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Angela Schönberger (* 17. Februar 1945 in Kaufbeuren) ist eine deutsche Kunsthistorikerin mit den Schwerpunkten Design, Mode, Kunstgewerbe und Architektur.


Leben und Wirken


Angela Schönberger studierte von 1966 bis 1978 Kunstgeschichte, Archäologie und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Freien Universität Berlin. Als Tochter des Kunsthistorikers Arno Schönberger (1915–1993) wurde sie früh mit historischen Themen konfrontiert. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit zur Neuen Reichskanzlei und Architektur im Dritten Reich führte sie zwischen 1971 und 1979 persönliche Gespräche mit Albert Speer in Heidelberg. Sie promovierte 1978 bei Tilmann Buddensieg an der FU Berlin mit Die Neue Reichskanzlei von Albert Speer in Berlin. Zum Zusammenhang von nationalsozialistischer Ideologie und Architektur (1981 veröffentlicht). Von 1979 bis 1982 war sie wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung bei den Staatlichen Museen zu Berlin (Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum und Kupferstichkabinett). 1982 bekam sie einen Lehrauftrag am Archäologischen Institut der Freien Universität Berlin zum Thema Faschismus und Antikenrezeption.

Von 1985 bis 2001 war sie Geschäftsführerin und Mitglied des Vorstands des Internationalen Design Zentrum Berlin. Als fachliche Leiterin des Internationalen Design Zentrums Berlin e.V. umfasste ihr Aufgabengebiet die wissenschaftliche Konzeption und Durchführung von Ausstellungen in Berlin, dem Bundesgebiet und im Ausland, von internationalen Kongressen und Symposien, von Weiterbildungsveranstaltungen und Seminaren, Workshops und Entwurfsprojekten, einschließlich Jury-Tätigkeiten und Gremienarbeit in Designinstitutionen und Unternehmen des In- und Auslandes. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung galt ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit dem Strukturwandel und der Entstehung neuer Produkte in den neuen Bundesländern. Integrierte Entwurfsprojekte mit Kunsthochschulen und Universitäten in Ost- und Westdeutschland waren ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des Internationalen Design Zentrums.

Vorträge und Tagungen fördern den direkten Austausch innerhalb der Wissenschaften. Sie wurden zu einem Spezialgebiet von Angela Schönberger. Schon 1977 erarbeitete sie gemeinsam mit Berthold Hinz, Hans-Ernst Mittig und Wolfgang Schäche die Konzeption und Organisation der Tagung des Ulmer Vereins – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften zu Faschismus, Kunst und visuelle Medien.[1] 1986 beispielsweise, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung Berlin 1900–1933, Architecture and Design, lud das IDZ Berlin gemeinsam mit dem Cooper Hewitt Museum New York zu einem deutsch-amerikanischen Expertensymposium nach New York ein, mit bekannten Designern wie Dieter Rams und Architekten wie Hans Kollhoff, Christoph Langhof, Josef P. Kleihues, Oswald Mathias Ungers, sowie designorientierten Unternehmern, Pressevertretern und Hochschullehrern. Als gegenwartsnahes Beispiel für Schönbergers Vortragsaktivitäten ist die Teilnahme an dem Symposium Annäherungen an Cäsar Pinnau (1906–1988). Person und Werk in kritischer Analyse im Altonaer Museum, Stiftung Historische Museen Hamburg in Kooperation mit der Architektenkammer zu nennen.

Von 2001 bis 2010 war sie Direktorin des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Zwei Themenkomplexe stehen für ihre Zeit als Direktorin: Schloss Köpenick und der Aufbau des neuen Sammlungsschwerpunktes Mode. Im Mai 2004 konnte Schloss Köpenick nach zehnjähriger Sanierungs- und Umbauphase als Dependance des Kunstgewerbemuseums wieder eröffnet werden. Die barocke Schlossanlage bildet den Rahmen für die Präsentation von Werken der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko. Die museale Präsentation für das historische Ausstellungsgut entwickelte Schönberger in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsdesigner und Bühnenbildner Hans Dieter Schaal. Als 2001 dem Museum die Modesammlung Kamer/Ruf[2] mit rund 1600 Teilen Kostümen angeboten wurde, die die Entwicklung der Mode vom 18. Jahrhundert bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts dokumentiert, setzte sich Schönberger für den Ankauf dieser bedeutenden Sammlung ein, der 2003 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder sowie Mitteln der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erfolgte. Zwei Jahre später, 2005, gelang der Erwerb der Kollektion des Berliner Modeschöpfers Uli Richter (661 Kleider und eine große Anzahl Accessoires) kamen in die Sammlung des Kunstgewerbemuseums. Der Ankauf wurde 2007 mit der Ausstellung Uli Richter, eine Berliner Modegeschichte der Öffentlichkeit vorgestellt.

2010 wechselte Angela Schönberger in den Ruhestand. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin/Kuratorin zu Themen der Design- und Architekturgeschichte. 2012 war sie als Wissenschaftliche Beraterin und Interviewpartnerin für die Fernsehdokumentation Hitlers Reichskanzlei[3] tätig, die in der Reihe Geheimnisvolle Orte für den rbb/ARD produziert wurde.


Designhistorische Projekte und Ausstellungen (Auswahl)


Die Ausstellungen und Projekte wurden unter Angela Schönbergers Verantwortung im Dialog mit den Mitarbeitern und Auftraggebern konzipiert und organisiert.


Publikationen (Auswahl)


Herausgeberschaft:


Wissenschaftliche Beiträge (Auswahl)



Auszeichnungen und Mitgliedschaften





Einzelnachweise


  1. Arbeitstagung des Ulmer Vereins Faschismus - Kunst und visuelle Medien
  2. Sammlung Kamer/Ruf
  3. Fernsehdokumentation Hitlers Reichskanzlei, Reihe Geheimnisvolle Orte, rbb/ARD
  4. „Die Goldene Nase“ für Angela Schönberger
  5. Mart Stam Gesellschaft, Förderverein der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Memento des Originals vom 5. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kh-berlin.de
  6. Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin
  7. Verein der Freunde des Kunstgewerbemuseums – Julius-Lessing-Gesellschaft e. V.
  8. Internationales Design Zentrums Berlin e. V.
  9. Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.
Personendaten
NAME Schönberger, Angela
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin
GEBURTSDATUM 17. Februar 1945
GEBURTSORT Kaufbeuren



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