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Ruth Asawa (* 24. Januar 1926 in Norwalk, Kalifornien; † 5. August 2013 in San Francisco) war eine US-amerikanische Bildhauerin. In San Francisco war sie als die „Fountain Lady“ (dt.: Brunnen-Lady) bekannt. Ihre Arbeiten sind in bekannten Kunstsammlungen, wie der des Solomon R. Guggenheim Museums und des Whitneys in New York, ausgestellt.[1] Sie war eine treibende Kraft bei der Schaffung der San Francisco School of the Arts,[1] die ihr zu Ehren im Jahr 2010 umbenannt wurde in Ruth Asawa San Francisco School of the Arts.[2]


Leben


Ruth Aiko Asawa wurde in Norwalk als eines von sieben Kindern geboren. Dort betrieb ihr Vater bis zur Internierung japanischstämmiger Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs eine Gärtnerei. Ihr Vater wurde in ein Internierungslager nach New Mexico gebracht. Sie selbst, ihre Mutter und ihre fünf Geschwister kamen für fünf Monate in die Sammelstelle an der Santa Anita Rennbahn, danach wurden sie in das Rohwer War Relocation Center nach Arkansas gebracht. Den Vater sahen sie erst sechs Jahre später wieder.[3]

Nach ihrem Highschool-Abschluss besuchte sie das Milwaukee State Teachers College mit dem Ziel, Kunstlehrerin zu werden. Da es ihr nicht möglich war, die nötige Anstellung zu bekommen, um die erforderliche Praxiszeit abzuleisten, welche für den Abschluss nötig ist, verließ sie das College ohne Abschluss. Dieser Abschluss wurde ihr im Jahr 1998 überreicht. Nachdem die University of Wisconsin–Milwaukee ihr die Ehrendoktorwürde angeboten hatte, lehnte sie diese ab und bat stattdessen um ihren Abschluss als Kunstlehrerin.[4]

Von 1946 bis 1949 studierte sie am Black Mountain College bei Josef Albers.[5] Asawa lernte dort von Albers, alltägliche Materialien zu verwenden, und begann mit Draht und einer Vielzahl von Techniken zu experimentieren.[6]

Asawa heiratete den Architekten Albert Lanier im Juli 1949. Das Paar bekam sechs Kinder: Xavier (1950), Aiko (1950), Hudson (1952), Adam (1956), Addie (1958) und Paul (1959).

Asawa starb am 5. August 2013 im Alter von 87 Jahren in ihrem Zuhause in San Francisco.[7] 2022 werden ihre Werke auf der 59. Biennale di Venezia gezeigt.


Werk


In den 1950er-Jahren experimentierte Asawa mit Drahtskulpturen, die aus Draht gewoben waren, welche dann durch ihre abstrakte Formen wie eine dreidimensionale Zeichnung erschienen. Die dafür erforderliche Grundtechnik erlernte sie während eines Aufenthaltes in Toluca, Mexiko von den dortigen Dorfbewohnern. Diese benutzten die Technik, um Körbe aus verzinktem Draht zu fertigen.

“I was interested in it because of the economy of a line, making something in space, enclosing it without blocking it out. It’s still transparent. I realized that if I was going to make these forms, which interlock and interweave, it can only be done with a line because a line can go anywhere.”

„Mich interessierte es, weil die Ökonomie einer Linie etwas im Raum erstellt, es umschließt, ohne es zu blockieren. Es ist immer noch transparent. Ich erkannte, dass, wenn ich wollte, ich diese Formen, die ineinander greifen und verwoben sind, nur mit einer Linie erstellen konnte, da eine Linie überall hingehen kann.“

Ruth Asawa

Asawas Skulpturen aus Draht brachten ihr in den 1950er-Jahren Bekanntheit, als ihre Arbeiten mehrmals in der Whitney Biennial Annual Exhibition im Whitney Museum of American Art und auf der Biennale von São Paulo ausgestellt wurden.[8]

Im Jahr 1962 begann Asawa, mit gebundenen Drahtskulpturen zu experimentieren. Sie erstellte Bilder aus der Natur, geometrische und abstrakte Formen.[9]

Der Kurator des Young Museums in San Francisco Daniel Cornell sagte über Ruth Asawa:

“Ruth was ahead of her time in understanding how sculptures could function to define and interpret space. This aspect of her work anticipates much of the installation work that has come to dominate contemporary art.”

