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Rachel Szalit-Marcus (geboren als Rachel Marcus 3. Juli 1894 in Chjenty, Bezirk Kaunas, Gouvernement Kowno, Russisches Kaiserreich; gestorben 1942 im Vernichtungslager Auschwitz) war eine polnisch-deutsche Malerin und Graphikerin.[1]

Selbstporträt
Selbstporträt
Illustration zu Mentshelekh un stsenes (1922)
Illustration zu Mentshelekh un stsenes (1922)
Illustration zu Fischke der Krumme (1921)
Illustration zu Fischke der Krumme (1921)
Buchtitel zu Das Krokodil (1921)
Buchtitel zu Das Krokodil (1921)

Leben


Rachel Marcus wuchs in Łódź im russisch besetzten Polen in einer jüdischen Familie auf.[2] Ihre Eltern förderten ihre künstlerischen Ambitionen und schickten sie schon mit 16 Jahren im Jahr 1911 an die Münchener Kunstakademie ins Deutsche Reich. Hier traf sie auf die ebenfalls aus Łódź stammenden Maler Henri Epstein und Marcel Słodki.[3] Sie heiratete den Schauspieler Julius Szalit[4], der am 28. August 1919 in München Selbstmord beging, (Quelle Deutsches Bühnenjahrbuch 1920 S. 164) Alfred Kerr schrieb am 31. August darüber, er hatte gerade die Nachricht aus München bekommen. Er beschreibt auch eine Begegnung mit Szalit 1918. Seit 1916 lebten sie in Berlin, wo sie sich der Malergruppe Berliner Secession anschloss und in der Revolution bei der Novembergruppe aktiv wurde. In ihrer Berliner Zeit malte sie zunächst noch Landschaften, Karl Schwarz besprach von ihr 1920 eine Winterimpression und zwei Städteansichten von der Leipziger Straße und vom Leipziger Platz in der Zeitschrift Ost und West. Sie hatte zu der Zeit schon begonnen, Bücher aus der hebräischen und jiddischen Literatur ihrer Zeitgenossen Martin Buber (Die Geschichten des Rabbi Nachman), Mendele Moicher Sforim (Fischke der Krumme), Shalom Aleichem (Menschen und Szenen), Israel Zangwill (König der Schnorrer) und Chaim Nachman Bialik sowie von Heinrich Heine (Hebräische Melodien), Charles Dickens (Londoner Bilder), Fjodor Dostojewski (Das Krokodil) und Lew Tolstoi (Die Kreutzersonate) zu illustrieren und schuf dafür auch eigene Mappenwerke.[2]

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 musste Szalit-Marcus vor dem deutschen Antisemitismus nach Frankreich fliehen. Ihre Arbeit dort wird dem Stil der École de Paris der 1930er Jahre zugerechnet.[2] Im Zuge der Deportationen der Juden aus dem besetzten Frankreich wurde sie 1942 in Frankreich ghettoisiert und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[2]

Szalit-Marcus malte (Kinder-)Porträts, Blumenstücke und Stillleben. Ihr Atelier wurde bei ihrer Deportation geplündert und vernichtet, ihre Aquarelle und Ölbilder blieben bislang fast ausnahmslos verschollen.[2] Von ihren Buchillustrationen und Mappenwerken sind hingegen einzelne Exemplare erhalten, so dass sie mit ihren Radierungen und Lithographien heute vornehmlich als Buchillustratorin gilt.


Werke (Auswahl)



Literatur




Commons: Rachel Szalit-Marcus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die Angaben folgen hier Sabine Koller: Mentshelekh un stsenes. 2012. Als Geburtsjahr wird auch 1896 angegeben, als Geburtsort auch Telschi. Sowohl für „Chjenty“ als auch für die Schreibweise „Ischgenty“ fehlt eine Verifizierung des Siedlungsnamens für den Bezirk Kaunas. Möglicherweise Šančiai.
  2. Sabine Koller: Mentshelekh un stsenes. 2012.
  3. Laut ThB studierte sie auch in Paris und London.
  4. Julius Szalit in der Internet Movie Database (englisch)
Personendaten
NAME Szalit-Marcus, Rachel
ALTERNATIVNAMEN Marcus, Rachel (Geburtsname); Szalit, Rachel; Szalit Marcus, Rachel (Signatur)
KURZBESCHREIBUNG polnisch-deutsche Malerin und Illustratorin
GEBURTSDATUM 3. Juli 1894
GEBURTSORT Chjenty oder Ischgenty, Gouvernement Kowno, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 1942
STERBEORT Vernichtungslager Auschwitz

На других языках


- [de] Rachel Szalit-Marcus

[en] Rahel Szalit-Marcus

Rahel Szalit-Marcus (2 July 1888 – August 1942) was a Jewish artist and illustrator. Born Rahel Markus in Telz [Telsiai] in the Kovno region of Lithuania, then part of the Russian Empire, she was active in Berlin during the Weimar Republic and in Paris in the 1930s. She was best known for her illustrations of East European Jewish subjects. Szalit-Marcus perished at Auschwitz in August 1942.[1][2][3]



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