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Rudolf Herz (* 1954 in Sonthofen) ist ein deutscher Bildhauer und Medienkünstler.    


Leben


Er studierte von 1974 bis 1981 Bildhauerei und Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste in München, anschließend Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und am Kunsthistorischen Seminar der Universität in Hamburg. 1995 promovierte er in Kunstgeschichte / Visuelle Kommunikation an der Carl-von-Ossietzky-Universität, Oldenburg.

1987 erhielt er das Stipendium für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung, Essen, 1990 den Förderpreis für Fotografie der Landeshauptstadt München und 1991 den Künstlerischen Förderpreis des Freistaates Bayern. 1993 war Herz Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts, Washington D.C und 1995 Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom.[1] 1997 gehörte er zusammen mit Reinhard Matz zu den Preisträgern im Wettbewerb zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Rudolf Herz ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund[2]. Er lebt in München.

Rudolf Herz lehrt an Universitäten und Kunsthochschulen und hatte eine Vertretungsprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel. Er ist Honorarprofessor an der Akademie der Bildenden Künste München. Werke des Künstlers befinden sich in den Sammlungen des Folkwang-Museum, Essen, Hamburger Kunsthalle, Sammlung Barlach, Hamburg, Museum für Moderne Kunst, Palais Lichtenstein, Wien, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, und Jüdisches Museum, München.


Werk


Lenin on Tour, Köln 2009
Lenin on Tour, Köln 2009

Die künstlerischen und bildhistorischen Arbeiten von Herz stehen in engem Zusammenhang. In der Rauminstallation „Zugzwang“ (Kunstverein Ruhr, Essen 1995, The Jewish Museum, New York 2002) verdichtete er die Erfahrungen, die er anlässlich seiner kontrovers diskutierten Ausstellung „Hoffmann & Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos“ (Münchner Stadtmuseum 1994) gemacht hatte.[3] Bei künstlerischen Projekten im öffentlichen Raum setzt sich Herz gleichfalls mit Bildpolitik auseinander.

1991 machte er der Stadt Dresden den Vorschlag, das dortige, 1974 vom russischen Bildhauer Grigorij Jastrebenetzki gestaltete Lenindenkmal als zerstörtes Denkmal demonstrativ an Ort und Stelle, am Wiener Platz, zu belassen („Lenins Lager“). Das Denkmal wurde vor dem Dresdner Hauptbahnhof vom damaligen SED-Bezirkssekretär Hans Modrow eingeweiht. Unter dem Motto „Meinen Zeitgenossen zeige ich Lenin. Und Lenin das 21. Jahrhundert. Wer erklärt es ihm?“ reiste Herz mit den monumentalen Granitbüsten des Denkmals auf einen Sattelschlepper durch Europa und drehte den Film „Lenin on Tour“ (Museum Ludwig, Köln 2009/2010).[4]

Filme sind integraler Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit:

Mit Reinhard Matz zusammen war Herz Preisträger im Wettbewerb für das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ (1997). Der Entwurf „Überschrieben“ sah vor, einen Kilometer Autobahn bei Kassel zu pflastern und zum Denkmal zu erklären und aus dem Verkauf des Berliner Wettbewerbsgrundstückes eine Stiftung für gegenwärtig verfolgte Minderheiten zu finanzieren. Neben temporären Arbeiten und Beteiligungen an internationalen Ausstellungen realisierte Rudolf Herz Kunst-am-Bau-Projekte und untersuchte in raumgreifenden Werken wie „In Erwartung der Ernte“ (Engen-Welschingen 1996), „Lex injusta“ (Bundesgerichtshof Karlsruhe 2003) und „Huygens' Geheimnis“ (Deutsche Flugsicherung Frankfurt 2008) die orts- und zeitspezifischen Möglichkeiten von Kunst. Herz ist Träger des Pasinger Kulturpreises (2004). Mit dem Entwurf „Ornament“ gewann er den Wettbewerb für die Gestaltung des neu erbauten U-Bahnhofs München-Oberwiesenfeld (mit Hans Döring 2007).[5]


Arbeiten im öffentlichen Raum


U-Bahnhof Oberwiesenfeld
U-Bahnhof Oberwiesenfeld

Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Publikationen (Auswahl)




Commons: Rudolf Herz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege


  1. Biografisches Rudolf Herz (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamburger-kunsthalle.de, Hamburger Kunsthalle
  2. kuenstlerbund.de: Mitglieder "H" / Rudolf Herz (abgerufen am 24. August 2015)
  3. Rudolf Herz: Zugzwang. Hrsg.: Heinz Schütz. Belleville Verlag, München 2014, ISBN 978-3-943157-10-9.
  4. Rudolf Herz: Lenin on tour. Steidl Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-9814177-4-6.
  5. Rudolf Herz: Ornament. A Metro Station in Munich. Kehrer Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-939583-85-1.
  6. Rezension zum Forschungsbericht über Marcel Duchamps Zeit in München
Personendaten
NAME Herz, Rudolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Konzeptkünstler, Bildhauer, Fotograf und Medienforscher
GEBURTSDATUM 1954
GEBURTSORT Sonthofen



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