art.wikisort.org - Museum

Search / Calendar

Das Frauenmuseum Berlin wurde am 15. November 1995 als Förderverein Frauenmuseum Berlin e.V. gegründet mit dem Ziel, Frauengeschichte und Frauenkultur möglichst in einem eigenen Haus zu präsentieren.[1] Seit 2003 wurden in Kooperation mit anderen Institutionen mehr als 30 Ausstellungen kuratiert (Stand Juni 2016) und zum Teil auch Begleitprogramme dazu veranstaltet. Das Frauenmuseum Berlin – bisher ohne festen Ort – versteht sich als Netzwerk von Berliner Künstlerinnen.

Frauenmuseum Berlin

Logo des Frauenmuseums Berlin
Daten
Ort Berlin
Art
Präsentation der Kunst von Frauen
Website

Geschichte



Anfänge


1995 stand fest, dass die Museen und Sammlungen von Charlottenburg auf die Museumsinsel umziehen sollten.[2] Es entstand die Idee, frei werdende Räume für ein zu gründendes Frauenmuseum zu nutzen.[2] Frauen der SPD und der CDU sowie die Leiterin des Heimatmuseums Charlottenburg, Birgit Jochens[3], und Brigitte Kippe als Frauenbeauftragte[4] von Charlottenburg setzten sich gemeinsam für die Gründung des Fördervereins Frauenmuseum Berlin e. V. ein und entwarfen die ersten Konzeptionsideen.[2] Ziel war unter anderem, mit einem Frauenmuseum die Attraktivität Charlottenburgs zu erhöhen.[2]


Weitere Entwicklung


Gründungsphase und erste Schritte des Museums waren sehr langwierig.[2] Erst nach der Fusionierung der Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf ergab sich 2004 durch die Unterstützung von Politikerinnen und dem Leiter des Kunstamtes, Udo Christoffel[5], die Möglichkeit, einen Raum in der Kommunalen Galerie Berlin nutzen zu können, ebenso wie das Frauenmuseum Bonn. Mit diesem besteht eine informelle Kooperation.[2]

Seit 2007 ist die Vereinigung ohne festen Ort aktiv, vor allem im Bereich Bildende Kunst.[6] Dies, so Vorstandsmitglied Rachel Kohn 2016, sei Programm: „Es gefällt uns, dass wir ein heimatloser Verein sind. Es ist interessanter, sich auf verschiedene Orte einzulassen.“[7] Der Verein wird nicht institutionell gefördert.[7] So müssen Sponsoren für Ausstellungen und Kataloge gefunden werden.[7] Man kann als Künstlerin oder als Fördermitglied beitreten. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich.

Im Frühjahr 2017 drehte Anna-Maria Weber einen 8-minutigen Imagefilm über das Künstlerinnennetzwerk Frauenmuseum Berlin.[8]


Organisation


Die Gründungsversammlung fand im Rathaus Charlottenburg statt. Zu den 20 Gründungsfrauen gehörte unter anderem Felicitas Tesch.

Vorsitzende des Vereins Frauenmuseum Berlin ist seit 2007 die Bildhauerin Rachel Kohn.[9] Von 2007 bis 2011 war Nina Neumaier stellvertretende Vorsitzende des Frauenmuseums Berlin.[10] Seit 2011 wird Kohn im Vorstand von Julie August unterstützt.[11]

Etabliert sind inzwischen zweimal jährliche Ausstellungen in der Kommunalen Galerie Charlottenburg/Wilmersdorf.[6]

Die Künstlerinnen des Frauenmuseums Berlin treffen sich monatlich zum runden Tisch und planen neue Ausstellungsprojekte.[12]


Zielsetzung


Das Ziel der Gründerinnen war es, dass Museen die Welt von Männern und Frauen gleichermaßen abbilden.[2] Geschichte und Gesellschaft sollten dort gezeigt werden, wie sie waren und sind – „mit Frauen und Männern und deren gegenseitiger Beeinflussung und Einschränkung“.[2] Die Verleugnung und Unterdrückung von Frauen sei dabei nur ein Aspekt, die Darstellung weiblicher Leistungen allein würde auch nur einen einseitigen Blick auf Geschichte und Gegenwart werfen.[2] Die Gründerinnen waren sich bewusst, dass mit dem Erreichen des Ziels der ausgeglichenen Darstellung ein Frauenmuseum Berlin überflüssig werden könnte.[2]

Bis dahin, so Rachel Kohn 2016, seien Initiativen wichtig, die dazu beitragen, dass Frauen in der Kunst in ihrer Arbeit unterstützt werden, sich vernetzen und ihre Werke präsentieren können.[7]