„Ruth war ihrer Zeit im Verständnis darüber, wie Skulpturen funktionieren können und wie Raum zu definieren ist, weit voraus. Dieser Aspekt ihrer Arbeit beinhaltet einen Großteil der künstlerischen Installationen, die die zeitgenössische Kunst beherrschen.“

Daniell Cornell[10]
Detail des Brunnens am Union Square
Detail des Brunnens am Union Square

Ihre erste repräsentative Arbeit schuf Asawa im Jahr 1968, einen Meerjungfraubrunnen am Ghirardelli Square im Fisherman’s Wharf an der Waterfront in San Francisco. Für diesen Brunnen mobilisierte sie 200 Schulkinder, die hunderte von Eindrücken aus San Francisco modellierten, welche dann in Eisen gegossen wurden. Im Lauf der Zeit gestaltete sie weitere Brunnen und wurde in San Francisco als „Fountain Lady“ bekannt.[7]


Öffentlicher Dienst und kulturelle Bildung


Asawa setzte sich leidenschaftlich für die Kunsterziehung als transformative und stärkende Erfahrung, besonders für Kinder ein.[11] Im Jahr 1969 wurde sie zu einem Mitglied der San Francisco Arts Commission ernannt[12] und begann mit Lobbyarbeit bei Politikern und Stiftungen, um Kunstprogramme ins Leben zu rufen, von denen kleine Kinder und auch Bürger in San Francisco profitieren würden.[13] Ruth Asawa war Mitbegründerin des Alvarado Art Workshop für Schulkinder im Jahr 1968.[13] In den frühen 1970er-Jahren wurde dies zum Modell für die Art Commissions bzw. das Neighborhood Art Program, finanziert mit Geldern des Bundesprogramms Comprehensive Employment and Training Act (CETA) von 1973.

Dies wurde ein national repliziertes Programm, welches Künstler aller Disziplinen beschäftigte, um öffentliche Arbeit für die Stadt zu tun. Diesem Programm folgte 1982 der Bau einer öffentlichen Kunsthochschule. Die Schule wurde im Jahr 2010 in Ruth Asawa San Francisco School of the Arts zu ihren Ehren umbenannt.[14] Asawa führte ihren Einsatz auf dem California Arts Council und der National Endowment for the Arts im Jahr 1976 weiter[12] und von 1989 bis 1997 arbeitete sie als Kuratorin des Fine Arts Museums of San Francisco.[12]


Werke (Auswahl)


Ruth Asawas San Francisco Fountain am Grand Hyatt San Francisco
Ruth Asawas San Francisco Fountain am Grand Hyatt San Francisco
Bronze zu Ehren von Makoto Hagiwara, 1974, Japanischer Garten, Golden Gate Park
Bronze zu Ehren von Makoto Hagiwara, 1974, Japanischer Garten, Golden Gate Park

