Der namentlich nicht bekannte Künstler ist nach dem von ihm um 1420 geschaffenen Schrein des Dornstädter Altars benannt, dem ältesten erhaltenen Schnitzaltar aus Schwaben.[1] Der Altar befindet sich heute im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart.[2] Der Schrein zeigt Maria zwischen den Heiligen Barbara und Katharina. Die Figuren werden dem Schönen Stil zugerechnet, der Stilrichtung, die die spätgotische Plastik um 1400 im ganzen Westen von Europa dominierte. Auch die Madonnenfigur des Dornstädter Altars zeigt dessen typische Darstellung fließender Kleidung und sanfter Gesichter.
Die Figuren des Dornstädter Altars zeigen Ähnlichkeit mit einigen Steinfiguren in der Westfassade des Ulmer Münsters; daher wurde vorgeschlagen, dass der Meister des Dornstädter Altars identisch sein könnte mit Meister Hartmann, der diese Figuren geschaffen hat und der in Ulm um 1420 eine eigene Werkstatt betrieb.[3]
Dem Meister des Dornstädter Altars werden noch einige wenige andere Figuren zugewiesen, so eine Schutzmantelmadonna in der Kunstsammlung Lorenzkapelle der Stadt Rottweil.
Literatur
Theodor Demmler: Die Bildwerke des Deutschen Museums. Band 3: Die Bildwerke in Holz, Stein und Ton: Großplastik. de Gruyter, Leipzig / Berlin 1930, S. 86.
Meister des Dornstädter Altars. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band37: Meister mit Notnamen und Monogrammisten. E. A. Seemann, Leipzig 1950, S.82.
Flügelretabel. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 9: Firstbekrönung–Flügelretabel. C. H. Beck, München 2003, Sp. 1494.
Master of the Dornstädter Altar. In: Berend Wispelwey: Biographical Index of the Middle Ages. Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-35437-3, S. 317.
Einzelnachweise
Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (Hrsg.): Kunst im Alten Schloss. Stuttgart 1998, Katalog-Nr. 69; Claudia Lichte, Heribert Meurer: Württembergisches Landesmuseum. Die mittelalterlichen Skulpturen. Band 2: Stein- und Holzskulpturen 1400–1530. Ulm und südliches Schwaben. Ostfildern 2007, Katalog-Nr. 10.
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