Ausstellungen



Kuratierte Ausstellungen



Ausstellungsreihe HEIM_SPIEL_Kiez-X


Horst und Hilde
Gabriele Styppa, 2013
Fotosequenz
40× 28cm
Ausstellung Heim_Spiel Spandau des Frauenmuseums Berlin 2013 im Gotischen Haus, Berlin-Spandau, Berlin

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Lange Zeit war das Frauenmuseum nur in Wilmersdorf und Charlottenburg aktiv. Die Ausstellungsreihe HEIM_SPIEL_Kiez-X wurde 2012 konzipiert, um über diese Stadtteile hinaus in der Berliner Kunstszene noch deutlicher sichtbar zu werden.[30][12] Dieses Ziel, so die Vereinsvorsitzende Rachel Kohn 2016, wurde tatsächlich erreicht.[7] Die Reihe umfasst den Zeitraum 2015 bis 2017 und erstreckt sich auf alle Berliner Bezirke.[6] Die Teilnahme wird jeweils unter anderem über den Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin für professionelle Künstlerinnen, die im jeweiligen Bezirk leben oder arbeiten, öffentlich ausgeschrieben.[6] In Kooperation mit vorhandenen Ausstellungsräumen will das Frauenmuseum den im jeweiligen Kiez ansässigen Künstlerinnen die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten zu präsentieren.[6] Der Titel HEIM_SPIEL_Kiez-X betont die Ortsbezogenenheit, stellt aber auch die Auseinandersetzung mit dem nicht unbelasteten Wort Heim in den Mittelpunkt des Projekts.[6] Dieser Begriff soll in den Arbeiten aus unterschiedlichen Richtungen beleuchtet werden. So lässt sich Heim als „Quelle von Inspiration jenseits von Rollenzuschreibungen“ verstehen; „ironische Positionierung, kritische Distanz und affirmative Dokumentation“ sind gleichermaßen möglich.[6] Die begriffliche Herausforderung von Heim lässt sich künstlerisch gestalten, wenn etwa Wörter wie „Heim-Arbeit, Heim-spiel, Heim-vorteil, Heim-at, Heim-lichkeit, Heim-weh, Heim-suchung“ als Ausgangspunkt von Arbeiten genommen werden.[6] Nicht zuletzt kann auch der Ausstellungsraum als „temporäres Heim künstlerischer Arbeiten“ in die Kunstwerke einbezogen werden.[6]

Fünf Ausstellungen der Reihe haben im Zeitraum 2012 bis Mitte 2016 stattgefunden.


Beteiligung an Kunstfestivals


Beitrag des Frauenmuseum Berlin beim Kunstfestival 48h Neukölln, 2014
Beitrag des Frauenmuseum Berlin beim Kunstfestival 48h Neukölln, 2014

Mehrfach beteiligte sich das Frauenmuseum Berlin am Kunstfestival 48h Neukölln: 2014 steuerte es die Aktion 5 Minuten Sammler sein bei, die es danach auch auf der Kunstmesse Positions präsentieren konnte.[12][35] 2016 hieß der Beitrag des Frauenmuseums Wörter, die wir satt haben – essen wir sie auf![36] Dafür hatten Künstlerinnen Wörter wie Lügenpresse, BER, Gerechtigkeit oder Leitkultur mit essbarem Material geschrieben und an eine weiße Wand montiert.[36] Die Besucher bestimmten mit ihrer Essfreudigkeit die Geschwindigkeit, mit der die ungeliebten Wörter verschwanden.[36] Der Prozess wurde fotografisch dokumentiert.[36]


