Karl-Heinz Adler (* 20. Juni 1927 in Remtengrün; † 4. November 2018 in Dresden) war ein deutscher Maler, Grafiker und Konzeptkünstler.
Karl-Heinz Adler (2015)
Biographie
Karl-Heinz Adler wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Von 1941 bis 1944 erlernte er den Beruf des Musterzeichners und begann ein Studium an der Staatlichen Meisterschule für Textilindustrie zu Plauen als Schüler von Walther Löbering. Von 1947 bis 1953 studierte er an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin (West) bei Arthur Degner und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Rudolph und Hans Grundig. In Dresden erlangte er 1953 das Diplom und wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
Zwei Jahre später begann Adler an der TH Dresden mit der Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Architektur und Skulptur am Bau. 1957 konnte er das südfranzösische Keramikzentrum Vallauris und Pablo Picasso besuchen. 1957 und 1958 schuf er erste konstruktiv-gestalthafte Collagegruppen, basierend auf dem Prinzip der Schichtung serieller geometrischer Elemente, wie Quadrate, Dreiecke, Halb- und Viertelkreise. Seit 1960 war er Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Kunst am Bau in Dresden.[1] Von 1961 bis 1966 war Adler als Künstlerischer Leiter für Bildende Kunst am Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig tätig.
Ab 1968 entwickelte er zusammen mit Friedrich Kracht das Betonformsteinsystem sowie serielle Systeme für Fassaden, Brunnen und Spielplätze. Diese wurden ab 1970 industriell gefertigt. Eine ihm 1979 angebotene Gastdozentur an der Kunstakademie Düsseldorf wurde von den DDR-Behörden untersagt. 1982 hatte Adler seine erste Einzelausstellung in der Galerie Mitte in Dresden. 1984 stellte er in der Kunsthalle Malmö aus. Von 1988 bis 1995 hatte er eine Gastprofessur an der Kunstakademie Düsseldorf inne.
Durch seine Ehefrau, die Kunstwissenschaftlerin Ingrid Adler,[2] die sich für die konkreten Künstler der DDR mit Vorträgen, Veröffentlichungen und Ausstellungen im In- und Ausland einsetzte, kam zwischen den Dresdner konkreten Künstlern Manfred Luther (1925–2004) und Wilhelm Müller (1928–1999)[3] eine enge freundschaftliche Beziehung zustande, die sich u. a. in gemeinsamen Ausstellungen manifestierte.
Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes (DKB) nahm Adler an den DKB-Jahresausstellungen 1992 und 1993 teil.[4] Adler starb am 4. November 2018 im Alter von 91 Jahren in Dresden.[5] Sein Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof.
Adler war in erster Ehe mit Maria-Adler-Krafft verheiratet. Ihre 1953 geborene Tochter Leonora Adler ist Grafikerin.
Werke (Auswahl)
1968–74: Wandgestaltung (gemeinsam mit Friedrich Kracht), Betonformstein, Gebäude der Robotron-Elektronik-Verwaltung, Dresden
Karl-Heinz Adler. Malerei, Objekte, Zeichnungen. Ausstellungen 15. Mai – 15. Juni 1997, Museum Folkwang Essen; 22. Mai – 22. Juni 1997, Galerie Neher, Essen; 27. Juni – 10. August 1997, Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden. Katalog mit Texten von Eugen Gomringer, Margit Weinberg Staber und Marion Agthe. Düsseldorf 1997.
Bozena Kowalska: Karl-Heinz Adler. Auf der Suche nach Ordnung und Raum. Galerie Barthel + Tetzner. Philo & Philo Fine Arts, Berlin 2004, ISBN 3-86572-518-X.
Ingrid Mössinger, Sabine Tauscher: Karl-Heinz Adler. Werke 1942–2010. Wilhelm Fink, Paderborn 2012, ISBN 978-3-7705-5453-9.
Antje Kirsch, Sylvia Lemke: Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau Dresden 1958–1990. Katalog zur Ausstellung 2011. Freie Akademie Kunst+Bau, Dresden 2013.
Ingrid Adler: Konstruktiv-konkrete Kunst in der DDR (=Die Kunst des Individuellen Realismus. Bd.1). Berlin 2016, ISBN 978-3-942106-44-3.
Claudia Tittel, Sabine Tauscher (Hrsg.): Karl-Heinz Adler – Zeitschichten: Werke 1957–2017. Xenomoi, Berlin 2017, ISBN 978-3-942106-52-8.
Gerd Harry Lybke (Hrsg.): Karl-Heinz Adler – System in der Kunst. Kunst im System. Spector Books, Leipzig 2021, 2. erweiterte Auflage, ISBN 978-3-95905-542-0.
Einzelnachweise
Karl-Heinz Adler.In:Projekt Kunst am Bau DDR.12.März 2018,abgerufen am 5.November 2018.
Ingrid Adler.In:Stadtwiki Dresden.12.Juni 2018,abgerufen am 5.November 2018.
Wilhelm Müller.In:Stadtwiki Dresden.3.Januar 2018,abgerufen am 5.November 2018.
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