Das Quadrat ist ein Museumszentrum im Stadtgarten von Bottrop, das zuerst als Heimatmuseum und wenig später mit der Sammlung des in Bottrop geborenen Künstlers Josef Albers erweitert und in seiner heutigen Form als „Josef Albers Museum Quadrat“ am 25.Juni 1983 eröffnet wurde.
Bottrop, Museum Quadrat, im Mai 2005
Bottrop, Museum Quadrat, seitlich
Geschichte
Architekt des Quadrats ist der Bottroper Stadtbaumeister und ehemalige leitende Baudirektor Bernhard Küppers. Von Anfang an war das Museum als Quadrat konzipiert und somit als Hommage an den Bauhauslehrer und bildenden Künstler Josef Albers gedacht, der sich u.a. intensiv mit der Wahrnehmung von Farben auf der Grundlage von Quadraten beschäftigt hatte. Es wurde am 4.September 1976 als Heimatmuseum eröffnet und enthielt zu dieser Zeit auch einige Bilder und Grafiken von Josef Albers, der 1970 Ehrenbürger der Stadt geworden war.[1] Noch vor der Eröffnung des Museums verstarb Josef Albers im März 1976 in Amerika. Seine Ehefrau Anni übergab 1979 dem Museum über 300 Werke (85 Gemälde, 250 Grafiken) als Schenkung, so dass bald die Erweiterung des Museums beschlossen wurde. So entstand die heutige Form der quadratisch streng gegliederten Kunsträume aus Glas und Stahl, die sich in die Natur des Stadtgartens harmonisch und zugleich kontrastreich einfügen und von Metall-Plastiken „umrahmt“ werden.
Der Name Quadrat lässt sich erstens auf Albers’ berühmteste Bilderserie Hommage to the Square beziehen, zweitens auf den Grundriss der Gebäude und drittens auf die vier Einzelmuseen, aus denen das Gesamtmuseum besteht: Neben dem Josef-Albers-Museum sind dies das Museum für Ur- und Ortsgeschichte, in dem prähistorische Funde gezeigt werden, sowie die Studio-Galerie und die Moderne Galerie, in denen regelmäßig Wechselausstellungen internationaler Künstler stattfinden, sowie ein Medienzentrum für Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen.
Im Rahmen eines Festaktes wurde am 18. Oktober 2022 mit der Josef-Albers-Galerie ein großzügiger Erweiterungsbau eröffnet.[2][3] Der neue Gebäudeteil entstand nach Plänen des Büros Gigon Guyer Architekten, Zürich, und ist durch eine Brücke an das Josef-Albers-Museum angeschlossen.[4]
Parkansicht
Parkexponate
Übergang zum neuen Teil
Mammut in der Eiszeithalle
Josef-Albers-Museum
Die Dauerausstellung im „hinteren Quadrat“, erreichbar über eine Brücke aus Metall und Glas, ist die weltweit größte Sammlung von Werken des Bottroper Ehrenbürgers und Sohnes der Stadt, Josef Albers. Sie umfasst eine bedeutende Sammlung von Werken des Bauhauskünstlers, von den frühen expressionistischen Werken, Selbstporträts, Landschaftsdarstellungen, Glasarbeiten, Resopalgravuren bis zu den „Huldigungen an das Quadrat“, in denen er sich mit dem Phänomen der Farbe auseinandergesetzt hat. 2013 wurden dank Stiftungsgeldern, dem Land Nordrhein-Westfalen und Privatspenden sieben Gemälde von Josef Albers angekauft, die durch seine Reisen nach Mexiko inspiriert sind. 2015 erwarb das Museum mit Fördermitteln 27 seiner Fotomontagen aus den 1930er bis 1950er Jahren.[5]
Ur- und Ortsgeschichte
Der ältere Teil des „Quadrates“, eine denkmalgeschützte alte Villa, beherbergt Sammlungen zur Natur- und Siedlungsgeschichte der Region, zur Ortsgeschichte (Heimatmuseum), eine bergbaubezogene Mineraliensammlung und die Eiszeithalle. Diese Sammlung mit Exponaten seltener eiszeitlicher Tiere und einer Sammlung von Werkzeugen aus der Zeit des Neandertalers gehört zu den bedeutendsten in Europa.[6] Im Mittelpunkt steht ein Skelett eines Mammuts. Viele der Exponate wurden bei Bauarbeiten während der industriellen Besiedlung des Ruhrgebietes gefunden, beispielsweise beim Bau von Straßen, Talsperren, Kanälen oder Schachtanlagen.
Von 2011 bis 2013 wurde dieser Museumsbereich für insgesamt 500.000 Euro aus städtischen Mitteln und Geldern des KonjunkturpaketesII grundsaniert, darin eingeschlossen Mittel der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege in Höhe von 125.000 Euro. Durch eine Spende der RAG-Stiftung in Höhe von 150.000 Euro konnte ab 2013 der zweite Bauabschnitt zur Renovierung des Museums realisiert werden, die die inhaltliche Ausgestaltung der Innenräume umfasst.[7]
Die Naturgeschichte und damit die erdgeschichtliche Entwicklung von der Karbonzeit bis zur nachindustriellen Morphologie der Gegenwart wird dann auf rund 200 Quadratmetern im Erdgeschoss der Villa präsentiert. Das Obergeschoss widmet sich der historischen Stadtentwicklung von der Ur- und Frühgeschichte (Schwerpunkt das Urnengräberfeld am Westring) über das Mittelalter mit bedeutenden Herrensitzen bis zur Industrialisierung und der modernen Stadtgeschichte.[8]
Galerie der Moderne
Zu dem Schwerpunktprogramm des Museums gehört die Präsentation von konstruktiv-konkreter Kunst. Mit Ausstellungen von Max Bill, Richard Paul Lohse oder Günther Uecker hat sich die Moderne Galerie einen Namen gemacht. In regelmäßigen Abständen werden auch Klassiker der Moderne vorgestellt, so wurden Werke von Pablo Picasso, Paul Klee, Marc Chagall, Oskar Kokoschka und Emil Nolde gezeigt, ebenso künstlerische Fotografie. Einmal im Jahr findet auch eine Ausstellung mit Werken von Bottroper Künstlern statt.
Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) wählte im November 2006 das Josef Albers Museum Quadrat zum „Museum des Jahres 2006“. Die Jury würdigte das Haus für das „intelligente und von modischen Tendenzen des Kunstmarktes unabhängige, seit über 30 Jahren konsequent verfolgte Ausstellungs- und Sammlungsprogramm“.
Außergewöhnlich sind die Kombination von Heimatmuseum und moderner Kunst sowie der kostenfreie Eintritt zu den Dauerausstellungen.
Leitung
Gründungsdirektor war Ulrich Schumacher, Sohn des informellen Malers Emil Schumacher. Ihm folgte ab 1. März 2003 der Detmolder Heinz Liesbrock, der das Museum bis zu seinem Ruhestand leitete.[11]
Zum 1. Oktober 2022 übernahm Linda Walther die Leitung des Quadrats.[12]
Literatur
Arno Heinrich, Thomas Schulte im Walde: Quadrat Bottrop Museum für Ur- und Ortsgeschichte. 1980, ISBN 3-922541-05-4.
Hartmut Polenz: Die Archäologischen Sammlungen und Museen im Ruhrgebiet. In: Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, ISSN1436-7661, Jg. 2002, Heft 2, S. 9–16, hier S. 11–12.
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