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Ute Klophaus (* 10. Februar 1940 in Wuppertal; † 6. Dezember 2010 ebenda) war eine deutsche Fotografin, die vornehmlich auf Kunstfotografien und Künstlerbiografien beziehungsweise auf die Dokumentation von Happenings und Fluxus-Kunstaktionen spezialisiert war.


Leben


Ute Klophaus absolvierte in Wuppertal-Barmen die Lehre als Fotografin.[1] Von 1961 bis 1962 studierte sie an der „Staatlichen Höheren Fachschule für Photographie“ in Köln. Nach dem Studium arbeitete sie freiberuflich als Sachfotografin und Bildjournalistin. Zur Fluxus-Bewegung und der innovativen deutschen Kunstszene gelangte sie 1963 durch eine Fotodokumentation des Happenings 9-Nein-Décollagen von Wolf Vostell in der Galerie Parnass von Rolf Jährling in Wuppertal, wo sie 1965 das sogenannte 24-Stunden-Happening der Künstler Joseph Beuys, Bazon Brock, Charlotte Moorman, Nam June Paik, Eckart Rahn, Tomas Schmit und Wolf Vostell fotografierte. Im Anschluss an diese Aktion erklärten die Akteure sie zur Mitautorin und Aktionsteilnehmerin.[2] Die bekanntesten Arbeiten von Ute Klophaus entstammen zumeist den Kunstaktionen des deutschen Künstlers Joseph Beuys, den sie seit der Aktion in Wuppertal 1965 lichtbildnerisch über 20 Jahre begleitete, fotografisch dokumentierte und interpretierte, so beispielsweise die Fluxus-Aktion Titus Andronicus / Iphigenie von 1969. Ute Klophaus galt als „die Beuys-Fotografin“.[1]

Sie fotografierte aber auch Happenings und Installationen zahlreicher anderer Künstler wie beispielsweise George Brecht, Henning Christiansen, George Maciunas, Nam June Paik, Daniel Spoerri. Im Jahr 1986 schuf sie ein Städteporträt von Košice und setzte sich 1998 mit der Geschichte Weimars auseinander.

Ute Klophaus zählt neben Bernd und Hilla Becher zu den renommiertesten Fotografen der deutschen Gegenwartskunst und gilt als Chronistin und Zeitzeugin der deutschen Nachkriegskunst. Sie wurde auch durch Sachaufnahmen, Stadtansichten und Dokumentationen deutscher Geschichte bekannt.

Nach einer langen, schweren Krankheit verstarb Ute Klophaus am 6. Dezember 2010 in einem Hospiz in Wuppertal.[3]


Werk und Nachlass


Klophaus bearbeitete ihre Negative und Fotografien. So zeigen ihre auf einer Seite gerissenen Abzüge Flecken und Kratzer, die Spuren der Vergänglichkeit ausdrücken sollen. Durch das „niemals Gestellte“ ihrer Fotos vermittelte sie, dass durch ihr Sehen Aktionen entstehen, wodurch die Fotos Aktionscharakter besitzen. Parallel zu ihrem fotografischen Werk entstanden Texte, die für sie eine Fortsetzung ihres fotografischen Sehens waren.[2]

Der Nachlass der Künstlerin mit rund 15.000 Schwarz-Weiß-Abzügen und etwa 52.000 Foto-Negativen wurde von der Ernst von Siemens Kunststiftung erworben, die die Werke „als unbefristete Dauerleihgabe“ der Stiftung Moyland zur Verfügung stellte. Ende 2014 wurde mitgeteilt, dass sowohl die Fotos als auch anderes Archivgut zukünftig im Museum von Schloss Moyland sowie in der Nationalgalerie der Staatlichen Museen in Berlin aufbewahrt werden.[4][5]


Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Dirk Fröse: Ute Klophaus. In: Sabine Selchow (Red.): Künstler im Wuppertal. 76 Porträts. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Wuppertal. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-230-1, S. 74–75, hier S. 74.
  2. Gerhard Finkh, Antje Birthälmer (Hrsg.): »Privat«. Wuppertaler Sammler der Gegenwart im Von der Heydt-Museum, Von der Heydt-Museum Wuppertal 8. März bis 24. Mai 2009, ISBN 978-3-89202-073-8, S. 331
  3. Ute Klophaus starb in Wuppertal, erntges.net/ art news, 7. Dezember 2010, abgerufen am 7. Dezember 2010.
  4. Nachlass der Beuys-Fotografin Klophaus kommt nach Moyland. RP online, 26. November 2014, abgerufen am 3. Oktober 2017.
  5. N.N.: Das Bild von Beuys, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 27. November 2014, S. 9.
Personendaten
NAME Klophaus, Ute
KURZBESCHREIBUNG deutsche Fotografin
GEBURTSDATUM 10. Februar 1940
GEBURTSORT Wuppertal
STERBEDATUM 6. Dezember 2010
STERBEORT Wuppertal



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