Auszeichnungen



Film



Literatur über Ruth Asawa




Commons: Ruth Asawa's San Francisco Fountain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Veröffentlichung: Ruth Asawa Christies; 2. April 2013.
  2. Jill Tucker: S.F. school board votes to send pink out slips. In: San Francisco Chronicle. 24. Februar 2010, abgerufen am 31. Januar 2017 (englisch).
  3. Leach Ollman: The Industrious Line. In: Art in America. Abgerufen am 1. Mai 2007.
  4. James Auer: Artist's return remedies a postwar injustice. In: Milwaukee Journal Sentinel, 18. Dezember 1998. NewsBank document ID 0EB82C32E269DCB3.
  5. The College Died, but the Students Really Lived. In: The New York Times. Abgerufen am 14. März 1992.
  6. Ruth Asawa, Crocheted Wire Sculpture (Memento vom 1. Juli 2012 im Internet Archive)
  7. Ruth Asawa, an Artist Who Wove Wire, Dies at 87. In: The New York Times. Abgerufen am 17. August 2013.
  8. Kenneth Baker: An overlooked sculptor's work weaves its way into our times. In: San Francisco Chronicle. Abgerufen am 18. November 2006.
  9. Ruth Asawa, Tied Wire Sculptures (Memento vom 2. April 2012 im Internet Archive)
  10. Cooper, Ashton (26. November 2013) Ruth Asawas später, kometenhaften Aufstieg aus dem Nichts BlouinArtinfo, abgerufen am 6. Dezember 2014
  11. California sculptor Ruth Asawa dies Nachruf in der SFGate
  12. Biografie auf der Homepage von Ruth Asawa (Memento vom 7. März 2015 im Internet Archive)
  13. Aktivitäten von Ruth Asawa von ihrer Homepage (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive)
  14. Ruth Asawa, artist known for intricate wire sculptures, dies at 87, The Los Angeles Times, von Lee Romney, 6. August 2013
Personendaten
NAME Asawa, Ruth
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Bildhauerin
GEBURTSDATUM 24. Januar 1926
GEBURTSORT Norwalk, Kalifornien
STERBEDATUM 5. August 2013
STERBEORT San Francisco

На других языках


- [de] Ruth Asawa

[en] Ruth Asawa

Ruth Aiko Asawa (January 24, 1926 – August 5, 2013) was an American modernist sculptor. Her work is featured in collections at the Solomon R. Guggenheim Museum and the Whitney Museum of American Art in New York City.[1] Fifteen of Asawa's wire sculptures are on permanent display in the tower of San Francisco's de Young Museum in Golden Gate Park, and several of her fountains are located in public places in San Francisco.[2] She was an arts education advocate and the driving force behind the creation of the San Francisco School of the Arts, which was renamed the Ruth Asawa San Francisco School of the Arts in 2010.[3] In 2020, the U.S. Postal Service honored her work by producing a series of ten stamps that commemorate her well-known wire sculptures.[4][5]

[fr] Ruth Asawa

Ruth Asawa, née le 24 janvier 1926 à Norwalk en Californie et morte le 5 août 2013 à San Francisco, est une sculptrice nippo-américaine. Elle est la fondatrice de l'école publique supérieure d'enseignement artistique Ruth Asawa San Francisco School of the Arts en 1982[4] et l'auteure de la Hyatt on Union Square Fountain, bâtie en 1973 à San Francisco.

[it] Ruth Asawa

Ruth Aiko Asawa[1] (Norwalk, 24 gennaio 1926[1] – San Francisco, 5 agosto 2013) è stata una scultrice modernista statunitense[2]. Il suo lavoro è presente nelle collezioni del Solomon R. Guggenheim Museum e del Whitney Museum of American Art di New York City.[3] Quindici delle sculture in filo metallico di Asawa sono in mostra permanente nella torre del de Young Museum di San Francisco nel Golden Gate Park e molte delle sue fontane si trovano in luoghi pubblici a San Francisco.[4] Era una sostenitrice dell'educazione artistica e la forza trainante dietro la creazione della San Francisco School of the Arts, che è stata ribattezzata Ruth Asawa San Francisco School of the Arts nel 2010.[5] Nel 2020 il servizio postale degli Stati Uniti ha onorato il suo lavoro producendo una serie di dieci francobolli che commemorano le sue famose sculture in filo metallico.[6][7]

[ru] Асава, Рут

Рут Айко Асава (англ. Ruth Aiko Asawa; 1926—2013) — американский скульптор[11] японского происхождения.



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