Ernst Walter Flemming (* 8. September 1896 in Altenburg; † 24. Dezember 1977 in Dresden) war ein deutscher Metallgestalter, Goldschmied, Bildhauer und Restaurator.[1]
Goldener Reiter, 1956 restauriert von W. FlemmingMetallrelief Schulkinder an der Johann-Amos-Comenius-Schule, Dresden
Leben und Wirken
Walter Flemming wurde am 8. September 1896 in Altenburg als Sohn des Müllers Adelbert Flemming geboren. Von 1903 bis 1911 besuchte er die dortige Volksschule und begann auf Grund seiner zeichnerischen Begabung 1911 eine Lehre als Ziseleur und Graveur (bis 1915). Von einem Förderer erhielt er ein Ehrenstipendium und konnte anschließend ein Studium an der Dresdner Kunstakademie absolvieren.[2] Flemming war Meisterschüler bei Karl Groß und schloss sein Studium mit der bronzenen und silbernen Ehrenmedaille der Kunstakademie ab.
Von 1923 bis 1924 war er an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd tätig. Bald reiste er wieder nach Dresden und war von 1925 bis 1945 Assistent und später Leiter der Metallwerkstatt an der Kunstgewerbeschule Dresden. Nach dem Krieg war er freischaffend in Dresden tätig. Sein Hauptwerk war die Restaurierung und Wiederaufstellung des Goldenen Reiters in Dresden. Er arbeitete als Dozent an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er spendete das Altarkreuz für die Begräbniskapelle an der Briesnitzer Kirche.[2]
Flemming starb 1977 in Dresden und wurde auf dem Kirchfriedhof in Dresden-Briesnitz beigesetzt.[3] Sein Atelier übernahm sein Schwiegersohn Wilhelm Landgraf.
Ehrungen
1923: Bronzene und Silberne Ehrenmedaille der Kunstakademie Dresden.
Werke
Gneisenaudenkmal in Schildau
1937: Goethefigur für den Innenhof der Biblioteca Ambrosiana in Mailand
1938: Bronzebüste Vincenzo Erranto für die Biblioteca Ambrosiana in Mailand
1948–53: Mitarbeit in der Zwingerbauhütte an sämtlichen Kupferarbeiten bei der Wiederherstellung des Zwingers in Dresden, Kronentor
1950: Herstellung eines neuen Taufsteins für die Kirche in Klitten
1952–53: Wandrelief an der Leipziger FH für Telekommunikation
1953: Sandsteinfigur Jasan, Attikafigur im Giebel des Mittelbaues der Humboldt-Universität in Berlin, zusammen mit dem Bildhauer Wilhelm Landgraf
1954–55: Carl-Maria-von-Weber-Fries am Erker des Studentenwohnheim Güntzstraße 28/28a in Dresden[4]
1955: Figurengruppe Opfer des Faschismus zusammen mit Arnd Wittig nach Entwurf von Eugen Hoffmann in Dresden
1955: künstlerische Ausgestaltung des Cafés Prag am Altmarkt in Dresden
1959: Giebelgestaltung Schulkinder, der 6. Mittelschule Dresden „Johann Amos Comenius“, Fetscherstraße 2, Ausführung Firma K. Bergmann, Dresden in Dresden[4]
1960: Bronzebüste von August Neidhardt von Gneisenau mit vier Reliefmedaillons am Sockel in Schildau (Kreis Torgau)
1961: Sanierung und Neuaufstellung des Gänsediebbrunnens in Dresden mit der Fa. Bergmann
1962: Herstellung neuer Kelche für die Kirche in Thekla, Leipzig
1962: Sandsteinfigur Mars in der Attika im Giebel des Mittelbaues der Berliner Humboldt-Universität zusammen mit dem Bildhauer Wilhelm Landgraf
1973: Restaurierung des 1858 von Johann Friedrich Drake geschaffenen Hanfried-Denkmals in Jena[5]
Literatur
Walter Flemming. In: Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie: Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau 2008, ISBN 978-3-412-20101-2, S. 92, 176ff, 192, 197.
Persönliche Gespräche mit der Tochter Barbara Landgraf.
Kirchenbuch der Briesnitzer Kirche in Dresden.
Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie: Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau 2008, ISBN 978-3-412-20101-2.
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