Siehe auch



Literatur




Commons: Frauenmuseum Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Frauenmuseum Berlin e.V. - Berlin.de. In: berlin.de. 19. November 2006, abgerufen am 4. Juni 2016.
  2. Gerlinde Behrendt im Gespräch mit Dr. Christiane Timper: Das Berliner Frauenmuseum in Gründung stellt sich mit einer ersten Ausstellung vor. In: aviva-berlin.de. 6. April 2003, abgerufen am 1. Mai 2020.
  3. Neue Leiterin in der Villa Oppenheim. In: www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  4. taz, die tageszeitung: - taz.de. In: www.taz.de. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  5. Udo Christoffel. In: www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  6. Ute Weiss Leder: Frauenmuseum Berlin: Ausstellung HEIM_SPIEL Juli 2015. In: bbk-berlin.de. 31. März 2015, abgerufen am 4. Juni 2016.
  7. Maria Fiedler: Künstlerinnen in Berlin: Frauenmuseum eröffnet Ausstellung in Reinickendorf - Kultur in Potsdam. In: pnn.de. 26. Februar 2016, abgerufen am 5. Juni 2016.
  8. Anna-Maria Weber: Imagefilm, Künstlerinnennetzwerk Frauenmuseum Berlin. 1. Januar 2017, abgerufen am 3. November 2017.
  9. Lebenslauf - rachel-kohns Webseite! (Nicht mehr online verfügbar.) In: rachel-kohn.de. Archiviert vom Original am 4. Juni 2016; abgerufen am 4. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rachel-kohn.de
  10. CV. (Nicht mehr online verfügbar.) In: nina-neumaier.de. Archiviert vom Original am 5. Juni 2016; abgerufen am 5. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nina-neumaier.de
  11. http://foerderband.org/_data/heimspiel_Pressetext.pdf (PDF)
  12. Künstlerinnen des Frauenmuseums Berlin – 48 Stunden Neukölln. In: 48-stunden-neukoelln.de. Abgerufen am 4. Juni 2016.
  13. Das Frauenmuseum Berlin als Gast in der Kommunalen Galerie Berlin. In: art-in-berlin.de. 4. Juni 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
  14. vita – Harriet Groß. In: harrietgross.com. 14. Juni 2020, abgerufen am 5. Juni 2016.
  15. AKTUELLES. In: foerderband.org. 12. November 2010, abgerufen am 5. Juni 2016.
  16. Alexandra Karrasch CV. Abgerufen am 3. November 2017.
  17. Kommunale Galerie Berlin, Transparente Distanz, Dorothea Schutsch, Gabriele Worgitzki. Abgerufen am 3. November 2017.
  18. augenblicklich – Kulturforum Stadt Berlin. In: kultur-in-berlin.com. 15. August 2012, abgerufen am 5. Juni 2016.
  19. Katrin Bettina Müller: Tiere an Salat. Zu viel, zu nah, zu intim: Ein genauer Blick auf die Rituale des Alltags steckt in den Skulpturen und Videos, die Katharina Moessinger und Elisabeth Matthewes unter dem Titel 'Übermaß' in der Kommunalen Galerie zeigen. In: Die Tageszeitung, 20. Dezember 2012, abgerufen am 5. Juni 2016.
  20. Birgit Knappe Vita, Ausstellungen, Skulpturen im öffentlichen Besitz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: knappe-kunst.de. Archiviert vom Original am 5. Juni 2016; abgerufen am 5. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.knappe-kunst.de
  21. www.berlin.de: Ausstellung des Frauenmuseums in der Kommunalen Galerie Berlin. Abgerufen am 3. November 2017.
  22. www.joachimwolter.de: Finden und Fügen. Abgerufen am 3. November 2017.
  23. art-spaces-nk: ABWESEN. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. November 2017; abgerufen am 3. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/art-spaces-nk.de
  24. www.berlin.de: punctum. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. November 2017; abgerufen am 3. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de
  25. einander - Ausstellung Frauenmuseum Berlin. In: kommunalegalerie-berlin.de. Kommunale Galerie, 3. April 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
  26. Berliner Wochenblatt Verlag: Zwei Kunststile – eine Schau. In: berliner-woche.de. 21. März 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
  27. www.art-in-berlin.de: Das Chinesische Zimmer. Abgerufen am 3. November 2017.
  28. Rebecca Partridge: CITIES // ‘Collecting the City’ at Galerie im Tempelhof Museum – Berlin Art Link. In: berlinartlink.com. 28. Mai 2016, abgerufen am 5. Juni 2016 (englisch).
  29. Gerhard Haug: Haus am Kleistpark. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 9. November 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hausamkleistpark.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  30. Berliner Wochenblatt Verlag: Heim_Spiel von zehn Künstlerinnen: Ausstellungsreihe des Frauenmuseums Berlin. In: berliner-woche.de. 7. März 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
  31. http://www.carolaczempik.de/Katalog_Heim-Spiel_Spandau-Druckffassung.pdf (PDF)
  32. Märkische Allgemeine, Potsdam, Brandenburg,: Heimspiel mit Hilde und Horst – Ausstellung des Frauenmuseums in Spandau / Havelland / Lokales - MAZ - Märkische Allgemeine. In: maz-online.de. 7. Mai 2016, abgerufen am 5. Juni 2016.
  33. Heim_Spiel Mitte 22.11. – 20.12.2014 – galerie weisser elefant. In: galerieweisserelefant.de. 5. Juli 2014, abgerufen am 5. Juni 2016.
  34. Berliner Wochenblatt Verlag: Galerie zeigt feminine Kunst. In: berliner-woche.de. 13. Juli 2015, abgerufen am 4. Juni 2016.
  35. Kirsten Janke: Wandelnde Texte – Schreibmarathon zum Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“. In: zu-fuss-in-berlin.de. 11. Juli 2014, abgerufen am 5. Juni 2016.
  36. Wörter, die wir satt haben. (Nicht mehr online verfügbar.) In: 48-stunden-neukoelln.de. 21. April 2016, archiviert vom Original am 4. Juni 2016; abgerufen am 4. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.48-stunden-neukoelln.de



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии