Mathias Schmid (* 14. November 1835 in See im Paznauner Tal; † 22. Januar 1923 in München) war ein österreichischer Maler.
Bildnis Mathias Schmid Beilage zum Darmstädter Tagblatt, Nr. 6/1891
Leben
Mathias Schmid: Bauernmädchen an einem Köhlerofen
Mathias Schmid kam 1853 nach München zu einem Vergolder und blieb dort drei Jahre, worauf er die Akademie besuchte. Anfangs widmete er sich der religiösen Malerei, fand aber erst den richtigen Boden für sein Talent, als er nach mannigfachen Schicksalen 1869 in die Schule Pilotys trat. Nach dem Beispiel Franz Defreggers wählte er zunächst die Stoffe zu seinen Bildern aus dem Tiroler Volksleben. Mathias Schmid schuf auch zahlreiche sozial- und kirchenkritische Bilder, etwa die "Bettelmönche", "die Karrenzieher", "die Beichtzettelablieferung" oder "der Herrgottshändler". Später wurde Schmid zu einem Gründungsmitglied der Altkatholischen Kirche München. Das Gemälde Die Vertreibung der Zillertaler Protestanten (1837) zeigt ohne Pathos das Schicksal dieser Menschen und einen letzten Blick der Vertriebenen auf die Heimat. Meyers Konversationslexikon von 1888 urteilt über ihn: „Mit Tiefe und Wahrheit der Charakteristik verbindet er große Anmut der Formengebung und ein weiches, zartes Kolorit“. Schmid war königlicher Professor.
Ehrungen
In Ischgl im Paznaun gibt es ein in privatem Besitz befindliches Mathias-Schmid-Museum und anlässlich seines 150. Geburtstages wurde 1985 ein Mathias-Schmid-Kunstlehrpfad angelegt, an welchem in regelmäßigem Turnus Bildtafeln mit Gemäldekopien ausgestellt werden.[1] Im Münchener Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach wurde der Mathias-Schmid-Weg nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
Der Herrgottschnitzer
Die Bettelmönche
Die Beichtzettelsammlung
Der Sittenrichter
Das Brautexamen und
Der Auszug der Zillerthaler
Das Verlöbnis
Der Jägergruß
Der eingeseifte Herr Pfarrer
Die Rettung einer abgestürzten Edelweißpflückerin durch ihren Burschen
G. Ammann:Schmid (Schmied) Mathias. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S.286f.(Direktlinks auf S.286, S.287).
Einzelnachweise
Museen in Ischgl abgerufen auf ischgl.riskommunal.net am 15. Mai 2014
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4.Auflage von 1888 bis 1890.
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