art.wikisort.org - KünstlerJürgen Weber (* 14. Januar 1928 in Münster; † 16. Juni 2007 am Pou d’es Lleó auf Ibiza[1]) war ein deutscher Bildhauer. Seine Werke sind dem Stil des Realismus verpflichtet.
Leben
Jürgen Weber lebte ab 1939 bis 1945 mit den Eltern in Königsberg, danach in Tübingen, wo er sein Abitur erlangte. Nach einer Lehre als Bronzegießer begann er ein Studium der Medizin sowie der Kunstgeschichte und Bildhauerei an der Kunstakademie Stuttgart (zusammen mit Ernst Steinacker). 1960 erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo Rom. Von 1961 bis 2000 war er über die Altersgrenze hinaus Professor an der TU Braunschweig auf dem Lehrstuhl für Elementares Formen im Fachbereich Architektur. Neben seiner Lehrtätigkeit schuf er u. a. eine Reihe bekannter Plastiken vor allem aus den Werkstoffen Bronze und Stein. Er führte viele Aufträge für öffentliche und kirchliche Bauten aus. Sein Werk ist der gegenständlichen Kunst verpflichtet.
Das Lehrmaterial aus den 1960er bis 1990er Jahren aus dem Nachlass befindet sich in der Sammlung für Architektur und Ingenieurbau der TU Braunschweig.[2]
Neben seinen Kunstwerken sorgte in den 1980er Jahren insbesondere seine Scheidung für bundesweites Aufsehen,[3] da er mit dem Wert seiner nicht verkauften, jedoch während seiner ersten Ehe entstandenen Skulpturen und Graphiken, nach dem Willen der West-Berliner Bank für die hinterlassenen Schulden der verstorbenen und längst von ihm geschiedenen Exfrau aufkommen sollte.
Werke (Auswahl)
- Portal Hauptkirche Sankt Jacobi, Hamburg
- Nordwestpforte, Stiftskirche, Stuttgart (1957)
- Missionspforte, Stiftskirche, Stuttgart (1958)
- Portal der Schlosskirche St. Michael (Pforzheim) (1959)
- Kreuzabnahme (Altargruppe), Kanzel, Taufschale und Osterleuchter der Versöhnungskirche (Wolfenbüttel) (1963–1964)
- Die Stadt, Bronzerelief, Stadthalle in Göttingen (1963/1964)[4]
- Krieg und Frieden und Amerika, John F. Kennedy Center for the Performing Arts, Washington, D.C. (1966–1971)
- Der erste Schritt, Klinikum der Stadt Wolfsburg in Wolfsburg (1967)
- Bronzeskulptur Die Geburt der Athene aus dem Haupte des Zeus (ca. 1970) in Göttingen, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie[5]
- Dionysos, Plastik, Braunschweig (1973)
- Ringerbrunnen, Braunschweig (1974)
- Die große Verweigerung, Skulptur, Braunschweig (1975)
- Portal des Ratssaales, Neues Rathaus, Göttingen[6]
- Bronzener Taufsteindeckel in der Erlöserkirche von Eichstätt (1977)
- Hans-Sachs-Brunnen, genannt das Ehekarussell, in Nürnberg (1977–1981)
- Narrenschiff, Hameln und Nürnberg
- Kruzifix, Bugenhagenkirche Braunschweig
- Lebensbaumkruzifix im Magdeburger Dom (1988–1989)
- Georgs-Brunnen, Burglengenfeld (1995)
- Turm der Arbeit, Salzgitter-Lebenstedt (1989–1995)
- Kruzifix der Friedenskirche in Arnum (1991)
- Brunnen mit Historiensäule, Koblenz (2000)
- 2000 Jahre Christentum, Braunschweig (2006)
- Kruzifix in der Dreieinigkeitskirche in Hamburg-St. Georg
Werksgalerie
Narrenschiff in Nürnberg, Bronzeplastik
Ringerbrunnen in Braunschweig
Die große Verweigerung in Braunschweig
Hl. Georg, Portalskulptur, Marktkirche Hannover
Stadtbrunnen in Burglengenfeld
2000 Jahre Christentum in Braunschweig
Nacktes Paar, Lithografie
Literatur
- Jürgen Weber: Das Narrenschiff. Kunst ohne Kompass. (Autobiographie). Universitas Verlag, München 1994, ISBN 3-8004-1311-6.
- Jürgen Weber: Gestalt, Bewegung, Farbe: Kunst und anschauliches Denken. Henschelverlag Kunst u. Gesellschaft, Berlin 1976.
- Jürgen Weber: Entmündigung der Künstler. Geschichte und Funktionsweisen der bürgerlichen Kunsteinrichtungen. PRV Köln 1987, ISBN 3-760-91166-8.
- Katalog der Universität Bayreuth: Der Bildhauer Jürgen Weber. Kunst im alten Schloss, 1978/1979.
- Jürgen Weber: Die Braunschweiger Säule „2000 Jahre Christentum“. Dt. Kunstverl. Berlin 2009.
- Jürgen Weber: Das Urteil des Auges Springer, Wien 2002.
- Jürgen Weber: Die "Moderne" seit Kriegsende – eine endlose Folge von Reanimierungsversuchen. TU, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Braunschweig 1998.
- Jürgen Weber: Das Ehekarussell und das Narrenschiff in Nürnberg. Edelmann, Nürnberg 1985.
- Jürgen Weber, Horst-Jörg Ludwig: Jürgen Weber: Plastik, Zeichnung, Graphik. Ausstellungskatalog, Akad. d. Künste d. DDR, Berlin 1986.
- Jürgen Weber: Pop-art: Happenings und neue Realisten. Unredigierte Manuskripte zur Kunst. [3 Vorlesungen]. Moos, München 1970.
- Jürgen Weber: Bronzebildwerke des Bildhauers und Erzgiessers. Lometsch, Kassel 1970.
- Jürgen Weber: Gottes armer Mensch: Kirchliche Kunst. Kaufmann, Lahr 1958.
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Jasper: Die menschliche Komödie in voller Wucht - Zum Tod des streitbaren Braunschweiger Bildhauers Jürgen Weber – Der Schöpfer der Christentumssäule , Braunschweiger Zeitung, Juni 2007 (Verweis).
- Jürgen Weber, auf gtas-braunschweig.de
- Der Spiegel: Satyr und Nymphe - Richter entscheiden demnächst, wann ein Ehemann auch noch für die Schulden seiner verstorbenen Ex-Frau einstehen muß. 24. März 1986 (Verweis).
- Die Stadt auf denkmale.goettingen.de, abgerufen am 12. November 2021
- Die Geburt der Athene aus dem Haupte des Zeus
- Neues Rathaus Göttingen, aufgerufen am 7. Februar 2021
На других языках
- [de] Jürgen Weber (Bildhauer)
[fr] Jürgen Weber (sculpteur)
Jürgen Weber (né le 14 janvier 1928 à Münster, mort le 16 juin 2007 à Pou d’es Lleó, Ibiza) est un sculpteur allemand.
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