epilog: Ewig währt am längsten. In: Kurt und Beate Kusenberg (Hrsg.): Schwitters. Reihe rororo Bildmonographien. Rowohlt Taschenbuchverlag, Hamburg 1981, ISBN 3-499-50296-8, S. 128–132.
  3. Franz Betz (1. Vorstand): mitglieder auf der Seite bbk-hannover.de, zuletzt abgerufen am 7. November 2012
  4. Christian Grohn, Dagmar Brand: János Nádasdy (siehe Literatur)
  5. Ewald Gäßler, Jutta Moster-Hoos, Jürgen Weichardt: Ästhetische Alternativen. Internationale Grafik für das Horst-Janssen-Museum, Oldenburg. Schenkung Horst Janssen, Katalog aus Anlaß der Ausstellung im Stadtmuseum Oldenburg vom 4. Mai bis 12. Juni 2000. hrsg. von der Stadt Oldenburg, in der Reihe Veröffentlichungen des Stadtmuseums Oldenburg, Band 37. Isensee Verlag, Stadt Oldenburg 2000, ISBN 3-89598-682-8, S. 70.
Personendaten
NAME Nádasdy, János
KURZBESCHREIBUNG ungarisch-deutscher Grafiker, Objekt- und Aktionskünstler
GEBURTSDATUM 19. Juli 1939
GEBURTSORT Szigetszentmiklós



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