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Wolfgang Müller (* 24. Oktober 1957 in Wolfsburg) ist ein deutscher Künstler, Musiker (u. a. bei Die Tödliche Doris) und Autor. Heute lebt er abwechselnd in Berlin und Reykjavík.

Wolfgang Müller 2015
Wolfgang Müller 2015
Wolfgang Müller 1995
Wolfgang Müller 1995

Biografie


Von 1980 bis 1987 studierte Müller an der Hochschule der Künste Berlin im Bereich Grafik/Visuelle Kommunikation/Experimentelle Filmgestaltung. Mit Beginn des Studiums gründete er die Postpunk- und Konzeptband Die Tödliche Doris mit seinem Kommilitonen Nikolaus Utermöhlen. 1982 gab er im Merve Verlag das Buch Geniale Dilletanten (in Nachfolge des Festival Genialer Dilletanten) mit Beiträgen u. a. von Gudrun Gut, Matthias Roeingh (später bekannt als Dr. Motte), Tabea Blumenschein, Blixa Bargeld und Frieder Butzmann heraus. Das Buch wurde zum Manifest einer jungen West-Berliner Künstler- und Musikerszene.

Müllers Meisterschülerprüfung an der UdK 1987 bestand aus einer Show der Tödlichen Doris, die sich danach auflöste. Seitdem arbeitet Müller als Solokünstler und in Projekte mit anderen Künstlern. 1989 veröffentlichte er das Album „BAT“ mit hörbar gemachten Ultraschalllauten einheimischer Fledermäuse und zeigte dazu gemalte Fledermaus-Oszillogramme in der Galerie Martin Schmitz in Kassel. Als Schauspieler trat er in den Filmen von Heinz Emigholz „Der zynische Körper“ (D-1988–1991), Jörg Buttgereit Nekromantik 2 (D-1991), Grímur Hákonarson „Vardi goes Europe“ (Island 2002) und „Sumarland“ (Island 2010) auf.

1992 erwarb die Deutsche Bank 20 Zeichnungen aus der 47-teiligen Serie „Sympathetische Tintenzeichnungen“. Diese wurden mit Tusche aus Cobalt(II)-chlorid angefertigt, die im Lauf der Zeit allmählich unsichtbar wird.

Seit 1990 beschäftigt er sich mit Island und seiner Kultur. 1998 gründete er nach der Schließung des staatlichen Goethe-Instituts in Reykjavík das weltweit erste „private Goethe-Institut“ im Living Art Museum von Reykjavík, eine Kunstaktion, die er im Jahr 2002 nach einer Intervention der Rechtsabteilung des Goethe-Instituts München in Walther von Goethe Foundation (nach Walther von Goethe) umbenannte.[1][2] Im Jahr 2002/2003 unterrichtete er als Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und veröffentlichte Goethes erstes naturwissenschaftliches Werk Der Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären von 1790 in isländischer Erstübersetzung in der Reihe Schriften der Walther von Goethe Foundation. Übersetzer ist der Isländischlektor der Universität Wien Jón Bjarni Atlason.

Im Jahr 2003 veröffentlichte Wolfgang Müller, der auch als Performer, Schauspieler und Autor in Erscheinung tritt, die Musik-CD „Mit Wittgenstein in Krisuvik“. Mit dem Elektropopmusiker Namosh trat er 2005 in Kopenhagen, Wien, Stuttgart und der Schweiz auf und veröffentlichte mit ihm eine Coverversion des Tödliche Doris-Songs „Schuld-Struktur“ als 12inch. Als sein sechstes Hörspiel beim Bayerischen Rundfunk produzierte er 2006 die Hommage „Das Dieter Roth Orchester spielt kleine Wolken, typische Scheiße und nie gehörte Musik“. Er (wieder)veröffentlichte die erste LP von Die Tödliche Doris ohne Ton, transformiert in gebärdensprachlicher Gestaltung als DVD. Auf „Séance Vocibus Avium“ rekonstruierte er 2008 Gesänge elf ausgestorbener Vogelarten nach wissenschaftlichen Aufzeichnungen. 2010 gab er im Passagenhaus Dalvazza/Küblis ein Seminar zu Wahrnehmungsschulung. 2012 veröffentlichte Müller den philo-Besteller Subkultur Westberlin 1979 – 1989.Freizeit. Sein 2016 entstandenes BR2-Hörspiel Intervallum – Hommage an die Pause ist eine Reverenz an die transmediale Künstlerin Valeska Gert, über die er zwei Bücher verfasste und 2010 die Ausstellung Pause. im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart co-kuratierte.[3]

Wolfgang Müller ist der Schöpfer des Wortes Elfenbeauftragte und gilt als Island- und Elfenexperte.[4]

Sein Bruder Max Müller ist Sänger der Berliner Band Mutter.

Im Jahr 2009 wurde Wolfgang Müller für sein Audiowerk Séance Vocibus Avium der Karl-Sczuka-Preis in Donaueschingen verliehen.

Anlässlich seines 60. Geburtstages veröffentlichte das Berliner Stadtmagazin tip ein umfangreiches Konzept-Interview.[5]


Werk


Für ein Verzeichnis der Werke Müllers mit der Tödlichen Doris siehe hier.


Diskographie



Hörspiel



Bibliographie





Einzelnachweise


  1. Rechtsstreit. Ulk mit Goethe. Der Spiegel. 9. April 2001, abgerufen am 30. Januar 2017.
  2. Cosima Lutz: Unter dem Lockenstab der Ironie: Goethe-Institute schließen, und Wolfgang Müller eröffnet eine „Zweigstelle“. Die Welt. Abgerufen am 30. Januar 2017.
  3. Pause. Valeska Gert: Moving Fragments. Staatliche Museen zu Berlin. Abgerufen am 19. November 2017.
  4. Gestatten? Müller. Professor für Elfen und Zwerge. Die Welt. 3. November 2001, abgerufen am 30. Januar 2017.
  5. Konzept-Interview – Interview mit Wolfgang Müller – 60 Daten zum 60. Geburtstag. tip. 23. Oktober 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  6. Herbert Kapfer (Hrsg.): Vom Sendespiel zur Medienkunst. Die Geschichte des Hörspiels im Bayerischen Rundfunk. Gesamtverzeichnis 1949–1999. Belleville, München 1999, ISBN 3-923646-97-6, S. 391.
Personendaten
NAME Müller, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher Künstler, Musiker und Autor
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1957
GEBURTSORT Wolfsburg, Niedersachsen

На других языках


- [de] Wolfgang Müller (Künstler)

[en] Wolfgang Müller (artist)

Wolfgang Müller (born 24 October 1957) is an artist, musician and writer, based in Berlin and Reykjavík, .



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